Reifenbindung - Sinn und Realität

Das Reifenforum für die K1200GT + K1300GT.

Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Ebsi » 31.01.2010, 14:08

Durchaus erkenne ich den Sinn einer Reifenbindung - speziell in Deutschland, wo man ein Motorrad legal ausfahren kann - an.
Früher gabs das oft, dass Reifen absolut nicht zur Fahrer-Fahrzeug-Paarung passten und die Fuhre sich aufgrund mangelnder Reifenfestigkeit aufschaukelte.

Aber was ist mit Heute?
Es gibt doch gar keine mangelhaften Reifen mehr.
Die Entwicklung überschlägt sich buchstäblich und Reifentypen lösen sich in immer kürzeren Abständen ab.

Suzuki hatte sich bereits vor zwei Jahren aus diesem Zirkus verabschiedet und die Reifenbindung weggelassen.
Die Kunden sollen die Möglichkeit haben "Ihre" besten Reifen zu fahren.

BMW im Gegensatz bringt die K1300GT mit Bindung für Reifen auf den Markt, die bereits vor deren Marktstart durch Nachfolger abgelöst sind.
Wir sprechen hier zum einen vom Z6 der bereits seit längerem durch den "Interact" abgelöst ist und zum anderen vom BT020 der bereits lange vor dem Debut der 1300er durch den BT021 und dieses Jahr bereits durch den BT023 abgelöst wird.

Zwischenzeitlich findet man noch nicht einmal mehr die Freigabe des MPR2 für die 12erGT auf der Michelin-Seite.

Gerade für unsere Fahrzeuge finde ich es wichtig, das hochwertigste was die Reifenentwicklung zu Stande bringt zu montieren.

Da der Fahrzeughersteller seine Freigaben nicht erweitert und die Reifenhersteller aufgrund der geringen Stückzahlen kein Interesse an teuren Tests hat bin ich nun entschlossen mich (wie Suzuki) aus diesem Zirkus zurückzuziehen.

Ab jetzt werden bei mir diese Reifen montiert die ich für richtig halte!

-SICHERHEIT GEHT VOR !-

Grüsse
Eberhard
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Lachgummi » 31.01.2010, 14:49

Ich kenn' mich da nicht so richtig aus, finde aber deine Begründung und deinen Entschluss gut und könnte mir vorstellen, mich anzuschließen.

AAAAABER:
Was kann denn so eine "Eigenmächtigkeit" für Folgen haben? Könnte es da Schwierigkeiten bei TÜV, Rennleitung oder Versicherung geben? Nur im Falle eines Unfalls oder auch schon bei Montage?

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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Nolimit » 31.01.2010, 15:36

Ab jetzt werden bei mir diese Reifen montiert die ich für richtig halte!

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Grüsse
Eberhard


...GENAU Eckhard..... mache ich schon lange so, bei meiner letzten habe ich mir die Reifenbindung austragen lassen

werde ich bei der K 1200 R auch noch machen.......... :wink:
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Smarty » 31.01.2010, 18:43

Hallo,

ich glaube grundsätzlich kann man sich der Haltung anschliessen.

Aber ... m.M. nach nur grundsätzlich ...

Es gibt immer wieder technische Gegebenheiten, die nach einer speziell auf die Eigenschaften eines Motorrades abgestimmte Reifen verlangt.
Das kann man nicht ignorieren.
Im günstigsten Fall merkt man es nur am Fahrverhalten. Pendeln im Hochgeschwindigleitsbereich, o.ä.

Wenn es aber z.B. um Maschinen handelt, die "richtig schnell" sind, hier meine ich die Hayabusa oder die ZZR1400 oder aber über eine besondere Ausführung des Fahrwerks, hier z.B. die "BMW K.Modelle", verfügen, so kann die Verwendung von freigegeben Reifen die Sicherheit positiv beeinflussen ...

Man denke mal zurück an den MV Agusta Test, der dazu geführt hat, dass sich bei Hochgeschwindigkeitsfahren die Lauffläche gelöst hatte.
Die "K" verlangt wohl wegen der speziellen Vorderradführung zumindest beim Vorderreifen eine spezielle Version. Die Karkasse muß stärker ausgeführt sein.

Nur mal die beiden als Beispiele. Ich persönlich möchte nicht darauf hoffen, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Um sicher zu sein, wähle ich nur freigegebene Reifen.

