Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Die K 1200 GT + K 1200 GT im allgemeinen incl. technischer Fragen.

Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Ebbi » 10.06.2012, 16:41

Hallo zusammen,

nun habe ich länger mal nicht hier reingeschaut und dann das. Technikprobleme bei der 1200 GT an ESA und Bremsen (ABS etc.) werden jetzt wohl häufiger. Wen wundert´s. Das Teil wird älter. Meins nicht minder. Die 70 tsd-er steht an. Aber das wird ein Routinebesuch bei meinem ? -Freundlichen- ?. Was bei mir auch Routine ist, es aber nicht sein dürfte, sind Besuche bei BMW-Niederlassungen/-Werkstätten wegen anderer Irritationen.
In der letzten Winterpause hatte ich das Teil bei BMW, weil ein Totalausfall der Handbremseinheit lebensgefährliche Wirkung zeigte. Ich berichtete. Nun....., wie kann eine solche Panne überhaupt entstehen? Bei 66.000 km? Null Bremseffekt mehr? Der Frage jetzt noch auf den Grund zu gehen, wäre müßig. Der Schaden ist gegen ein "Handgeld" von 500 EUR behoben worden. Die Bremswirkung war scheinbar und gefühlt wieder voll hergestellt.
So bekam ich meine Dicke noch im März aus der Winterpause von meiner Werkstatt nach Hause geliefert. Ich fuhr ein paar Runden und war mit dem Bremsdruck zufrieden.
Dann folgte ein längerer Auslandsaufenthalt ohne Bike. Ende Mai dann begab ich mich wieder auf Tour. Bis Erfurt war alles noch im Lot. BAB 71, kurz vor AB-Kreuz Erfurt. Eine plötzliche Unwucht setzte bei 200 km/h ein. Rubbel, rubbel, rubbel. Jooooo...., direkt ab zu BMW-Motorrad nach Erfurt.
Fazit: Alles i.O. Es ist nichts Unnormales festzustellen. "Vielleicht war es die veränderte Fahrbahndecke auf der B71 vorm Kreuz, Sie können unbesorgt weiterfahren" hieß es dort. Es war Freitag...., alle wollten ins WE. Ich blieb übers WE in Weimar. Also nach dem WE gleich weiter nach Berlin. Und dort sofort, weil das Rubbeln nicht nachließ, in die BMW-Niederlassung. Es dauerte keine zwei Minuten, da stand die Diagnose fest. Im Hinterrad ist der Reifendrucksensor fliegen gegangen und flog im Reifen herum. Die spitzen Bruchstellen kratzten von innen am Gummi. Uff........ Da kommen Fragen auf. Wieso meldet sich der BC nicht? Warum bleibt die Anzeige des Reifendrucks im BC konstant? - Weil ich auf der Durchreise war, wurde der Schaden direkt behoben. Reifen ab, neuen Reifendrucksensor verbaut und fertig war´s. Und die Kosten? Nothing......, das Teil hatte ich erst im April 2011 neu bekommen. Also war ich über die Gewährleistung abgesichert. Der Hinterreifen wurde für unbedenklich eingestuft und wieder aufgezogen. Obwohl er innen Gummi gelassen hatte.

