Kupplungsdeckel

Die K1200S im Allgemeinen.

Kupplungsdeckel

Beitragvon MichiC » 09.05.2018, 17:01

Hi zusammen,
kann mir einer die Drehmomentwerte für die Schrauben des KupplungsDeckels nennen?

Danke und schönen Vatertag

Micha
Gruß Micha
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Schrauber » 09.05.2018, 18:12

Voranzug 3Nm, Endanzug 90 Grad weiterdrehen.

Die Schrauben müssen unbedingt erneuert werden. Es sind Alu Dehnschrauben. Wenn sie zweimal verwendet werden, besteht die Gefahr dass sie abreisen. Wenn du den Deckel provisorisch, nur zum Test, mit den alten Schrauben anziehen willst, würde ich im Endanzug nicht auf 90 Grad sondern auf 6Nm gehen.
Gruß Dieter
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon MichiC » 09.05.2018, 18:18

Hi Dieter, danke für die schnelle Antwort. Schrauben hab ich neue bestellt. Möchte die Spann- und Glwitschiene erneuern und den ÜberspringSchutz einbauen. Noch irgendwelche Tips?

Danke Micha
Gruß Micha
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Chucky1978 » 09.05.2018, 22:06

MichiC hat geschrieben:Noch irgendwelche Tips?


Evtl. direkt den Steuerkettenspanner mit erneuern.
Kühlsystem und Zylinderkopfdeckel muss ab. (Bezüglich Kühlsystem mal die Suche bemühen)
Je nach KM-Stand lohnt sich da die 30.000er/60.000er direkt mitzumachen
Gruß Ingo
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Patrique » 15.05.2018, 19:03

Die geschichte mit den ALU-Dehnschrauben ist voelliger quatsch und geldmacherei.
Wozu soll ein deckel der nur den druck vom kupplungszylinder aushalten muss, mit dehn schrauben angezogen werden.
Auf die gesamte flaeche verteilt mit den 17(?) schrauben kommt es kaum drauf an ob man sie nochmal um 90 grad weiterdreht.

Ich hab meine schrauben schon 3 mal auf und zu gemacht.
Die papier dichtung hab ich auch 3 mal wieder verwendet (Hochtemperatur silikon verwenden). 24stunden warten bis es fest ist.
Zieh sie handfest an mit ner kleinen ratsche..... wenn man(n) mechanisch nicht voellig beschraenkt ist dann hat man das im gefuehl, wann eine schraube fest ist oder nicht.




Nur eins ist wichtig..... Die Aluschrauben nicht gegen stahl schrauben austauschen.
Bei einem sturz scheeren die Alu-Koepfe ab und der motor ist noch heile.
Ne stahlschraube wird das gewinde im motor gehaeuse brechen.....
Patrique
 
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Chucky1978 » 15.05.2018, 22:50

Patrique hat geschrieben:Die geschichte mit den ALU-Dehnschrauben ist voelliger quatsch und geldmacherei.
Wozu soll ein deckel der nur den druck vom kupplungszylinder aushalten muss, mit dehn schrauben angezogen werden.
Auf die gesamte flaeche verteilt mit den 17(?) schrauben kommt es kaum drauf an ob man sie nochmal um 90 grad weiterdreht.

Ich hab meine schrauben schon 3 mal auf und zu gemacht.
Die papier dichtung hab ich auch 3 mal wieder verwendet (Hochtemperatur silikon verwenden). 24stunden warten bis es fest ist.
Zieh sie handfest an mit ner kleinen ratsche..... wenn man(n) mechanisch nicht voellig beschraenkt ist dann hat man das im gefuehl, wann eine schraube fest ist oder nicht.




Nur eins ist wichtig..... Die Aluschrauben nicht gegen stahl schrauben austauschen.
Bei einem sturz scheeren die Alu-Koepfe ab und der motor ist noch heile.
Ne stahlschraube wird das gewinde im motor gehaeuse brechen.....


