Lebensgefährlich ???

Die K 1200 GT + K 1200 GT im allgemeinen incl. technischer Fragen.

Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon harry 1150 » 13.05.2010, 19:41

tgv_boost hat geschrieben:Servus,

nette Diskussion ....

hab mir heute (regnet eh, Vatertagsausflug fällt ins Wasser gggggrr) meine Lager angeschaut. Größtes Problem war für mich, wie krieg ich das Hinterrad ohne Hauptständer entlastet. Hab einfach eine Stange meines Kern Stabi durch die Rahmenöffnung unter dem Bremshebel durchgesteckt und mit einem Scherenheber und zwei Ziegelsteinen das Ganze angehoben. War deutlich stabiler als es klingt ...
Knochen war leichtgängig, beide Lager etwas fettig und unauffällig - nachgefettet, Schrauben mit blauem Loctite gesichert und fertig. Gesamt und incl. der Aufbockarie ca, 45min Arbeit.

In Zukunft werde ich bei den Inspektionen die Werkstatt in die Pflicht nehmen diesen Wartungspunkt gezielt zu bestätigen. Folglich werde ich dieses Teil nie mehr anfassen und ich persönlich sehe auch keinen Bedarf für ein aus welchem Metall auch immer gefertigten Ersatz. Das Kernproblem der ev. trockenen, ev. undichten und exponierten Lager beseitigt ein biegestabilerer Knochen auch nicht. Rechne ich die Neuanschaffung einer Alternative mit 200€ ergibt sich ein Stundenlohn von 266€ - ned schlecht, das versauf ich jez.

fröhlichen Vatertag
TGV

:D :idea: :!:
Gruß Harry
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon jöschi » 13.05.2010, 22:11

Glaubt ihr denn mit einem neuen "Knochen" ist damit das Problem gelöst?
Wenn die Lager nicht gefettet werden,wird auch der Stahl"knochen" mal brechen. Aber das ist es bei vielen...Moped für 20000 € kaufen aber Inspektion usw schön alles selber machen und wenn was kaputt geht,ist BMW Schuld!
Nicht umsonst sind da die Schmiernippel dran und nicht umsonst steht das Teil auf den Wartungsplan.
Naja...schraubt mal weiter bis die Dinger auseinanderfallen und schreibt anschliessend nen Brief nach BMW,was die doch für eine Scheiße verbauen! :roll:
Gruß Jochen
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Ebsi » 13.05.2010, 22:16

So Leutz,

Erstmal vielen Dank für die vielen Ideen, Mutmaßungen und Lösungsoptionen.
Ich habs tatsächlich genossen zuzusehen wie sich das Thema entwickelt.

Nun bin ich für mich zu einer abschließenden Erkenntnis gelangt:

1. Ursache ist ein festgegammeltes Nadellager.
Der Bruch der Zugstrebe ist die Auswirkung (nicht die Ursache).
Wenn ich die Zugstrebe stabiler mache, dann bekämpfe ich nicht die Ursache sondern verlagere lediglich die Auswirkung an den nächstschwächsten, noch unbekannten Ort.

2. Dieses Nadellager ist mit sehr hoher Sicherheit durch Salzeintritt koridiert.
Es ist jener dieser vier Lagerpunkte welcher direkt vom Spritzwasser des Hinterrades angeblasen wird.
Wassereintritt aufgrund eines zu hohen Strahldruckes kann als Ursache vernachlässigt werden.
Ich gehe davon aus, dass ein dauerfeuchtes Dreck-Salz-Depot in den Zwischenräumen zwischen Zugstrebe und Dreiecksblechen die Oberfläche der Lagerhülse aufgefressen hatte und sich so die Korossion über die Monate hinweg unter den Dichtringen hindurch ins Lagerinnere ausbreiten konnte.
Oxyd und Fett haben in diesem Fall zusammen eine stabile und harte Konsistenz eingenommen.

Bild

3. als abschließende Lösung habe ich mir für meine Zwecke die mindestens jährliche Wartung der betroffenen Nadellager vorgenommen. Dabei werde ich mich sicherlich nicht darauf verlassen, dass dies der BMW-Service nicht doch versehentlich vergisst.

In der Tat handelt es sich im Falle meiner alten 2006er GT um ein Fahrzeug dessen Kilometerzähler nun auch schon auf 95.000 km steht, die Wartungen gemäß RepROM-DVD aus 2005 seit Garantieende 2008 in eigener Regie durchgeführt wurden und bis zum Ausfall keine Kenntnis hinsichtlich der Wartungsproblematik dieser Lager vorlag.

Nun möchte ich den Bogen wieder zu einem Beitrag am Beginn dieses Threads machen.
Wer warnt jene Benutzer, welche die Fahrzeuge im Alter von 3, 5 oder 8 Jahren gebraucht kaufen und erfahrungsgemäß nicht den original BMW Service in Anspruch nehmen sondern Öl, Filter, Kerzen und Bremsflüssigkeit selbst wechseln?

