Wann ist der Zeitpunkt gekommen, das Mopped in die Ecke zu stellen? Das ist sicher kein erfreuliches Thema, aber ich finde es wichtig darüber auch laut nachzudenken. Anstoß gaben mir zwei tödliche Motorradunfälle von einem 60jährigen und einem 62jährigen in unserer Gegend in relativ kurzen Zeitabständen. Beides Selbstverschulden - einer flog aus der Kurve, der andere hatte zu optimistisch überholt und ist in den Gegenverkehr geraten.
Für das Bewegen des Moppeds bedarf es einer körperlichen und geistigen Fitness. Die körperliche Fitness kann man sich sicher durch Sport und entsprechende Lebensweise länger erhalten. Hier merkt man auch Defizite sehr schnell - es reicht ja die Dicke aus der Garage zu schieben.
Schwieriger ist es mit der geistigen Fitness. Ich meine damit einmal die Sinne, die Reaktionsfähigkeit/Schnelligkeit und die Fähigkeit auf neue/unbekannte Situationen zu reagieren (Ausblenden des Starrsinns). Diese Seite ist viel komplizierter. Der Abbau dieser Fähigkeiten geht schleichend vor sich und wird deshalb nicht so wahrgenommen und auch nicht so einfach akzeptiert - es geht ja um mein schönes Hobby. Ich denke, es ist sehr schwierig hier eine realistische Selbsteinschätzung zu treffen und noch schwieriger, sich einzugestehen, es geht so nicht mehr. Im Falle eines Unfalls ist es zu spät. Ich möchte mit meinem Hobby auch niemanden ein Leid zu fügen.
Meine Mutter hatte sich z.B. vorgenommen, mit 75 das Autofahren aufzugeben - niemand sollte ihr sagen, es geht nicht mehr, sie wollte es selbst bestimmen. das hat sie auch durchgezogen und ist jetzt 90 und unfallfrei
Den Zeitpunkt des Ausstiegs am Alter festzumachen ist aus meiner Sicht nicht der richtige Weg, einer ist mit 80 topfit, einer mit 40 schon ein Greis.
Deshalb meine Frage in die Runde, habt Ihr Euch mit diesem Thema schon beschäftigt und wie geht Ihr damit um?
Gute Fahrt
Jens