Ein nächster Zwischenfall:
Fünf Tage später auf der Rückfahrt Richtung Heimat in der Schorfheide nördl. v. Berlin. Es war starker Verkehr auf der Richtungsfahrbahn der B2 stadteinwärts, auf die ich mich von einer Tankstelle auf der Gegenseite einzufädeln hatte. Ich nutzte eine Verkehrslücke und gab Gas. Plötzlich Splitt auf dem Asphalt, plötzlich Verkehrsstillstand. Und ich im Beschleunigungsmodus mit dem Blick nach rechts zum herannahenden Verkehr. Die Dicke rutschte vorne so ungekannt weg, wie ich es bisher noch nie erlebt hatte. Ich löste die Bremse, fing das Teil ab und musste sofort wieder in die Eisen........ Zu spät, ich rutschte schon wieder. Diesmal leicht quer. Der Aufprall auf den FORD KA vor mir war unvermeidbar. Kratsch..., Peng...., Splitter...... Nun hing ich mit dem linken Ellenbogen und der Schulter in der Heckscheibe, die Dicke lehnte mit der linken Verkleidung am rechten Heck des FORD KA. Das Vorderrad meiner GT hat das rechte Hinterrad des FORD KA voll aufs Korn genommen. Das war mein Glück. Die Aufprallgeschwindigkeit lag noch bei geschätzten 10-15 km/h. Am Hinterrad des FORD KA war die Fahrt also abrupt zu Ende, ohne dass ich persönlich merkbar Schaden nahm. Dank der Verkleidung und dank der Puffer- oder Airbag-Wirkung beider aufeinander prallender Bereifungen. Der FORD war schwer getroffen. Dessen rechte Hinterachsaufhängung war quasi "zerlegt", dessen Kofferdeckel samt Heckscheibe durch den Aufprall von Ellenbogen und Schulter von mir persönlich unreparabel zerstört. Die Frontverkleidung meiner GT hat sich beim Aufprall nach links in den Kotflügel gelegt, diesen stark beschädigt und die komplette Rücklichtkombi eleminiert.
Und bei mir? Ich saß "hängend" auf meiner GT, beide Beine auf dem Boden und hielt sie in Balance. Nichts ging mehr.......
Also Motor aus und mit Hilfe herbeigeeilter Helfer die GT auf dem Seitenständer gesichert. Mein Vorderrad hat größere Teile seines Aluminums auf der Hinterachse des FORDs abgelegt. Der Reifen sah entsprechend aus. Die Verkleidung hat einige Kratzer abbekommen. Nichts wirklich Schlimmes.
Und dann? Nach der üblichen Unfall-Aufnahme durch die örtliche Polizei (nur mündliche Verwarnung gegen mich, weil Schuld als geringe Fahrlässigkeit wegen Splitt auf dem Asphalt eingestuft wurde) ging es mit dem ADAC-Schlepper ca. 100 km nach Berlin in die BMW Niederlassung.
Na hoppla........, was war das denn? Beim Herunterrollen vom Abschlepper rutsche das Vorderrad und das Hinterrad zeigte keine Bremswirkung beim Griff des Hand-Bremshebels. BMW-Berlin wird es richten, so war mein Gedanke. Ich hatte noch von der Unfallstelle aus die Niederlassung von meinem Kommen unterrichten lassen. Alles hat reibungslos und schnell funktioniert. Am nächsten Nachmittag war alles erledigt. Inkl. einem kompletten neuen Satz Bridgestone 023. Kosten insges. inkl. neuer Vorderrad-Felge ca. 1.200 EUR. So fuhr ich dann auf die BAB und kehrte noch am selben Tag zurück nach Hause in den Südschwarzwald. Nichts war wirklich auffällig. Außer: Betätigte ich den Fußbremshebel alleine, griff die Hinterradbremse erst richtig, wenn stärker durchgetreten wurde als üblich. Das fiel mir schon mal kurz aber ohne Nachhaltigkeit auf der Hinfahrt in den Norden auf. Da ich üblicherweise nur mit der Handbremse "arbeite" (wegen Integralwirkung) stellte ich keine Anomalien fest. Denn, werden beide Bremsen gleichzeitig betätigt, ist alles im Lot. Es gibt dann keine Auffälligkeiten.
So machte ich mir meine Gedanken, bis ich mich zum wiederholten Male fragte, wie es eigentlich zu diesem Unfall kommen konnte. Dann ging ich in die Garage, startete den Motor im aufgebockten Zustand der GT und ließ das Hinterrad bei eingelegtem Gang laufen. Nun betätigte ich den Handbremshebel. Und die Reaktion des Hinterrades?
... Schock.... Keine....... Es drehte ohne Drehzahlminderung bei voll angezogener Hand-Bremse locker weiter. Beim Betätigen des Fußbremshebels stoppt das Hinterrad.

