Schubabschaltung

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Schubabschaltung

Beitragvon Durazell » 20.05.2017, 11:16

Weiß jemand, wie ich die Schubabschaltung abschalten/außer Betrieb setzen kann?
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Jan.aus.L.an.der.E » 26.08.2017, 14:06

Warum will man so Was machen ?
Da muss man eine Kennfeldoptimierung machen . Kostet so um die 400 - 600 Euro.
Find ich ein bisschen viel damit es knallt im Auspuff.
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Chucky1978 » 26.08.2017, 15:06

Klar kann man.

Ich könnte mir vorstellen, das beim Nachrüsttuning a la Powercommander, das auch in der heimischen Garage programmiert werden könnte, ohne direkt zum Tuner gehen zu müssen.

Würde jetzt was über Haltbarkeit/Verschleiß, Sinnhaftigkeit oder auch Lärmbelästigung schreiben, aber das war ja nicht die Frage.
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Durazell » 27.08.2017, 20:30

Jan.aus.L.an.der.E hat geschrieben:Warum will man so Was machen ?


Für eine weichere Gasannahme will ich sowas machen. Und nur alleine deswegen knallt es im Auspuff nicht.


Chucky1978 hat geschrieben:Klar kann man.

Ich könnte mir vorstellen, das beim Nachrüsttuning a la Powercommander, das auch in der heimischen Garage programmiert werden könnte, ohne direkt zum Tuner gehen zu müssen.


Das ist weit aus dem Fenster gelehnt, denn mit einem PowerCommander geht es auf keinen Fall.
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Chucky1978 » 27.08.2017, 21:02

Mh.. warum soll das mit dem PC nicht gehen deiner Meinung nach?

Und warum hat das deaktivieren der Schubabschaltung nichts mit knallen im Auspuff zu tun... Also in meinen AUgen hat das sogar DIREKT was damit zu tun, und nicht nur "unter anderem". Natürlich gibt es noch andere Faktoren, aber das deaktivieren führt unweigerlich dazu das es knallt.
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Durazell » 30.08.2017, 12:28

Chucky1978 hat geschrieben:Mh.. warum soll das mit dem PC nicht gehen deiner Meinung nach?


Weil der PC nur das von der DME an die Einpritzdüsen gesendete Signal in der Länge modifizieren kann. Und da Schubabschaltung bedeutet, nichts einzuspritzen, und das bedeutet, kein Signal zu senden, kann auch nichts modifiziert werden.


Chucky1978 hat geschrieben:Und warum hat das deaktivieren der Schubabschaltung nichts mit knallen im Auspuff zu tun... Also in meinen AUgen hat das sogar DIREKT was damit zu tun, und nicht nur "unter anderem". Natürlich gibt es noch andere Faktoren, aber das deaktivieren führt unweigerlich dazu das es knallt.


Als Motoren noch mit Vergasern, die keine Schubabschaltung kennen, bestückt waren, hat es auch nicht immer und überall geknallt, Das läßt den Schluss zu, dass Knallen im Auspuff nicht alleine mit einem Tröpfchen Sprit zu bewerkstelligen ist. Sicherlich ist es richtig, das dieses Tröpfchen eine notwendige Bedingung für's Knallen ist. Aber eben noch keine hinreichende.
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Jan.aus.L.an.der.E » 03.09.2017, 13:11

Sorry aber wenn du schon alles weißt , warum fragst du dann ? Glaube mir das moderne Motoren ohne schubabschaltung zu 90% jedesmal knallen .
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Chucky1978 » 03.09.2017, 20:17

Durazell hat geschrieben:
Als Motoren noch mit Vergasern, die keine Schubabschaltung kennen, bestückt waren, hat es auch nicht immer und überall geknallt, Das läßt den Schluss zu, dass Knallen im Auspuff nicht alleine mit einem Tröpfchen Sprit zu bewerkstelligen ist. Sicherlich ist es richtig, das dieses Tröpfchen eine notwendige Bedingung für's Knallen ist. Aber eben noch keine hinreichende.


Tue mir mal bitte den gefallen, und lese dir die Geschichte des Vergasers und des Katalysators durch.
Und dann befasse dich mal was mit Sprit passiert der nicht mit Sauerstoff vermischt ist und was heute für Systeme in unseren Abgassystemen existiert wie PAIRC und SLS, und überlege ob es heute mehr boom macht durch mehr Sauerstoff, oder weniger boom macht durch weniger Sauerstoff bzw viel zu viel sprit.
Sprich knallte es damals wirklich, oder verbrannte der Restsprit einfach nur, und wäre das heute immer noch so, oder müsste es erst richtig knallen bevor es nur noch brennt statt explodieren.
Gruß Ingo
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Chucky1978 » 04.09.2017, 05:56

Chucky1978 hat geschrieben:
Durazell hat geschrieben:
Als Motoren noch mit Vergasern, die keine Schubabschaltung kennen, bestückt waren, hat es auch nicht immer und überall geknallt, Das läßt den Schluss zu, dass Knallen im Auspuff nicht alleine mit einem Tröpfchen Sprit zu bewerkstelligen ist. Sicherlich ist es richtig, das dieses Tröpfchen eine notwendige Bedingung für's Knallen ist. Aber eben noch keine hinreichende.