Auch bei PKW gibt es Unterschiede, ob ein vom Fahrzeughersteller "freigegebener (hier aber nicht im gesetzlichen Sinn) Reifen" verwendet wird oder ein allgemeines Produkt. Zumindest bei Runflat - Reifen ist das so.
Den Unterschied merkt man sofort.
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon gstrecker » 31.01.2010, 19:01

Hi,

fahre mal die K mit Pilot Power ohne Sonderkennung und dann die Reifen mit Sonderkennung die für die Maschine zugelassen ist. Dann merkst Du das die Reifenhersteller mit Ihren Freigaben einen guten Job machen und das die einen Grund dafür haben.

Wenn es keine Reifenbindung mehr gäbe würde evtl. auch die Entwicklung der Reifen mit Sonderkennung wegfallen. (lieber nicht)

Mfg gerald
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Riviero » 31.01.2010, 19:16

Die Reifenbindung gibt es ja nur in Deutschland. Unsere europäischen Nachbarn haben dieses Problem nicht. Die fahren z.B. vorne einen Conti und hinten einen Michelin. Es wird immer damit begründet, dass dort auf Landstraße wie auf Autobahnen Geschwindigkeitsbegrenzungen gelten und diese dann für die Reifen kein Problem darstellt, wenn man sich daran hält. Da Deuschland noch (Gott sei Dank) das einzigste europäische Land ist, bei dem auf Autobahnen grundsätzlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung gilt, müssen wir mit der Reifenbindung leben. Und wie Gerald schon geschrieben hat auch mit der Sonderkennung, die sicherlich ihre Berechtigung hat.


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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Werner_München » 01.02.2010, 09:59

Ich finde es auch jämmerlich, dass BMW bei den GT Modellen nur alte Reifentypen freigibt.

Bei Metzeler kann ich es ja noch einigermaßen nachvollziehen, aber auf den alten BT 020 zu setzen ist unverständlich.
Gruß Werner
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Hubemo » 01.02.2010, 11:43

Ebsi hat geschrieben:Durchaus erkenne ich den Sinn einer Reifenbindung - speziell in Deutschland, wo man ein Motorrad legal ausfahren kann - an.
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Zwischenzeitlich findet man noch nicht einmal mehr die Freigabe des MPR2 für die 12erGT auf der Michelin-Seite.

Gerade für unsere Fahrzeuge finde ich es wichtig, das hochwertigste was die Reifenentwicklung zu Stande bringt zu montieren.

Da der Fahrzeughersteller seine Freigaben nicht erweitert und die Reifenhersteller aufgrund der geringen Stückzahlen kein Interesse an teuren Tests hat bin ich nun entschlossen mich (wie Suzuki) aus diesem Zirkus zurückzuziehen.

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Grüsse
Eberhard


Hi,
ich schließe mich auch grundsätzlich deiner Meinung an. Bei dem heutigen Stand der Technik ´macht das keinen Sinn mehr.
Ich fahre den Michelin PR 2,auf der K 13 S, der ist ja auch ohne Sonderkennung freigegeben wie auch der PP. An der Sonderkennung liegt es
nicht. Ich habe da noch eine andere Vermutung, nachdem ich mal mit Leuten von Michelin gesprochen habe.
Es ging um die Erst-Freigabe von BMW für die S 1000 RR , da war seltsamer weise der Pilot Road 2 dabei. Bei der K 1300 S,
wo der Reifen ja Sinn macht, musste man ja fast ein Jahr warten. Der Mann von Michelin meinte, das "Ei" hätte sich BMW da selbst gelegt, es sei ein Versehen von BMW gewesen den PR 2 für die S 1000 RR freizugeben und tatsächlich war der PR 2 plötzlich wieder gelöscht, von der Freigabeliste im Internet, für die "RR". Er meinte weiter, dass der Motorradhersteller im ersten Jahr bestimmt, welche Reifen in der Erstausrüstung freigegeben werden. Somit bestimmt BMW die Richtung in die es geht, ber der RR also in Richtung Suppersport. Erst danach wäre der Markt für die Reifenhersteller und weitere Freigaben freigegeben. Übrigens, laut Forum der S 1000 RR, geht BMW da neue Wege, die Erst-Freigaben sind da nicht mehr in den Papieren eingetragen, sondern es wird darin auf die aktuelle Freigabe Liste verwiesen.
Find ich ja lustig, so können die machen was sie wollen, einfach wieder einen rauslöschen, hätte ihn jemand schon drauf
hat er Pech gehabt.
Übrigens hatte ich an meiner Suzuki GSX R 1000 K 7 schon noch eine Reifenbindung die war noch klar eingetragen.


