Hallo zusammen,
nun habe ich länger mal nicht hier reingeschaut und dann das. Technikprobleme bei der 1200 GT an ESA und Bremsen (ABS etc.) werden jetzt wohl häufiger. Wen wundert´s. Das Teil wird älter. Meins nicht minder. Die 70 tsd-er steht an. Aber das wird ein Routinebesuch bei meinem ? -Freundlichen- ?. Was bei mir auch Routine ist, es aber nicht sein dürfte, sind Besuche bei BMW-Niederlassungen/-Werkstätten wegen anderer Irritationen.
In der letzten Winterpause hatte ich das Teil bei BMW, weil ein Totalausfall der Handbremseinheit lebensgefährliche Wirkung zeigte. Ich berichtete. Nun....., wie kann eine solche Panne überhaupt entstehen? Bei 66.000 km? Null Bremseffekt mehr? Der Frage jetzt noch auf den Grund zu gehen, wäre müßig. Der Schaden ist gegen ein "Handgeld" von 500 EUR behoben worden. Die Bremswirkung war scheinbar und gefühlt wieder voll hergestellt.
So bekam ich meine Dicke noch im März aus der Winterpause von meiner Werkstatt nach Hause geliefert. Ich fuhr ein paar Runden und war mit dem Bremsdruck zufrieden.
Dann folgte ein längerer Auslandsaufenthalt ohne Bike. Ende Mai dann begab ich mich wieder auf Tour. Bis Erfurt war alles noch im Lot. BAB 71, kurz vor AB-Kreuz Erfurt. Eine plötzliche Unwucht setzte bei 200 km/h ein. Rubbel, rubbel, rubbel. Jooooo...., direkt ab zu BMW-Motorrad nach Erfurt.
Fazit: Alles i.O. Es ist nichts Unnormales festzustellen. "Vielleicht war es die veränderte Fahrbahndecke auf der B71 vorm Kreuz, Sie können unbesorgt weiterfahren" hieß es dort. Es war Freitag...., alle wollten ins WE. Ich blieb übers WE in Weimar. Also nach dem WE gleich weiter nach Berlin. Und dort sofort, weil das Rubbeln nicht nachließ, in die BMW-Niederlassung. Es dauerte keine zwei Minuten, da stand die Diagnose fest. Im Hinterrad ist der Reifendrucksensor fliegen gegangen und flog im Reifen herum. Die spitzen Bruchstellen kratzten von innen am Gummi. Uff........ Da kommen Fragen auf. Wieso meldet sich der BC nicht? Warum bleibt die Anzeige des Reifendrucks im BC konstant? - Weil ich auf der Durchreise war, wurde der Schaden direkt behoben. Reifen ab, neuen Reifendrucksensor verbaut und fertig war´s. Und die Kosten? Nothing......, das Teil hatte ich erst im April 2011 neu bekommen. Also war ich über die Gewährleistung abgesichert. Der Hinterreifen wurde für unbedenklich eingestuft und wieder aufgezogen. Obwohl er innen Gummi gelassen hatte.
Ein nächster Zwischenfall:
Fünf Tage später auf der Rückfahrt Richtung Heimat in der Schorfheide nördl. v. Berlin. Es war starker Verkehr auf der Richtungsfahrbahn der B2 stadteinwärts, auf die ich mich von einer Tankstelle auf der Gegenseite einzufädeln hatte. Ich nutzte eine Verkehrslücke und gab Gas. Plötzlich Splitt auf dem Asphalt, plötzlich Verkehrsstillstand. Und ich im Beschleunigungsmodus mit dem Blick nach rechts zum herannahenden Verkehr. Die Dicke rutschte vorne so ungekannt weg, wie ich es bisher noch nie erlebt hatte. Ich löste die Bremse, fing das Teil ab und musste sofort wieder in die Eisen........ Zu spät, ich rutschte schon wieder. Diesmal leicht quer. Der Aufprall auf den FORD KA vor mir war unvermeidbar. Kratsch..., Peng...., Splitter...... Nun hing ich mit dem linken Ellenbogen und der Schulter in der Heckscheibe, die Dicke lehnte mit der linken Verkleidung am rechten Heck des FORD KA. Das Vorderrad meiner GT hat das rechte Hinterrad des FORD KA voll aufs Korn genommen. Das war mein Glück. Die Aufprallgeschwindigkeit lag noch bei geschätzten 10-15 km/h. Am Hinterrad des FORD KA war die Fahrt also abrupt zu Ende, ohne dass ich persönlich merkbar Schaden nahm. Dank der Verkleidung und dank der Puffer- oder Airbag-Wirkung beider aufeinander prallender Bereifungen. Der FORD war schwer getroffen. Dessen rechte Hinterachsaufhängung war quasi "zerlegt", dessen Kofferdeckel samt Heckscheibe durch den Aufprall von Ellenbogen und Schulter von mir persönlich unreparabel zerstört. Die Frontverkleidung meiner GT hat sich beim Aufprall nach links in den Kotflügel gelegt, diesen stark beschädigt und die komplette Rücklichtkombi eleminiert.
