Keramikpaste oder Kupferpaste

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Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Sambuca » 06.06.2012, 22:01

Hallo Zusammen,

ich habe einen Wiederspruch zwischen einigen Aussagen hier im Forum und der Rep.-Anleitung der K1200 gefunden und würde gerne wissen was jetzt stimmt...

Beim Bremsbelagswechsel empfiehlt die Rep.-Anleitung, Kupferpaste auf die Trägerplatte der Beläge zu schmieren, was hier einige im Forum allerdings als durchaus schädlich beschreiben.

Was stimmt denn jetzt???

Aufgrund der chemischen Reaktion, zwischen höher und minderwertigen Metallen, fand ich die Aussagen z.B. in dem Beitrag
http://www.bmw-k-forum.de/viewtopic.php?f=7&t=14858&hilit=kupferpaste+alu&start=30
eigentlich ganz logisch, aber trifft das mit dem Alu überhaupt auf alle K-Modelle zu?

Freu mich auf Antworten...

Gruß
Dennis
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon michael - b » 06.06.2012, 22:07

Kupferpaste zur Schmierung der Kugelbandschelle zwischen Verbindungsrohr und Endschalldämpfer .

Keramikpaste zur Schmierung zwischen Kolben und Bremsbelagrückseite .

Hoffe geholfen zu haben .
Gruß Michael

Kraft kommt von Kraftstoff !
Deshalb heißt das Zeug´s ja auch so .
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Sambuca » 06.06.2012, 22:21

Hi Michael,

danke für deine Antwort.

Grundsätzlich denke ich, es ist nie ein Fehler, beim Bremsbelagwechsel Keramikpaste zu verwenden. Ich hab mir jetzt auch welche besorgt und werde die in Zukunft verwenden.
Mich interessiert nur, ob die Rep.-Anleitung hier grundsätzlich falsches beschreibt?
Auf wieviele Fehler kann man sich denn da einstellen, wenn bei "einfachen" Wartungsarbeiten bereits etwas falsch bzw. laienhaft beschrieben wird?

Ich hab leider nicht die Kompetenz das zu bewerten, deshalb frag ich hier nach...

Schönen Gruß
Dennis
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Vessi » 06.06.2012, 22:50

auf die bremsklötze kommt überhaupt keine paste drauf,
steht auch nicht in meiner reprom

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...107200 tolle km mit der K12s...und nun wird geboxt...Bild
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Sambuca » 06.06.2012, 23:16

Nabend,

da kann ich gegen halten :wink:

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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon harry 1150 » 07.06.2012, 06:17

Morgen , nehme die Keramikpaste!Früher war Kupferpaste angesagt um Quitschen zu vermeiden. Jetzt im ABS Zeitalter wird Keramikpaste verwendet da die Kupferpaste den ABS Sensor durcheinender bringen könnte ( Kupfer ist ein guter elektrischer Leiter)
Gruß Harry
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Smarty » 07.06.2012, 08:16

Sambuca hat geschrieben:Nabend,

da kann ich gegen halten :wink:

Bild

Hallo,

Das sieht mir aus wie das Buch vom Buecheli Verlag.
Tolles und kompetentes Werk.
In dieser Hinsicht sind dann aber noch nicht die aktuellsten Informationen eingeflossen.
Smarty
 

Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Schrauber » 07.06.2012, 10:33

Sambuca hat geschrieben:Auf wieviele Fehler kann man sich denn da einstellen, wenn bei "einfachen" Wartungsarbeiten bereits etwas falsch bzw. laienhaft beschrieben wird?


Die Bucheli Wartungsanleitung finde ich prinzipiell nicht schlecht, sie ist aber nicht auf dem aktuellen Stand (so wie auch ältere Ausgaben der BMW RepRom).