Tue mir mal bitte den gefallen, und lese dir die Geschichte des Vergasers und des Katalysators durch.
Und dann befasse dich mal was mit Sprit passiert der nicht mit Sauerstoff vermischt ist und was heute für Systeme in unseren Abgassystemen existiert wie PAIRC und SLS, und überlege ob es heute mehr boom macht durch mehr Sauerstoff, oder weniger boom macht durch weniger Sauerstoff bzw viel zu viel sprit.
Sprich knallte es damals wirklich, oder verbrannte der Restsprit einfach nur, und wäre das heute immer noch so, oder müsste es erst richtig knallen bevor es nur noch brennt statt explodieren.


Hatte mich knapp gehalten, da ich schnell @work musste. Dan man meinen Text als Respektlos/unfreundlich oder sonstiges abtun könnte etwas besser ->

Mit den ersten Kats die auch sehr unerfreut über Restsprit waren kam so in den 70ern die ersten Vergaser raus, die elektronisch geregelt waren. Schubabschaltung bei Vergasern ist durchaus machbar und wird auch gemacht. Problem, mit einem Vergaser wird man kein Euro 4 oder 3 erreichen, da alles nicht so wirklich leicht 100%ig nachjustierbar ist, wie es bei einem G-Kat insbesondere nach neuen Abgasnormen benötigt werden würde.

Beim Vergaser, jedoch war auch in meiner Lehrzeit der Vergaser nahezu abgelöst, daher nur äusserst theoretisch warum es damals mit Vergaser nicht bzw nicht so extrem geknallt haben kann :

Mit den Kats kamen kurze Zeit später auch die Lambdasonden, die natürlich den Restsauerstoffgehaltes des Abgases messen und daraus sich mehr oder minder die Euroklasse bildet. Das ist so nicht ganz richtig, aber je höher die Euroklasse desto höher auch der Restsauerstoffanteil in den meisten Fällen wie ich denke. Aber ich wollte auf den Restsauerstoffgehalt hinaus, der war früher, ich sag mal stark vernachlässigt.

Damit es im AUspuff knallt benötigt man nur 3 Dinge.
1. Sprit im richtigen verhältnis zum
2. Sauerstoff und
3. Hitze.

Früher, wo es noch keine Kats usw gab, wurden die Vergaser aus Kundenfreundlichkeit sehr Fett eingestellt. Lief das Fahrzeug einfach besser. Bedeutet also viel Sprit im Gemisch.
Jetzt hat Benzin so eine Angewohnheit mit zu wenig Sauerstoff lediglich zu verbrennen mit normaler/langsamer Flammgeschwinigkeit, was recht leise von statten geht.
Das der meiste Sauerstoff bei der Verbrennung nahezu aufgebraucht wurde, war also wie man vermuten darf das Kraftstoff-Luftgemisch im Krümmer meist so sehr überfettet, das man hinten eher 1 Liter Sprit aus dem Auspuff fliesen lassen hätte können, für jeden 10 Liter Kanister der getankt wurde. Das Benzin im Krümmer ist einfach nur verbrannt, und wenn es doch mal geknallt hat, dann war die Energie hinter diesem "knallen" äussert gering, da viel Sauerstoff nicht im Abgastrakt sein konnte, da beim Verbrennungstakt das meiste schon benutzt wurde.

Heute ist es jedoch genau anders. Heute fahren wir mit eher sehr magerem Gemisch herum, was also viel Sauerstoff bedeutet, und entsprechend eine Menge Restsauerstoff gelangt so in den Krümmer. Dazu kommen noch weitere Zusatz-"belüftungen" wie PAIR oder SLS, die nachträglich nochmal Aussenluft in den Abgastrakt blasen. Also wenn du früher im Krümmer vielleicht 0,1l Restsauerstoff hattest, hast du heute 10 liter Restsauerstoff. Das bedeutet zum einen das heute es nicht nur früher knallt im vergleich zu damals, sondern das die Spanne wo es knallt bis es dann nur noch verbrennt sehr viel höher ist im Vergleich zu damals und dann reden wir noch nicht von der Energie der Explosion die daraus im Auspuff resultiert.