Und bei mir? Ich saß "hängend" auf meiner GT, beide Beine auf dem Boden und hielt sie in Balance. Nichts ging mehr.......
Also Motor aus und mit Hilfe herbeigeeilter Helfer die GT auf dem Seitenständer gesichert. Mein Vorderrad hat größere Teile seines Aluminums auf der Hinterachse des FORDs abgelegt. Der Reifen sah entsprechend aus. Die Verkleidung hat einige Kratzer abbekommen. Nichts wirklich Schlimmes.
Und dann? Nach der üblichen Unfall-Aufnahme durch die örtliche Polizei (nur mündliche Verwarnung gegen mich, weil Schuld als geringe Fahrlässigkeit wegen Splitt auf dem Asphalt eingestuft wurde) ging es mit dem ADAC-Schlepper ca. 100 km nach Berlin in die BMW Niederlassung.
Na hoppla........, was war das denn? Beim Herunterrollen vom Abschlepper rutsche das Vorderrad und das Hinterrad zeigte keine Bremswirkung beim Griff des Hand-Bremshebels. BMW-Berlin wird es richten, so war mein Gedanke. Ich hatte noch von der Unfallstelle aus die Niederlassung von meinem Kommen unterrichten lassen. Alles hat reibungslos und schnell funktioniert. Am nächsten Nachmittag war alles erledigt. Inkl. einem kompletten neuen Satz Bridgestone 023. Kosten insges. inkl. neuer Vorderrad-Felge ca. 1.200 EUR. So fuhr ich dann auf die BAB und kehrte noch am selben Tag zurück nach Hause in den Südschwarzwald. Nichts war wirklich auffällig. Außer: Betätigte ich den Fußbremshebel alleine, griff die Hinterradbremse erst richtig, wenn stärker durchgetreten wurde als üblich. Das fiel mir schon mal kurz aber ohne Nachhaltigkeit auf der Hinfahrt in den Norden auf. Da ich üblicherweise nur mit der Handbremse "arbeite" (wegen Integralwirkung) stellte ich keine Anomalien fest. Denn, werden beide Bremsen gleichzeitig betätigt, ist alles im Lot. Es gibt dann keine Auffälligkeiten.
So machte ich mir meine Gedanken, bis ich mich zum wiederholten Male fragte, wie es eigentlich zu diesem Unfall kommen konnte. Dann ging ich in die Garage, startete den Motor im aufgebockten Zustand der GT und ließ das Hinterrad bei eingelegtem Gang laufen. Nun betätigte ich den Handbremshebel. Und die Reaktion des Hinterrades?
... Schock.... Keine....... Es drehte ohne Drehzahlminderung bei voll angezogener Hand-Bremse locker weiter. Beim Betätigen des Fußbremshebels stoppt das Hinterrad.
Und nun? Was ist das nun schon wieder?
Wie lebensgefährlich es ist, eine GT zu fahren, das wissen wir alle selber. Was wir daran selbst ändern können ist eine andere Sache. Meine GT ist werkstattgepflegt, es wurden keine Inspektionen ausgelassen, alle technischen Auffälligkeiten wurden mit dem Meister abgesprochen und alle irgendwie anstehenden Prüfungen erfolgten zeitgerecht. Meine Werkstatt hat von mir "freie Fahrt oder die Freigabe zu jeglicher Reparatur" wenn es darum geht, Schäden zu vermeiden oder zu beseitigen.
Ich brauche mal ´nen guten Tipp von alten Hasen, was das nun jetzt mit der Integralbremse wieder zu sagen hat. Ich habe den Verdacht, dass der Schaden erst aufgetreten ist, nachdem ich meine K zum Ende meiner Winterpause wieder aus der Werkstatt bekommen habe. Mir ist der Ausfall der Integralwirkung bisher nur deswegen nicht aufgefallen, da ich bis zum Unfall nicht wirklich bremsen musste und seit der letzten Brems-Reparatur, also dem Austausch der Handarmatur in der Winterpause erst ca. 2.200 km gefahren wurden. Davon ca. 1.800 km auf BAB und trockener Fahrbahn bei bestem Asphaltbelag.
Welcher Bremsspezi kann mir sagen, ob hier ein Fusch der Werkstatt bei der letzten Reparatur vorliegen kann. Denn es wurde ja schließlich am Bremssystem gearbeitet, als die Handarmatur erneuert wurde.
Zu diesem, meinem Thema, kommen ganz viele Fragen auf. Klar....... Z.B.: Wieso ist es der BMW-Niederlassung in Berlin auch nicht aufgefallen, dass die Intergralwirkung ausblieb, Sie hat doch alles getestet und ist probegefahren. Warum sagt der BC nichts dazu? Null Reaktion......
Also....., das war es. Ich soll ja hier keine Romane schreiben. Pardon....., manchmal geht es nicht anders. Ich brauche jetzt keine blöden Sprüche, ich brauche einfach mal eine kompetente Einschätzung. Ohne Gewähr...., das versteht sich von selbst.
Danke..... Gruß Ebbi