Und nun? Was ist das nun schon wieder?
Wie lebensgefährlich es ist, eine GT zu fahren, das wissen wir alle selber. Was wir daran selbst ändern können ist eine andere Sache. Meine GT ist werkstattgepflegt, es wurden keine Inspektionen ausgelassen, alle technischen Auffälligkeiten wurden mit dem Meister abgesprochen und alle irgendwie anstehenden Prüfungen erfolgten zeitgerecht. Meine Werkstatt hat von mir "freie Fahrt oder die Freigabe zu jeglicher Reparatur" wenn es darum geht, Schäden zu vermeiden oder zu beseitigen.

Ich brauche mal ´nen guten Tipp von alten Hasen, was das nun jetzt mit der Integralbremse wieder zu sagen hat. Ich habe den Verdacht, dass der Schaden erst aufgetreten ist, nachdem ich meine K zum Ende meiner Winterpause wieder aus der Werkstatt bekommen habe. Mir ist der Ausfall der Integralwirkung bisher nur deswegen nicht aufgefallen, da ich bis zum Unfall nicht wirklich bremsen musste und seit der letzten Brems-Reparatur, also dem Austausch der Handarmatur in der Winterpause erst ca. 2.200 km gefahren wurden. Davon ca. 1.800 km auf BAB und trockener Fahrbahn bei bestem Asphaltbelag.
Welcher Bremsspezi kann mir sagen, ob hier ein Fusch der Werkstatt bei der letzten Reparatur vorliegen kann. Denn es wurde ja schließlich am Bremssystem gearbeitet, als die Handarmatur erneuert wurde.
Zu diesem, meinem Thema, kommen ganz viele Fragen auf. Klar....... Z.B.: Wieso ist es der BMW-Niederlassung in Berlin auch nicht aufgefallen, dass die Intergralwirkung ausblieb, Sie hat doch alles getestet und ist probegefahren. Warum sagt der BC nichts dazu? Null Reaktion......

Also....., das war es. Ich soll ja hier keine Romane schreiben. Pardon....., manchmal geht es nicht anders. Ich brauche jetzt keine blöden Sprüche, ich brauche einfach mal eine kompetente Einschätzung. Ohne Gewähr...., das versteht sich von selbst.
Danke..... Gruß Ebbi
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Tommy_Lee » 10.06.2012, 17:30

Danke sehr gut geschrieben und ich selbst befürworte mit meinen 25 Jahren solche Texte. Sonst könnten wir auch alle gleich Chatten.
Habe bei meiner K12R bis jetzt kein Problem damit festgestellt (Integral), bin von der Bremsleistung dank Verstärker sehr begeistert. Mit einem Finger bringt man die Masse zum Stillstand.
Ich war nun ja Berlin Row… Niederlassung, bin leider sehr unzufrieden. War Freitag früh hingefahren, wegen Rückrufaktionen ob alle gemacht würden, welche Software drauf ist und ob man einfach mal ansehen könnte was vielleicht nicht so ist wie es sein sollte. Habe Sie von Privat gekauft muss ich dazu sagen. Würde nicht wirklich für voll genommen, war mit meiner R850R auch schon mal da (seit drei Jahren im System), Ersatzteile gekauft was ich dann selbst verbaute usw. nur eine Reparatur machen lassen (500Euro). Aber bin mit dem Service sehr unzufrieden, meine bin ein Kunde der Zukunft mit 25 Jahren BMW zu fahren und schon die Zweite (werde immer schief angesehen, dass ich keine Ducati oder so fahre). Nur irgendwie ist das nicht wirklich das was BMW dort denkt, die denken Morgens um 9 schon an Wochenende. Ich würde abgewimmelt mit den Worten: „Entschuldigen Sie aber bitte kommen sie mit so was in der Woche.“ Sagte ihm, dass mir das nicht möglich ist und es ja auch nichts ist was wirklich Zeit in Anspruch nehmen würde. Aber er bestand drauf das ich doch bitte anderes Mal wieder kommen sollte.(Leerer Verkaufsraum und vier Herren die rumstehen) War das letzte Mal das ich da war Punkt
Danach nach Bernau gefahren, Freie Werkstatt. Als Test habe ich meine R850R hingebracht zum Drosseln usw. Top für 100 Euro mit TüV Eintragung usw. Drehzahl alles schön gemacht, fährt mein Bruder noch zwei Jahre. Werde die K12R nun auch dort hinbringen, er sagt das bekommt er alles hin, bis auf die Bremsflüssigkeit, da BMW dort noch keine „Freigabe der Infos gibt wie man es macht und womit.“ Geheimhaltung wird aber wohl schon beklagt.
Fazit: BMW überzeugt mich langsam nicht mehr so wirklich, schöne Motorräder aber wenn man niemanden Ansprechen darf, ist vielleicht an eine Veränderung zu denken.