Z. B. wird das Öl im Endantrieb jetzt alle 20 Tkm gewechselt und es kommen 180 ml (und nicht wie Bucheli schreibt 220 ml) rein. Wenn du die Bucheli Menge reinfüllst könnte der Wellendichtring undicht werden :shock: , wenn du das Öl gar nicht wechselts ist vielleicht der komplette Endantrieb im Arsxx. :roll:
Gruß Dieter
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Sambuca » 07.06.2012, 22:47

Hallo Zusammen,

dank euch für den Hinweise.

Gibt es sonst noch irgendwelche bekannten Stellen im Buch, die man mit Vorsicht beachten sollte?

Schönen Abend noch!
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon bernile » 07.06.2012, 23:50

Nabend, ich benutze seit Jahren gar nix mehr und wenn dann nur ganz wenig :shock:

Die neueren Bremsbeläge haben meistens eine zusätzliche Kunstoffplatte wenn nicht trage ich ganz dünn Kupferpaste oder Keramikpaste drauf. Die K hat in den Kolben eine Plasikabdeckung da kann nix mehr verkleben.

Zum Thema Kupferpaste für die Schrauben am Auspuff ich habe unbehandelte mit Rostlöser besser aufbekommen als die bei denen vorher die Schlonze draufgeschmiert wurde.

Kupferpaste und sonstiges haben den Nachteil bei Hitze und schön Bremsstaub oder sonstiger Staub richtig schön zu verkleben :?

Wie mit allem in der richtigen Menge schadet es nicht nur zuviel ist meistens schädlich :D

Ich Öle auch meine Radschrauben jedemal mit 1 bis 2 Tropfen Getriebeö,l habe noch nie welche verloren und auch nie Probleme sie aufzubekommen. Was ich aber schon an Schrauben rumgemacht habe die ein halbes Jahr vorher schön mit Kupferpaste eingeschmiert wurden :?
Gruß
Bernhard
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Meister Lampe » 08.06.2012, 07:39

Schon toll die ganzen Bedienungsanleitungen ... :wink: , an den Bremsbelägenseiten oder Rückseiten kommt kein Fett mehr , dass war gestern , bei den guten Lucasbelägen sind die Rücken und Seiten schon vom Werk beschichtet und sehen Kupferfarbend aus , bei Brembo werden teilweise zusätzliche Bleche verwendet und wer die Keramikpaste als Bremskolbenfett verwendet hat den Knall nicht gehört , da reiben sich die Dichtlippen kaputt , hierfür gibt es extra Bremskolbenfett , ich würde einigen raten , Finger wech von der Bremsanlage ... :wink: und die gute Keramikpaste kommt bei den K Modellen an dem Gewinde des Haltestiftes der Bremsbeläge , damit sich das Gewinde nicht festbrennt und der Bolzen nicht ausgebohrt werden muß , wie schon Hundertmal passiert ... :wink: , dass war der Tip der Woche ... :mrgreen:

Gruß Uwe Bild
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon harry 1150 » 08.06.2012, 12:32

Meister Lampe hat geschrieben:Schon toll die ganzen Bedienungsanleitungen ... :wink: , an den Bremsbelägenseiten oder Rückseiten kommt kein Fett mehr , dass war gestern , bei den guten Lucasbelägen sind die Rücken und Seiten schon vom Werk beschichtet und sehen Kupferfarbend aus , bei Brembo werden teilweise zusätzliche Bleche verwendet und wer die Keramikpaste als Bremskolbenfett verwendet hat den Knall nicht gehört , da reiben sich die Dichtlippen kaputt , hierfür gibt es extra Bremskolbenfett , ich würde einigen raten , Finger wech von der Bremsanlage ... :wink: und die gute Keramikpaste kommt bei den K Modellen an dem Gewinde des Haltestiftes der Bremsbeläge , damit sich das Gewinde nicht festbrennt und der Bolzen nicht ausgebohrt werden muß , wie schon Hundertmal passiert ... :wink: , dass war der Tip der Woche ... :mrgreen:

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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon karlheinzk » 08.06.2012, 12:58

Hallo,
ich hatte ebenfalls nach dem Wechsel von neuen Beläge ein Quitschen, als ob ich einen Güterzug anhalten wollte. von der Verwendung von Kupferpaste hat man mir abgeraten. Ich verwende jetzt für die Beläge eine Antiquitschfolie von Lukas Giring.
Seither ist Ruhe in der Vordergabel.
Gruß
KH
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Re: Keramikpaste oder Kupferpaste

Beitragvon Bugi » 12.06.2012, 23:32

Hi Folks,

vielleicht ist es für Euch ja mal interessant, was wir täglich in der Werkstatt verwenden...

