Hallo,
Du hast natürlich recht, nie stark einfedern lassen, als Faustregel gilt 1/3 des Federweges, was natürlich nicht so ohne weiters zu bewerkstelligen ist. (Die Haltegurte nicht so stark anziehen, dass die Gabel bis auf den hydraulischen Anschlag einfedert,weil dadurch die Dichtringe unnötig stark belastet werden!)
Ich habe noch ein paar Tipps von anderen Foren zitiert
Das richtige Verladen und Verzurren von Motorrädern ist ein Buch mit mindestens 7 Siegel. Mehrere Wege führen bekanntlich nach Rom. So gibt es auch unterschiedliche Arten, das Motorrad korrekt auf einem PW-Anhänger, Autoreisezug oder Fähre abzustellen und zu befestigen. Um die korrekte Art zu bestimmen muss immer erst ermittelt werden, welche Kräfte auf das abgestellte Motorrad wirken können. Ein beladenes Motorrad reagiert anders als ein unbeladenes, die einwirkenden Kräfte sind bei Transport auf Anhänger komplett anders als zb auf einer Fähre.
Allgemeine Infos
Bei allen Verlade-/Verzurrarten gleich: Sichern durch mind. 4 Spanngurte, besser durch 5! 2 Spanngurte nach vorn, 2 nach hinten. Der fünfte kann dann quer über den Sattel gespannt werden.
Befestigungspunkte am Motorrad:
Nach vorne: Lenker, Gabelholme. Die Befestigung am Lenker wird sehr kontrovers diskutiert. Da sind sich die virtuellen Verladespezialisten gar nicht einig. Die Vorteile bei der Befestigung am Lenker sind jedoch die Hebelkräfte. Verbiegt sich der Lenker durch zu festes Anziehen der Spanngurte, hätte er eh gewechselt werden müssen! Cool
Für Fahrer von Motorräder mit Telelever-Fahrwerk gilt diese Befestigungsart nur Bedingt. Hier muss ein Befestigungspunkt unterhalb des vorderen Federbeins gewählt werden, zb direkt
über die Teleleverbrücke.
Nach Hinten: Prädestiniert ist der Rahmen im Bereich der Soziusfussrasten.
Verladen auf Autoanhänger
Handelt es sich um einen Motorradanhänger mit Mittelschiene, so wird das Motorrad nur mit den Spanngurten gehalten, steht also weder auf Seiten- noch auf dem Hauptständer. Motorradanhänger habe auch immer einen vorderen Radstopp.
Etwas spezieller ist das Verladen auf einen reinen Autoanhänger, also ohne Mittelschiene. Sämtliche Pannendienste im Ausland sind mit solchen Anhänger oder Fahrzeugen unterwegs. Hier kann das Motorrad nun nicht auf die gleiche Art befestigt werden, da die Räder nicht gegen seitliches wegrutschen gesichert sind. Es muss daher, obwohl nicht optimal, auf dem Seitenständer abgestellt werden. Warum Seiten- und nicht Hauptständer? Auf einem PW-Anhänger wirken sehr hohe Kräfte auf das abgestellte Motorrad ein, Bsp. kurze heftige Schläge durch unebene Fahrbahn. Diese Schläge muss das Motorrad abfedern können, was auf dem Hauptständer nicht möglich ist. Weiter ist die Auflagefläche bei der Seitenständer-Variante natürlich einiges grösser, da sich die Standfläche aus der Fläche Radstand - Seitenständer ergibt.
Verladen auf Autozug
Autozüge haben keine Mittelschiene, zumindest habe ich noch nie welche gesehen! Daher ist auch auf dem Autozug nur die Variante Seiten-/Hauptständer möglich. Man sieht beides, allerdings wirken auch auf dem Autozug sehr hohe Kräfte auf das Motorrad ein, welche in der Hauptständervariante ungefiltert auf den Motorradrahmen wirken. Desshalb ist auch hier die Seitenständervariante vorzuziehen. Autozüge sind immer mit Stoppschuhen ausgerüstet, welche vor die Vorderräder eingeklinkt werden. Unbedingt darauf achten, dass ein solcher Stoppschuh vorhanden ist! Das Motorrad wird nun mit mind 4 Gurten (2 nach vorne, 2 nach hinten) befestigt. Die Befestigung der Gurte erfolgt von der Linken Lenkerseite im Gegenuhrzeigersinn. DH es werden erst die beiden Linken Spanngurte angebracht. Mit den beiden rechten wird das Motorrad nicht nur befestigt, sondern zusätzlich "in die Federn" gezogen. Dies entlastet erstens den Seitenständer und verhindert, dass sich die Gurte nach einigen Bewegungen lösen.
Verladen auf Fähre
Verladen auf Fähren ist relativ einfach. Da auf einer Fähre nie spitze, schnelle Kräfte auf das Motorrad wirken, kann es ruhig auch nur auf dem Hauptständer stehen. Die korrekte Befestigungsart ist hier eher davon abhängig, wo das Motorrad abgestellt ist. Steht es an der Bordwand so benützt man vorzugsweise den Seitenständer. Wichtigste Challenge beim Verladen auf der Fähre: Vorderrad gegen wegrollen sichern. Dies erreicht man zb. durch einen simplen Spanngurt zwischen Vorderrad und Seiten-/Hauptständer. Oder durch Einschlagen und Befestigen des Vorderrades gegen die Bordwand oder ein Geländer.
Hier noch ein Link welche Halteschlaufen (korrekt heißen sie Rundschlingen), die ich gemeint habe.
http://www.hogi99.de/_py_Rundschlingen- ... 9297b0b51dNoch viel Spaß beim verladen. Ich habe diese Prozedur schon mehrmals gemacht und bei jedem Verladevorgang kommt man auf bessere Ideen.
LG