Gruß Tom
Hoffe habe das Thema nicht ganz verfehlt, hoffe aber das du das Problem in den Griff bekommst und dir nichts passiert. Wir sollten uns alle mal wirklich Treffen an einem Ort in Berlin von mir aus auch an der "Spinner"brücke ;). Dort können wir ja dann mal Erfahrungen austauschen und vielleicht erkennen wir dann alle das wir wohl doch nicht zufrieden sind mit dem was wir fahren :(, hoffe aber das wir auch gutes finden und dadurch vielleicht doch alle weiterhin BMW fahren. ;)
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Ebbi » 10.06.2012, 18:52

Hi Tom,

nun....., dein Statement zur Berliner NL fällt ganz konträr zu meinen Erfahrungen aus. Ich weiß auch nicht warum das bei dir so ist. Ich habe nur gute Erfahrungen mit BMW-Niederlassungen bundesweit. Vielleicht hast du nur "schlechte Tage erwischt. Nun denn....., wünsche dir, dass es anders wird.
Gute Fahrt und immer ein gutes Ankommen wünsche auch ich dir.
Wie ich mein Problem, resp. meinen Ärger in den Griff bekomme, weiß ich noch nicht. Werde morgen mal nach Freiburg fahren und mir eine weitere Meinung einholen. So mache ich das auch mit Ärzten...........

Gruß Ebbi
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Tommy_Lee » 10.06.2012, 19:13

Danke, für mich ist das Thema ehrlich schon durch. Da vertraue ich mein Leben lieber Ebay an :D, da weiß ich wenigstens das ich damit rechnen muss. Wenn ich bei BMW los fahre, bin ich der Meinung darf nur noch menschliches Versagen oder ein Ausfall der nun ja unerwartet aber nichts aus dem Altag ist, meine Fahrt stoppen.

Ich hoffe das dein Motorrad wieder ordentlich behandelt wird und du sicher überall an kommst.

Gruß Tom
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon jonnyy-xp » 10.06.2012, 20:44

Hallo Ebbi, schön, das dir nichts weiter passiert ist, oder irre ich?
Der Rest ist Material, kann man ersetzen. :D

Ärgerlich ist das trotzdem :roll:
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon helle » 11.06.2012, 07:38

hallo ebbi
es ist normal das die hinterradbremse ( über die vorderradbremse ) im stand nicht funkioniert damit ermöglicht der hersteller ein burnout :wink: erst wenn sich das vorderrad dreht wird hinten mitgebremst.

gruß olaf
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Mohikaner76 » 11.06.2012, 09:47

helle hat geschrieben:hallo ebbi
es ist normal das die hinterradbremse ( über die vorderradbremse ) im stand nicht funkioniert damit ermöglicht der hersteller ein burnout :wink: erst wenn sich das vorderrad dreht wird hinten mitgebremst.

gruß olaf


In meinem Handbuch steht ich soll keine Burn-Outs machen weil davon die Hinterradbremse beschädigt werden kann. Passt also irgendwie nicht zusammen.
Ich fahr allerdings ne KR, vielleicht ist die GT ja eher für Burn-outs gedacht :mrgreen:
Gruß Marc
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Daminator » 11.06.2012, 11:49

