Geil, ein Benzin Fred.
Man sollte erst einmal verinnerlichen, was die Oktan-Angabe letztlich bedeutet.
Je höher die Zahl umso zündunwilliger der Sprit!
Hoch verdichtete Motoren benötigen idR Kraftstoff mit höherer Oktanzahl, um die Selbstentzündung des Kraftstoffes zu verhindern. Man holt also nicht aus einem für 98 Oktan ausgelegten Motor mehr Leistung raus, nur weil man 102 Oktan oder höher rein kippt. Oder eine olle XJR1200, ausgelegt für Normalbenzin, wird zum Reifenmörder, weil sie mit 102 Oktan Sprit betankt wird. Ein interessanter Versuch mit entsprechenden Sorten wurde hier: Institut für Fahrzeugtechnik der Georg-Simon-Ohm
Fachhochschule Nürnberg durchgeführt.
Da ich nicht auf der Jagd nach Zehntel-Sekunden bin, hat meine Dicke schon E10, Super und SuperPlus im Tank gehabt. Letztlich läuft sie mit jedem Sprit zwischen 95 und 98 Oktan. Wobei 98 Oktan der Vorzug zu geben ist, weil sonst halt nicht optimale Verbrennungsbedingungen herrschen und ggf geregelt werden muss.
Wozu dient jetzt der Klopfsensor?
Bei unkontrolliertem Entzünden wird durch Verringerung der Frühzündung/Änderung der Einspritzmenge und damit einer Leistungsreduzierung versucht, das Klopfen (die Selbstentzündung) in den Griff zu kriegen. Und dieses System ist ein permanent laufender Prozess: Messen und ggf Regeln.
Kein Hexenwerk. Mein PC V mit Autotune macht ja auch nichts Anderes: permanent Lambdawert messen und ggf Einspritzmenge anpassen.
Wenn man sich überlegt, dass Dank Nockenwellen und Kurbelwellensensoren sogar Zylinderselektiv die Einspritzmenge angepasst werden kann....
Da ist Klopfsensor auswerten und permanent regeln nun wirklich kein Motorkiller.
Quintessenz:
Man kann mit 102 Oktan fahren, aber es bringt keinen Mehrwert.
Man kann mit 95 Oktan fahren, aber es bleibt ein Kompromiss.
Man fährt Sprit mit vom Hersteller angegebenen 98 Okt und der Motor läuft unter optimalen Betriebsbedingungen.