Hallo zusammen,
Vor einiger Zeit hat Jorge vom spanischen K1600 Forum zu ihrem jährlichen Treffen eingeladen (siehe: http://www.bmw-k-forum.de/viewtopic.php?f=41&t=6602885&hilit=badajoz).
Dieses fand am letzten Wochenende statt, und ich war als einziger Schweizer Vertreter mit dabei (nebst weiteren Gästen aus UK, Argentinien, Portugal, usw.). Um es vorwegzunehmen: ich durfte den Preis für die weiteste Anfahrt entgegennehmen, denn insgesamt habe ich 5200km mehr auf dem Tacho - und bereue keinen km davon (die Gäste aus USA und Argentinien kamen nicht mit dem Motorrad, darum zählte ihre Anfahrt nicht). Damit ihr wisst, was ihr verpasst habt, ein paar Eindrücke und Impressionen
Zuerst einmal die Hinfahrt über Lyon, die Cevennen, Pyrenäen, und dann fast quer durch Spanien. Bis Nordspanien hat mich Elmar begleitet (der auf meine Anfrage in diesem Forum geantwortet hat). Das hat sehr gut gepasst, und wir genossen wunderschöne Strassen auf der Hinfahrt (danke nochmal für die spontane und angenehme Gesellschaft ).
Von Nordspanien fuhr ich allein bis Badajoz. Ganz andere Landschaft als in Frankreich, aber auch sehr reizvoll. Hat jemand gesagt, die spanische Pampa sei flach und gerade?
Naja, zwischendurch hatte es auch mal ein paar geradere Strassen - aber auch das war zwischendurch reizvoll und erinnerte mich ein wenig an das Reisen in den USA:
Der Event in Badajoz selbst war professionell organisiert und mit fast 100 Teilnehmern und 80 Motorrädern gut besucht. Ich wurde als Gast sehr herzlich aufgenommen und integriert - sind halt doch sehr soziale Menschen, die Biker . Hier die Abfahrt nach einem Rast.
Die Hotelgarage hatte wohl noch nie so viele K1600 auf einem Haufen gesehen:
Eine neue Erfahrung war der gemeinsame Ausflug (rund 240km) unter Polizeibegleitung. Die beiden Polizisten auf BMW Motorrädern hatten den Auftrag, den Verkehr auf Kreuzungen zu sichern und den Corso zu begleiten. Dies haben sie mit grosser Hingabe getan: Blaulicht, jede Kreuzung war gesperrt so dass wir ohne abbremsen durchfahren konnten (unabhängig von Ampeln und anderem Verkehr). Damit sie das hinbekamen, haben sie uns immer wieder mit bis zu 180km/h überholt. Überland fuhr dann einer hinter mir, mit Blaulicht. Geeicht durch Schweizer Gesetze fuhr ich genau 90km/h gemäss Vorschrift, worauf der Blaumann neben mich fuhr und mir signalisierte, gefälligst schneller zu fahren. So waren wir dann mit rund 130km/h und Blaulicht unterwegs, und er zog dann an mir vorbei um wieder die nächste Kreuzung zu erreichen. Für mich hat die Aussage "Die Polizei, dein Freund und Helfer" seither eine ganz neue Bedeutung bekommen. Wir sollten unsere Polizei unbedingt öfter zum Austausch nach Spanien schicken, damit sie auch etwas mehr Gelassenheit lernen
Am Schluss fielen wir noch im Zentrum für ein Gruppenfoto ein. Unnötig zu sagen, dass das Zentrum eigentlich verkehrsfrei wäre und sich trotzdem niemand daran störte, dass wir (ziemlich laut) den Platz in Beschlag nahmen.
Hier ein kurzer Clip zur Einfahrt auf den Hauptplatz (ab 1:00 wird es interessant):
https://www.youtube.com/watch?v=k307bHIyM3c&feature=youtu.be
Die Rückfahrt war dann etwas weniger aufregend, da ich aus zeitlichen Gründen einen Teil auf der Autobahn abspulen musste. Noch ein Wort zum Wetter: 10 Tage trocken ohne einen Tropfen Regen, und Temperaturen zwischen 19 Grad in Frankreich und 35 Grad in Südspanien waren fast schon ungewohnt für einen Motorradurlaub.
Übrigens: das nächste K1600 Treffen findet in einem Jahr in Granada statt