Zum einen es sind ja nicht wirklich Dehnschrauben. Ich habe sie auch als solche das erste mal bezeichnet als ich meinen "ersten" Deckel Der K12S öffnete. Der Grund war aber, das das Alumaterial der Schrauben sich verfärbt hatte nach dem anziehen und leicht bläulich schimmerte. Das war bisher bei alle neuen wie auch den alten Schrauben das selbe. Zugegeben aber nicht bei allen, sondern lediglich bei 1 oder 2 vielleicht auch 3 von den jeweils 17. Mehrmals verwenden tue ich sie auch, und die Dichtung ist auch schon mehr als einmal zum Einsatz gekommen, jedenfalls bei Schnellrepearaturen oder provisorischen Zeitüberbrückungen. Allerdings ist es ohnehin nicht selten, das so weiches Material wie Aluminium oft gar ohne Dichtung schon gut dichtet. Zumindest solange keine Ausdehnungen ins Spiel kommen.
Aber man darf auch nicht "alte" Herangehensweisen mit heute vergleichen. Was heute ein kapitaler Umweltschaden durch nur einen kleinen Ölfilm an einem Flansch ist, nannte man früher lediglich "schwitzen". Und so wie damals Fahrzeuge "geschwitzt" haben, würde man heute schon Motorschäden annehmen. Da haben sich die Zeiten ein wenig geändert, und ich denke alle Hersteller sind den Weg gegangen das soweit möglich, solche Leckagen so gut es geht in jeder erdenklich normalen Situation zu vermeiden, insbesondere wenn es um auch für den Laien gut zu sehende Stellen geht.

Deine Einschätzung zu den Stahlschrauben ist falsch so denke ich.
Bei einem Sturz schert sich da nichts ab bezüglich der Schraubenköpfe. Entscheidend ist denke ich eher zum einen die Materialverträglichkeit der Verbindungen, aber vorwiegend eher die Wärmeausdehnung von unterschiedlichen Materialien. Stahlschrauben könnten dazu beitragen das der Deckel reißt bei starker Erwärmung, da die Verbindung nicht im gleichem Maßstab nachgibt, wie der Deckel sich ausdehnt um das mal mit meinen eigenen Worten zu sagen ohne das Materialkundebuch ausgraben zu müssen um mit Koeffizienten usw anzukommen.

Edit: Weils mich doch gerade interessierte
Ausdehnung von Aluminium auf einer Strecke von 1m bei einem Unterschied von 15 zu 80 Grad je nach Legierung ~1,5mm
Bei Edelstahl ~1,1mm (dachte es wäre weniger)

Klingt erst mal nicht viel, aber da sich der Deckel vermutlich schneller erhitzen würde als die Schraube selbst,wäre das Alu im Fall der Fälle verzogen, was die Dichtung ausgleichen würde, wenn nicht sogar Risse entstehen könnten oder das Gewinde würde sich mit der Zeit verabschieden können. Ob das passiert weiß ich nicht, aber die Möglichkeit besteht. Es ist auf jeden Fall logischer als Schraubenköpfe die sich beim Sturz abscheren, da die 17 Schrauben zusammen genommen naja.. da wird vermutlich so eine Kraft aufkommen müssen, das am ende die dünne Aluwand aufgeplatzt ist bevor da ein Kopf abgeschert wird (nur reine Vermutung zumindest)
Gruß Ingo
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Duese » 16.05.2018, 08:07

Aus meiner Sicht machen Dehnschrauben beim Deckel sehr wohl Sinn und sind auch verbaut.
Wie soll man sonst bei stark unterschiedlichen Temperaturen und einer zerklüfteten Gehäuseform Dichtigkeit in allen Betriebszuständen sicherstellen?
Und genau aus diesem Grund verwendet man Dehnschrauben, man erhält die Zugkraft der Schraube über den gesamten Temperaturbereich im definierten (dichtendem) Bereich.
2fach Verwendung mag gut gehen, widerspricht aber dem Grundgedanken des Konstrukteurs.

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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon RudiBee » 26.10.2019, 09:08

Hallo zusammen,
ich hatte gestern ein sehr interessantes Gespräch mit einem Sonder- und Spezialschraubenhersteller aus unserer Region, der z.B. auch viele Befestigungen für Raumfahrt herstellt.
Ich habe mit Ihm die doch allzu oft diskutierte Sache mit den sogenannten Alu-Dehnschrauben für den Kupplungsdeckel K12s
besprochen.
Für mich habe ich nun beschlossen, ganz normale Edelstahlschrauben zu verwenden, die mit dem richtigen Drehmoment angezogen, und egal auf das Mehrgewicht der Edelstahlschrauben (bei über 160 PS kommt es nun nicht wirklich auf 100g mehr an. Wieviel wiegt wohl ein gut gefüllter Schnitzelteller mit ordentlich Getränk?).