Mit anderen Worten. Früher hat es geknallt wenn ein Tropfen Sprit in den Krümmer gelangte, aber bereits bei 2 Tropfen verbrannte der Sprit aus Sauerstoffmangel nur noch. Heute knallt es bereits bei einem Tropfen, und verbrennt erst regulär, wenn über 20 Tropfen in den Krümmer gelangen.

Man könnte sich also vorstellen, das wenn die Schubabschaltung heute so konfiguriert wird, das keine Schubabschaltung mehr existiert, aber auch das knallen großtenteils zumindest aufhört, schließlich und endlich Stichflammen hinten raus kommen. Oder ALternativ. Den Auspuff kühlen, und einen Reserekansiter an den Endschaltdämpfer als Auffangwanne benutzen. Wäre doch eine gute Effektivität vom Motor. Am Stammtisch kann man sagen das man 110% Effektivität hat. Ich tanke 10 Liter und bekomm ein Liter frei Haus. Ok.. der Spritverbrauch ist statt 8 Liter 26 Liter, aber das ist Haarspalterei ;-)

Durazell hat geschrieben:Weil der PC nur das von der DME an die Einpritzdüsen gesendete Signal in der Länge modifizieren kann. Und da Schubabschaltung bedeutet, nichts einzuspritzen, und das bedeutet, kein Signal zu senden, kann auch nichts modifiziert werden.

Das lasse ich mal so stehen. Der PC ist das wohl geläufigste Tuningteil an der K und Co daher habe ich das einfach vermutet, da ich mal geglaubt haben zu lesen, das jemand anhand dessen auf dem Prüfstand auch die Motorbremskraft einstellen könnte. Und da ein Krad kein LKW ist, kann Motorbremse eigendlich nur die Schubabschaltung sein.. aber wie gesagt.. war nur eine Vermutung da ich den PC nicht genau kenne... Wenn dem so ist, verbleibt nur der Gang zum regulären Tuner, der dir das Steuergerät entsprechend anpasst/Chiped.
Gruß Ingo
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Macfritz » 04.09.2017, 07:12

Guten Morgen Ingo.
Sauber geschrieben ! Ich bin zwar schon einige Jahre als prof. Schrauber weg vom Fenster, kenne hauptsächlich Vergasermotoren und die allerersten Brösel-Katalysatoren. Darum eine Frage: Schadet diese provozierte Knallerei dem Katalysator-Element selbst nicht ?
Gruss Fritz
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Re: Schubabschaltung

Beitragvon Chucky1978 » 04.09.2017, 07:57

Macfritz hat geschrieben:Guten Morgen Ingo.
Sauber geschrieben ! Ich bin zwar schon einige Jahre als prof. Schrauber weg vom Fenster, kenne hauptsächlich Vergasermotoren und die allerersten Brösel-Katalysatoren. Darum eine Frage: Schadet diese provozierte Knallerei dem Katalysator-Element selbst nicht ?
Gruss Fritz


Moin Fritz
Definitiv schadet sie. Wie sehr sie schadet aber, kommt drauf an, wo sich der Kraftstoff genau entzündet im Abstand zum Kat selbst und wie stark und häufig solche Explosionen stattfinden.

Mal von Kraftstoffresten die dem Kat zusetzen könnten, selbst wenn der die Temperatur einer ganz normalen Benzinverbrennung aushalten würde was durchaus sein kann, Und ihm die Rückstände nichts anhaben würden, dann würde aber spätestens das knallen selbst, also die Energie die dahinter steckt und plötzlich freigesetzt wird, zumindest langfristig das Innenleben zerbröseln. Wäre wie ein Hammerschlag mit Anschließendem guten Druck aus der Ausblaspistole danach, der ständig um das ganze Umfeld getätigt wird, und ob das nun ein 20gr. oder 500gr. Hammer wäre, ist zumindest langfristig irrelevant da beides Schäden verursachen kann und wohl auch wird.
Schließlich, weißt du ja selbst, wird dieses knallen eigendlich im Zylinder verwendet, um einen Kolben nach unten zu drücken, der zu meist nicht wenig Leistung danach verrichtet, und wenn diese Energie, auch wenn nur teilweise an eine Stelle gebracht wird, die dafür nicht gedacht ist, wie der Auspuff, ist die Frage ob da Schäden entstehen können meist nur noch Formal. Der Kat ist definitiv im vergleich zu dem Stahlrohr/Krümmer das schwächere Glied

Edit: Noch ein besseres Beispiel weil ich gerade drauf schaue. Ultraschallgerät. Feinste Mikroblasen mit riesen Abtragleistung, und wenn so ein günstiges 40Hz Ultraschallbad es schafft die Lackierung eines Bremssattels zu ruinieren, dann schafft eine richtige Explosion, was das knallen nun mal ist, es auch ein "Abtrag" des Wabenkörpers im Kat zu verursachen.
Gruß Ingo
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