Gruß
Bernd
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Werner_München » 01.02.2010, 16:56

Ebsi hat geschrieben:Zwischenzeitlich findet man noch nicht einmal mehr die Freigabe des MPR2 für die 12erGT auf der Michelin-Seite.

Grüsse
Eberhard


Ich habe mal bei Michelin nachgefragt, weil ich aktuell den MPR2 draufhabe:

"tats. wurde die Freigabe von uns zurückgezogen, da sich das Fahrverhalten im Hochgeschwindigkeitsbereich bei nachträglichen Fahrversuchen nicht ganz mit unserem Qualitätsanspruch deckte.
Bestehende (ausgedruckte) Freigaben behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Neue Freigaben mit Ihrem Motorradmodell und dem Pilot Road 2 wird es per Ausdruck nicht mehr geben."
Gruß Werner
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Meister Lampe » 01.02.2010, 18:12

Der neue Michelin Power Pure wird ohne Kennung gefahren und auch der MPP 2 ct soll jetzt ohne Kennung freigegeben werden und das ein Reifen ohne Kennung schlechter ist auf eine K kann ich so nicht bestätigen , auf dem Kreisel fahre ich Reifen ohne Kennung die eigentlich für die Fireblöd , R1 oder Gixxer gebaut werden und der läuft bestens und hat mehr Grip . Auch die EU arbeitet an eine einheitliche Lösung , wie immer sie aussehen mag , ich bin für die Deutsche Variante mit TÜV .

Gruß Uwe Bild
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Vessi » 01.02.2010, 18:34

hab mir jetzt dank der reifendiskussion 'nen satz pp_b/w bestellt..für 207,-
den pure soll erst mal schneehasi testen.. :mrgreen:
...107200 tolle km mit der K12s...und nun wird geboxt...Bild
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Ebsi » 01.02.2010, 20:05

...und da hätt´ ich noch zwei Gacks:

Conti gibt für die GT als Bereifungsempfehlung stolz den RoadAttack an!
Darunter steht geschrieben, dass dies eine Empfehlung ist die nicht mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung für deutsche Zulassungen gleichzusetzen wäre.
Eine Freigabe gibt es freilich nicht. (Das wäre wohl zu teuer bei diesen paar Reifen die dadurch eventuell mehr über die Theke gingen.)

Pirelli präsentiert im letzten Herbst stolz seinen neuen Angel ST.
Worauf? Auf einer K1300GT natürlich! Ein Bild ist sogar auf der Präsentationsseite des Angel ST im Netz zu sehen.
Wahrscheinlich sind die Lager in München noch voller Z6 mit Sonderkennung für die GT, dass dies erst verbraucht werden muss bevor die Freigabe für den Angel ST kommt.

Was hat das mit Sicherheit zu tun?

Zum Glück hab ich noch einen alten Ausdruck der Freigabe für den MPR2 auf der 12er sowie geeignete Software.

Grüsse
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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon BMW Michel » 02.02.2010, 07:08

Vessi hat geschrieben:hab mir jetzt dank der reifendiskussion 'nen satz pp_b/w bestellt..für 207,-
den pure soll erst mal schneehasi testen.. :mrgreen:


Wo gibts denn die Schlappen für die Kohle :?:
Gruß Michel aus der Vorderpfalz

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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Meister Lampe » 02.02.2010, 08:48

BMW Michel hat geschrieben:
Vessi hat geschrieben:hab mir jetzt dank der reifendiskussion 'nen satz pp_b/w bestellt..für 207,-
den pure soll erst mal schneehasi testen.. :mrgreen:


Wo gibts denn die Schlappen für die Kohle :?:


Guck bei Reifen.com , da stehen beide für 204,- Eur drin ,aber wer noch 4-6 Wochen warten kann , sollte dies tun , denn dann wollen sie den 2ct ohne Kennung , so wie bei der K13S freigeben , er wird auf der K12S noch Probegefahren .

Gruß Uwe Bild
Achtung !!! " Neuer Schutzengel gesucht , meiner ist nervlich am Ende " ...


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Re: Reifenbindung - Sinn und Realität

Beitragvon Vessi » 02.02.2010, 10:24

bei reifen.com hab ich nix zu dem preis gefunden
ich bekomm'se von mopedreifen.de
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