Gruß Rudi
Beste Grüße
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Patrique » 26.10.2019, 15:44

Welche schrauben man verwendet ist eigentlich egal, nur haben die aluschrauben den vorteil das sie abreissen beim sturz auf den kupplungsdeckel. Bei stahl schrauben läuft man gefahr das das gewinde aus dem motorblock rausbricht.
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon BMW-Frank » 27.10.2019, 08:24

Da kann ich Patrique nur Recht geben. Das wird völlig überbewertet. Dichtungsmasse zwischen und alte Schrauben mit 5 Nm festziehen - fertig

Edelstahlschrauben würde ich nicht nehmen, da haben schon andere schlechte Erfahrungen mit gemacht.
Viele Grüße,
Frank
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Pascher » 27.10.2019, 11:57

Patrique hat geschrieben:Welche schrauben man verwendet ist eigentlich egal, nur haben die aluschrauben den vorteil das sie abreissen beim sturz auf den kupplungsdeckel. Bei stahl schrauben läuft man gefahr das das gewinde aus dem motorblock rausbricht.

Hallo
VA Schrauben sind in Verbindung mit Alu kritisch wegen der Elementebildung.
Habe am Boxerstirndeckel schon völlig aufgelöste Gewinde im Motorblock erlebt.
Die VA Schrauben waren trocken eingedreht.
Man müsste die Schrauben mit isolierendem Fett einschrauben.
LG
Pacher
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon RudiBee » 27.10.2019, 12:18

Aus meiner langen Praxis als Maschinenbauer habe ich bisher (alle meine Schrauben werden nicht trocken eingesetzt) keine schlechten Erfahrungen mit Leichtmetallgehäusedeckel in Verbindung mit Edelstahlschrauben gemacht.
BMW entzieht sich mit der Vorschrift das alle Gehäuseschrauben durch neue ersetzt werden müssen der Verantwortung. Wie einfach.
Meine z.Z. noch verwendeten Aluschrauben habe ich schon dreimal wieder benutzt, bisher ließen sie sich ganz normal montieren wenn man die richtige Reihenfolge (Fett) und Drehmoment einhält.
Beste Grüße
Rudi Weber
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon BieneMajaTreiber » 27.10.2019, 12:36

Hallo zusammen,
was spricht gegen Kupferpaste vorher an jedes Gewinde der Edelstahlschrauben zu machen?
Ich habe damit immer sehr gute Erfahrung gemacht und hatte so keine Probleme diese wieder heraus zu bekommen.
Gruß Ralf
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Re: Kupplungsdeckel

Beitragvon Chucky1978 » 27.10.2019, 21:21

BieneMajaTreiber hat geschrieben:Hallo zusammen,
was spricht gegen Kupferpaste vorher an jedes Gewinde der Edelstahlschrauben zu machen?
Ich habe damit immer sehr gute Erfahrung gemacht und hatte so keine Probleme diese wieder heraus zu bekommen.
Gruß Ralf


Edelstahl und Kupfer ist kein Problem. Da aber hier mehr Alu vorhanden ist, wäre wenn überhaupt nur der Griff zu Aluminium- bzw Keramikpaste "legitim".

Was allerdings generell dagegen spricht sind die vorgesehenen Anzugsdrehmomente. Es gibt ebenfalls Schrauben (Kettenspanner) die "geölt" werden sollen. Ansonsten fällt mir keine Schraube an der BMW K1200/1300 ein, die überhaupt auch nur im Ansatz "vergammeln" könnte und von dem Einsatz von Pasten/Ölen auch nur im Ansatz profitieren würden.

Die einzige Verbindnung die mir auf anhieb einfällt, wo Kupferpaste angewendet werden könnte, wäre die Verbindung Krümmer zu ASD um das dortige festpappen zu verhindern.
Gruß Ingo
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