Dafür wird er wissen was echte Speichenfelgen und eine Trommelbremse ist :wink:
Handschaltung?
Checkt mal die Gabel, das ist der Ansatz eines Duolevers :shock:
PS: Habe nichts gegen Alteisen!
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Daminator » 11.06.2012, 12:12

Hier wärst du unter Gleichgesinnten
http://www.hayabusa-rider.de/phpBB3/portal.php
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Mohikaner76 » 11.06.2012, 12:27

zurück zum Thema:

Das Durchdrehen des Hinterrads
bei gezogener Vorderradbremse
(Burn Out) wird
durch die Integralfunktion erheblich
erschwert. Die Folge können
Schäden an der Hinterradbremse
und an der Kupplung sein.
Keine Burn Outs durchführen.


Seite 90 / Handbuch K1200GT
Gruß Marc
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Tommy_Lee » 11.06.2012, 12:33

Die Bremsleistung baut sich beim Beginn des drehenden Hinterrades auf, nach wenigen Sekunden fliegt einem dann der Bremssattel so wie alles andere einfach weg :D.

Hm habe es noch nicht versucht, mir reicht es wenn er beim Beschleunigen an die 50meter am durchdrehen ist ohne Vorderradbremse. ;)

Gruß Tom
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Ebbi » 11.06.2012, 14:46

Tommy_Lee meint:
"Die Bremsleistung baut sich beim Beginn des drehenden Hinterrades auf"

Ich meine:
"Klar....., warum sollte ich sonst bremsen?"

@ Tommy_Lee
Kann es sein, dass du das Vorderrad meintest?

@ olaf alias helle
"es ist normal das die hinterradbremse ( über die vorderradbremse ) im stand nicht funkioniert."
Danke für diese Erklärung. So macht es dann auch Sinn, dass ich im Rückwärtsrollen mit dem Betätigen der Handbremse keine Bremswirkung auf das Hinterrad bekomme. Wobei mir die Logik der Integralbremse bei Rückwärtsbewegungen schwer begreifbar bleibt. Hier steht nichts, hier fährt/rollt es doch rückwärts. Auch wenn diese Bewegungsart für Einspurfahrzeuge normal so nicht vorgesehen ist.
Nun..... und die Diskussion über mögliche Burnouts hat was. Wow......., schade nur, dass ich nicht ohne eingeschaltetem ASC fahre will. Den Artikel über die Fahrphysik von Einspurfahrzeugen bei burnouts muss ich wohl überblätter haben.

Das Wissen von Fachleuten:
Ich habe diese Frage heute zum Anlass genommen, mich mal bei denen schlau zu machen, die es wissen müssten. Bei den Meistern von BMW-Motorrad.
Da bekamen meine Fragezeichen plötzlich Unterstützung von aller Unwissenheit dieser Branche. "Wie? Was? Ach ja? Und ohne BKV? - Ja....., das Hinterrad muss bei einer Integralbremse auch dann abbremsen, wenn die Maschine bei laufendem Hinterrad auf dem Hauptständer steht und die Handbremse betätigt wird. Ist ja schließlich eine Integralbremse. Aber ich frage mal lieber meinen Kollegen." Am Telefon war dann der Kollege, der den Hörer übernahme. "Ja...., bei meinem Boxer ist das so......... aber bei einer GT? Wir haben hier gerade eine 13.000-er zu stehen.....Moment mal........, ach so......, nein....., da bremst das Hinterrad nicht. Nein, sie brauchen nicht herzukommen, das ist wohl so bei einer GT. Aber bei meinem Boxer ist das anders........" Ich bedankte mich brav und damit war das Gespräch dann beendet. Telefoniert habe ich mit der wohl größten BMW-Motorradwerkstadt hier im Südschwarzwald.

