Reifenfabrikatsbindung austragen

Die Reifenecke. Für die Besohlungfragen rund um die K 1200 R + K 1300 R.

Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon BMW-Frank » 25.05.2018, 10:47

Hallo zusammen,
kennt ihr im Raum Köln/ Düsseldorf und Umgebung eine Prüfstelle die unkompliziert die Reifenfabrikatsbindung gemäß Betriebsanleitung austrägt?

Für Hinweise wäre ich dankbar, gerne über PN.
Viele Grüße,
Frank
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Duese » 28.05.2018, 06:57

Habe ich bei T.Ü.V. und DEKRA probiert, kannst du vergessen.
Obwohl im COC und im Handbuch nur: BMW empfiehlt.... steht, es wird als verbindlich verstanden.
Wollte den RoadTec01 in HWM fahren, für den es auch für die 1600er oder eine FJR1300 eine Freigabe gibt, keine Chance!
Begründung: zu schwer, zu schnell....
Habe dann nach nur 400km den Satz runternehmen müssen, aber mit dem RS 3 bin ich auch gut bedient.

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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Mausschubser » 30.05.2018, 15:16

Das irre daran z.B. ist.... meine 13S wurde in 10/2010 produziert und hat eine Reifenfabrikationsbindung eingetragen, eine 3 Monate später produzierte K13S hat eine andere KBA-Nummer und diese Bindung nicht - ist aber im Prinzip das gleiche Motorrad.

Selbst mit dem Hinweis auf die Baugleichheit ist mit dem Hinweis auf die unterschiedliche KBA-Nummer meine Anfrage einer Austragung abschlägig beschieden worden. ahh
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Schwupps » 31.05.2018, 13:55

Mausschubser hat geschrieben:Das irre daran z.B. ist.... meine 13S wurde in 10/2010 produziert und hat eine Reifenfabrikationsbindung eingetragen, eine 3 Monate später produzierte K13S hat eine andere KBA-Nummer und diese Bindung nicht - ist aber im Prinzip das gleiche Motorrad.

Selbst mit dem Hinweis auf die Baugleichheit ist mit dem Hinweis auf die unterschiedliche KBA-Nummer meine Anfrage einer Austragung abschlägig beschieden worden. ahh

Und BMW Kundenservice-Motorräder weiß um den gesetzlichen und technischen Hintergrund und gibt trotzdem keine Freigabe. Wäre ja ein leichtes, zumindest bei der 13er.
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Tourenfahrer » 31.05.2018, 14:03

Bitte lieber Themenersteller,sei mir bitte nicht böse.
Ich wollte schon am Anfang was dazu schreiben.

Aber ich frage mich gerade wie man überhaupt auf den Gedanken kommt das man tatsächlich jemand findet der das macht scratch


Ist euch eigentlich bewusst welche Vorschriften/verfahren es benötigt um ein Fahrzeug zu homologieren ?

Ist euch eigentlich bewusst welche Haftungsrechtliche Konsequenzen so etwas mit sich ziehen kann.
Zivil und Strafrecht lassen Grüssen
Jetzt ist Sie weg weg ,und ich bin wieder allein allein
mal sehen was kommt
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon BMW-Frank » 31.05.2018, 15:36

Nein, ich bin Dir nicht böse.

Tourenfahrer hat geschrieben:Bitte lieber Themenersteller,sei mir bitte nicht böse.
Ich wollte schon am Anfang was dazu schreiben.

Aber ich frage mich gerade wie man überhaupt auf den Gedanken kommt das man tatsächlich jemand findet der das macht scratch

Weil eine Reifenfabrikatsbindung gemäß EU Recht und somit der nationalen Umsetzung abgeschafft wurde und nicht rechtskräftig ist. Vielmehr hat man in der ECR 75 für einheitliche Testkriterien von typgeprüften Reifen verankert, damit ist Reifenfabrikatsbindung schon länger Geschichte. Nur in Deutschland verharren rund die hälfte der Motorradhersteller mit dieser Reifenfabrikatsbindung, die eigentlich eine Produkthaftungsrechtliche Empfehlung der Hersteller ist. Bei der anderen Hälfte wurde das rausgenommen.

Ist euch eigentlich bewusst welche Vorschriften/verfahren es benötigt um ein Fahrzeug zu homologieren ?

Ja, habe ich 5 Jahre gemacht...

Ist euch eigentlich bewusst welche Haftungsrechtliche Konsequenzen so etwas mit sich ziehen kann.
Zivil und Strafrecht lassen Grüssen

Daher austragen lassen, meine 11er hat auch keine Reifenfabrikatsbindung mehr

Viele Grüße,
Frank
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Chucky1978 » 31.05.2018, 18:39

BMW-Frank hat geschrieben:Weil eine Reifenfabrikatsbindung gemäß EU Recht und somit der nationalen Umsetzung abgeschafft wurde und nicht rechtskräftig ist.