In den meisten Fällen verwenden wir ATE Plastilube mit folgenden Eigenschaften:

ATE Plastilube
Hochbelastbarer Dauerschmierstoff für vielseitigen Einsatz: z.B. gegen Quietschen von Scheiben- und Trommelbremsen, Türfangbändern, Sitzschienen, Scharnieren, Schiebedachführungen, Lagern, Ketten, Zahnrädern und Batteriepolen. ABS-geeignet.

ATE Plastilube ist ein unentbehrlicher Schmierstoff für die Bremsenreparatur. Der Spezialschmierstoff verhindert das Festrosten der Bremsbeläge in den Bremssattelführungen und das Entstehen von Bremsenquietschen. Dazu müssen vor der Montage der Bremse alle Führungsflächen am Bremssattel sowie die Rückenplatte der Bremsbeläge mit ATE Plastilube eingestrichen werden.

- ATE Plastilube ist metallfrei und bestens für den Einsatz an Aluminium-Bremssätteln geeignet.
- Hohe Temperaturbeständigkeit
- Hervorragender Korrosionschutz
- Langzeitbeständig, dadurch reduzierte Wartungshäufigkeit
- Wasserunlöslich, ausgezeichnete Auswaschbeständigkeit
- Vielseitig einsetzbar
- Verträglich mit allen Metallen und den meisten O-Ring-Materialien

Hinweis:
- Bremsbelagreibflächen dürfen nicht mit ATE Plastilube eingestrichen werden!


Die Tube kostet bei uns EUR 5,89 und hat die Bestellnummer: 558.51.04

500_bild1_5585104.jpeg
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Für harte Fälle gibt es von Lucas Anti-Quietsch Folie mit folgenden Eigenschaften:

TRW-Lucas Antiquietschfolie ( Inhalt 4 Stück )

Bei quietschenden Bremsen die Antiquietschfolie auf die Rückenplatte kleben.
Die Folie besteht aus verschiedenen Materialebenen, die das Quietschen absorbieren.

- Vibrationsresistent
- Temperaturresistent
- schont die Kolben
- besseres Bremsgefühl

Quietschen entsteht durch die Anregung des Systems zu einem Bremsvorgang und den daraus resultierenden Vibrationen.
Diese erzeugen Schallwellen, die innerhalb eines Frequenzbereiches hörbar werden.

Da alle ungefederten Massen Einfluß auf die Anregung des Systems nehmen, verändert sich die Frequenz durch Änderungen innerhalb des Systems.
Dazu gehören u.a. der Reifendruck, die Befestigung des Bremssattels, die Beschaffenheit der Bremsscheibe und die einwandfreie Funktionstüchtigkeit des hydraulischen Systems.
Auch die Geschwindigkeit, aus der ein Bremsvorgang eingeleitet wird, hat Einfluß auf den Frequenzbereich.
Häufig können sich auch Beläge mit einem anderen Reibwert positiv darauf auswirken.


Diese Folie hat sich schon dutzende Male bewährt und kostet nur EUR 6,95. Die Bestellnummer lautet: 787.00.17

500_bild2_7870017.jpeg
500_bild2_7870017.jpeg (7.39 KiB) 13667-mal betrachtet



Grüße... Bugi

P.S.
Die Auspuffkugel (also die Verbindung zwischen Krümmer und Endtopf) wird übrigens mit Castrol Optimol geschmiert.
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