Nun denn Olaf, danke für den Denkanstoß. Eine GT wirft gelegentlich Fragen auf, die auf Anhieb nicht mal von BMW-Motorrad beantwortet werden können.
Schaumamal wie´s weitergeht. Gruß Ebbi
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Benny2 » 11.06.2012, 15:25

Habe dies gerade mal zum Anlass genommen um das bei meiner 16er zu testen.
Ab auf den Hauptständer, starten, 1 Gang rein und Bremse ziehen. Hinterrad läuft weiter, tut sich nix mit bremsen.

Wem das weiterhilft :roll:

Grüßle
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Werner_München » 11.06.2012, 16:37

Ebbi hat geschrieben:... und gab Gas. Plötzlich Splitt auf dem Asphalt, plötzlich Verkehrsstillstand. Und ich im Beschleunigungsmodus mit dem Blick nach rechts zum herannahenden Verkehr. Die Dicke rutschte vorne so ungekannt weg, wie ich es bisher noch nie erlebt hatte. Ich löste die Bremse, fing das Teil ab und musste sofort wieder in die Eisen........ Zu spät, ich rutschte schon wieder. Diesmal leicht quer. Der Aufprall ...


Glückwunsch, dass Du keinen nennenswerten Verletzungen davongetragen hast.

Was ein auf Splitt rutschendes Vorderrad mit der Funktion der Integralbremse und der Bremswirkung der HR-Bremse zu tun hat erschließt sich mir nicht.
Gruß Werner
---------------
Schiebe nicht zuviel auf die lange Bank, sie könnte kürzer sein als du denkst!
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Re: Unfall - Ausfall der Integralfunktion

Beitragvon Ebbi » 11.06.2012, 19:48

@ Werner_München

"Was ein auf Splitt rutschendes Vorderrad mit der Funktion der Integralbremse und der Bremswirkung der HR-Bremse zu tun hat erschließt sich mir nicht."

Mag sein. Das auf Splitt allein rutschende Vorderrad hat mit der Integralwirkung tatsächlich nichts zu tun. Nur muss das Hinterrad verzögern, solange dort noch trockener Asphalt unterm Gummi ist.
Ich fuhr von einer Tankstelle auf der anderen Straßenseite. Also schräg auf die Richtungsfahrbahn und traf auf eine längere Flickstelle im Asphalt, deren Versplittung weitflächig aufs Bankette in Fahrtrichtung führte. Für den Augenblick des Weg-Rutschens war dieser Flickenstreifen verantwortlich, auf den ich schon voll bremsend und noch in stabiler Lage auftraf und erst in diesem Moment mit dem Vorderrad wegging. Da hatte das Hinterrad noch keinen Splitt unterm Gummi. Erst nach Lösen der Bremse hatte ich durch Aufstellen der GT in gerade Fahrtrichtung die Stabilität wieder, die eine weitere Bremsung möglich machte. Nur jetzt vollends auf der Splittfahne. Und nun mit dem bekannten Ausgang. Ich rutschte mit leicht quer gestellten Lenker geradeaus und jetzt wohl mit beiden Rädern über Splitt.
Ist aber jetzt alles egal. Meine großen Fragezeichen zum Hergang waren einer falschen Einschätzung meinerseits geschuldet. Alles nach dem Motte: " Das, was man sich nicht erklären kann, muss eigentlich einen Grund haben, den es zu erkunden gibt".
Die Integralbremse war also nicht der Grund, wie ich aus diesem Thread nun weiß. Der Grund war ich selbst. Hab´ nicht mit Splitt gerechnet und damit § 1 der StVO missachtet. Kann vorkommen....., darf aber nicht.
Ich hoffe, zu deinem Verständnis beigetragen haben zu können. Oder wie war deine oben zitierte Bemerkung gemeint?

@ Benny2
Klar......, hilft weiter. Bestätigt den Fakt zum wiederholten Male und macht ihn wasserdicht. Es sei denn, deine Integralbremse wäre kaputt :lol:

Gruß Ebbi
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