Wenns gegen geltendes EU-Recht verstossen würde, und ich glaube nicht das es gegen EU-Recht verstösst, wäre die Frage nach einem "Kulanten" bzw "unkomplizierten Prüfer doch irrelevant.

Spätestens wenn man dem Prüfer dieses EU-Recht vorhalten würde, und die Fahrzeuge sind ja nach EU-Norm zugelassen, wäre das Thema im Grunde gegessen.

Da es aber geltendes EU-Recht ist mit der Anbindung wie ich behaupte, wenn der Hersteller diese angibt, ist die Frage nach einem Prüfer der Kulant ist wieder sinnig.

Jetzt muss man sich entscheiden.. verstößt es gegen geltendes Recht oder nicht. Ich sage nein, die Reifenanbindung ist auch lt. EU-Recht legal (zumindest meiner Info nach, wenn ich dem IFZ und dem ADAC glauben darf, das diese Austragungen nur auf Anhänger und PKW zu beziehen ist, da für Motorräder eine ganz andere Richtlinie gilt), und damit muss der Prüfer indirekt mit seinem Otto die Verantwortung übernehmen, und ob der das Tut? Gibt sicher welche, aber ich glaube die Chance wäre größer, wenn man nachweisen kann das ein wirkliches Interesse besteht. Das es z.B. keine UBB mehr gibt bzw Reifen mehr mit UBB hergestellt werden. Aktuell für die K1200/1300 aber noch nicht der Fall.
Gruß Ingo
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon BMW-Frank » 01.06.2018, 06:07

Formal aufgehoben, siehe u.a. Conti Hinweis. Die Hersteller können das angeben, müssen aber nicht. Wenn es aber angegeben wird muss eine Freigabe vorliegen, wenn nicht dann nicht.

http://www.reifen-freigaben.de/tireappr ... ml?lang=de
Viele Grüße,
Frank
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon OSM62 » 01.06.2018, 08:55

Ich frage mich immer wofür der Aufwand.
Nur damit man einen Reifen fahren kann, der eigentlich auf der Maschine nicht 100%ig läuft.

Von Dunlop sind alle aktuellen (Roadsmart 3, Sportsmart 2 MAX, Sportsmart TT) für die K 1200 R Sport freigegeben.
Genauso wie bei Michelin (Power RS, Road 5).
Bei Bridgestone auch (S 21, T 31).
Der, nach Motorrad Test sehr gute Angel GT von Pirelli, und von Metzeler der Roadtec 01 ist auch frei. Bei Metzeler/Pirelli fehlen allerdings alle Sportreifen.
Bei Conti fehlt alles aktuelle, und da warte ich auch auf den 190/55 in der GT-Version des Road Attack 3, die aber frühestens nächstes Jahr kommen wird.

Aber wie schon geschrieben, bei der 1600er hat man die gleichen "Probleme" bei der Reifenwahl, nur das bei der K 1200 R Sport schon einige Sportreifen (S21, Sportsmart 2 MAX, Sportsmart TT, Power RS) auch freigegeben sind. Und die sind alle nach Tests, und auch nach meiner "Erfahrung" sehr gute Reifen.
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon BMW-Frank » 01.06.2018, 10:51

Hi,
genau Conti ist das Problem. Durch die 6" Sportfelge ist man in der Auswahl stark eingeschränkt und dann bei Conti auch nur Sportreifen.
Der Sport Attack 2, der ja nun wirklich kein schlechter Reifen ist bekommt man nur in Spezifikation C und das sind Ladenhüter. Bei Mopedreifen haben die mir einen DOT 24/15 angedreht. Der war nach 1200 km ganz schnell wieder runter wegen herumschmieren.

Auf der 11er fahre ich die selben allerdings ohne C oder GT Kennung aus DOT 48/17, da schmiert nichts.

Nichts desto trotz bin ich der Meinung ein Tourensport Reifen ist für die Straße besser. Nur weil an meiner 12er Sport steht muss da nicht zwangsläufig ein Sportreifen drauf. Auf der Rennstrecke sind die besser aufgehoben, zumal ich den Sport Attack 2 auf der Strecke im Temperaturfenster zwischen 65 und 75°C fahre.

Und die guten Reifen sind mal wieder nicht freigegeben weil Conti nicht in die Pötte kommt, eben der Road Attack 3....
Viele Grüße,
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon OSM62 » 01.06.2018, 11:37

Ja, und Conti die nicht freigegeben sind kann man vergessen.
Wegen dem anspruchsvollen Fahrwerk muss man bei jeder K 1200/1300/1600 hinten "verstärkte" Reifen fahren.
Und bei Conti ist der CSA 3 nicht stabil genug das er vernünftig auf einer "K" läuft.
Den 190/50 wird es nicht in der GT Version geben, also kann du Conti in Moment vergessen.
Und ob Conti, so wie Michelin es macht, für die K 1200 R Sport den 190/55-17 (Serie ist da ja 190/50-17) als Road Atttack 3 in der GT Variante frei gibt ist auch mehr als fraglich.
Aber wie ich schon schrieb, von Dunlop, Michelin und Bridgestone ist einiges freigegeben was sehr gut funktioniert.

Warum dann die Reifenbindung austragen, wenn der Reifen den man fahren will nicht ordentlich läuft.
Ich verstehe es einfach nicht.
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Meister Lampe » 04.07.2018, 19:07

Hier sollte mal überlegt werden nix auszutragen , sondern eintragen , nimm den Reifen den du fahren willst , samt Traglastberechnung vom Hersteller und fahr zur TÜV Abnahme , eintragen und feddich , so mache ich es auch ... winkG

Gruß Uwe Bild
Achtung !!! " Neuer Schutzengel gesucht , meiner ist nervlich am Ende " ...


Bild Bild Bild Bild Bild

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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon Schwupps » 05.07.2018, 14:18

Meister Lampe hat geschrieben:Hier sollte mal überlegt werden nix auszutragen , sondern eintragen , nimm den Reifen den du fahren willst , samt Traglastberechnung vom Hersteller und fahr zur TÜV Abnahme , eintragen und feddich , so mache ich es auch ... winkG
Gruß Uwe Bild
... und was kostet der Spaß?
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon BMW-Frank » 05.07.2018, 15:46

Ist auch eine Alternative, kann man aber mit Austragung auch umgehen...
Viele Grüße,
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Re: Reifenfabrikatsbindung austragen

Beitragvon BMW-Frank » 05.07.2018, 16:05

Mausschubser hat geschrieben:Das irre daran z.B. ist.... meine 13S wurde in 10/2010 produziert und hat eine Reifenfabrikationsbindung eingetragen, eine 3 Monate später produzierte K13S hat eine andere KBA-Nummer und diese Bindung nicht - ist aber im Prinzip das gleiche Motorrad.

Selbst mit dem Hinweis auf die Baugleichheit ist mit dem Hinweis auf die unterschiedliche KBA-Nummer meine Anfrage einer Austragung abschlägig beschieden worden. ahh


Genau das ist das Problem. Die Reifefabrikatsbindung ist seit 2010 per EU Verordnung vom Tisch. Alles was danach genehmigt wurde hat weder in der EG Typgenehmigung noch im COC und noch im ZB1 eine Reifenbindung.

Dass trotzdem Reifenhersteller hingehen und Reifenfreigaben für Modelle nach 2010 "erteilen" liegt daran, dass die sich absichern wollen im Rahmen der Produkthaftung. Gleiches bei BMW, der Hinweis in der Betriebsanleitung hat lediglich den Sinn den Hersteller im Rahmen der Produkthaftung abzusichern.

Wenn dir also ein Reifen um die Ohren fliegt der keine Freigabe dann kannst du die Ansprüche halt nur dann geltend machen gegenüber dem Hersteller wenn ein Material oder Herstellungsfehler nachgewiesen wird.
Machen wir übrigens auch so, bin ja bei einem Hersteller. Auch wenn wir es gerne hätten, wir können es nicht in die EG Typgenehmiguing schreiben.

Selbst BMW schreibt das so in deren FAQs und telefoniert habe ich mit denen auch. Da kam das gleiche bei raus, keine Reifenfabrikatsbindung, nur Empfehlung zwecks Produkthaftung. Wichtig dabei ist nur dass die Reifen ECE 75 geprüft sind.

Unser TÜV und unsere Homologation ist übrigens der gleichen Meinung. Wo nichts drin steht gibt es auch keine Reifenfabrikatsbindung.

Bei Modellen vor 2010 gibt es allerdings ein Problem. Da bestand die Reifenbindung noch und steht auch in der EG Typgenehmigung. Demnach muss man sich bei diesen Modellen an die Freigaben halten, da Bestandteil der Genehmigung. Intern hat mir man das als "Bestandsschutz" erklärt. Ein Schelm wer böses dabei denkt...

Grundsätzlich ist es ja auch nicht verkehrt sich an Freigaben zu halten. Wenn aber rauskommt dass gewisse neue und gute Reifen nicht freigegeben werden, nur weil Reifenhersteller xy die nicht testen wird dann muss man solche wege gehen.

Ob und welche Reifen für welche Modelle ein Reifenhersteller testet und freigibt obliegt einzig und alleine dem Reifenhersteller, auch das hat mir BMW München so bestätigt.

Und wenn dann da kein Business Case hinter steht dann findet das nicht statt und der Status steht dann leider auf nicht geprüft...
Viele Grüße,
Frank
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