Zumindest ein Schreiben von BMW nach Aufnahme der Problematik in den Wartungsplan hätte ich mir gewünscht.
So wäre man wenigstens nicht ahnungslos gewesen.

Eine Parallele zu den kaputten Radlagern - wie Paul (Eifelzug) erwähnte - kann ich nicht ziehen.
Der wesentliche Unterschied liegt hier darin, dass die vorderen Radlager nach Defekt grundsätzlich immer noch korossionsfrei und dick eingefettet waren. Die Lager hatten sich immer nur "gesetzt". Die Lager waren optisch und erfühlbar nie als defekt zu identifizieren.
Dennoch hatte das Quäntchen Spiel dazu geführt, dass Lenkerflattern ab spätestens 180km/h auftrat und der Wellendichtring aufgrund der Belastung Spuren in die Gewindebuchse gerieben hatte.

Wieder was gelernt!
Grüsse
Eberhard
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Vessi » 13.05.2010, 22:25

werde morgen 'nen einfachen spritzschutz dran machen...foto's folgen.....
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Meister Lampe » 13.05.2010, 22:51

Vessi hat geschrieben:werde morgen 'nen einfachen spritzschutz dran machen...foto's folgen.....


Hans , mach dat nich , dein Kardan wird dann mehr beansprucht , ob er das verkraftet ... :mrgreen:

Gruß Uwe Bild
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Eifelzug » 14.05.2010, 00:01

Hallo Eberhard,

du schreibst viel und sehr ausführlich. Hast du beruflich mit dem Thema Motorrad zu tun?
Dein Schreibstiel erinnert an einen Technik-Journalist.
Wie kommen so viele Kilometer in kurzer Zeit auf deine Uhr? Das geht doch nur als freier Journalist oder Privatier. :wink:

Eine kleine Anmerkung erlaube ich mir:

„Wassereintritt aufgrund eines zu hohen Strahldruckes kann als Ursache vernachlässigt werden.“

Die getroffene Aussage von dir ist ein wenig unglücklich formuliert und wirkt daher inhaltlich falsch. Die einschlägige technische Literatur, das Fahrerhandbuch von BMW und Fachleute beschreiben das Gegenteil deiner Aussage.

„Wieder was gelernt!
Grüsse
Eberhard“

Die letzte Bemerkung ist ebenfalls verunglückt, hätte man sich schenken können. :wink:

Kleiner Spruch aus der Mathematik: "Beweisen muß ich diesen Käs', sonst ist die Arbeit unseriös." von F. Wille

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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon harry 1150 » 14.05.2010, 08:20

@Paul / Eberhard. Wollt ihr Wetteifern wer wohl der beste Schrauber ist.Für mich klingen die Beiträge von euch beiden sehr fachkundig u.ich bin auch beruflich Mechaniker.Wie schon in diesem Fred besprochen sind nicht der Knochen sondern die Lager die Schwachstelle. Sollte der Knochen verstärkt werden und die Lager fest gehen wird zwangsläufig die Bruchstelle verlagert. Evtl.an die Knochenaufnahme Bohrungen am Rahmengestell :!:@Jöschi es sind keine Schmirnippel vorhanden! Des weiteren kommt es auf die Beanspruchung des Materials an. ( Dampfstrahlen , Winterfahrten usw.)Ich halte es auch so , das ich Dank Ebsi auf dieses Thema hingewiesen wurde und deshalb die Sache im Auge behalten werde.
Gruß aus München
Harry
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Eifelzug » 14.05.2010, 08:45

harry 1150 hat geschrieben:@Paul / Eberhard. Wollt ihr Wetteifern wer wohl der beste Schrauber ist.Für mich klingen die Beiträge von euch beiden sehr fachkundig u.ich bin auch beruflich Mechaniker.Wie schon in diesem Fred besprochen sind nicht der Knochen sondern die Lager die Schwachstelle. Sollte der Knochen verstärkt werden und die Lager fest gehen wird zwangsläufig die Bruchstelle verlagert. Evtl.an die Knochenaufnahme Bohrungen am Rahmengestell :!:@Jöschi es sind keine Schmirnippel vorhanden! Des weiteren kommt es auf die Beanspruchung des Materials an. ( Dampfstrahlen , Winterfahrten usw.)Ich halte es auch so , das ich Dank Ebsi auf dieses Thema hingewiesen wurde und deshalb die Sache im Auge behalten werde.
Gruß aus München
Harry


Du hast recht,
meine letzte Antwort und Bemerkung ist provozierend, daher entschuldige ich mich und werde in Zukunft besser darauf achten, wie ich etwas formuliere.

Zu meiner Entschuldigung, ich schrieb das in der Nacht nach meiner Rückkehr von einer kleinen Feier zum Vatertag
und empfand die lange Antwort von Eberhard provokant und im Ton überzogen.

Was lerne ich daraus? Finger weg vom Computer mit Alkohol im Blut.

Nichts für ungut
Paul
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Georg » 14.05.2010, 09:11

Carboner hat geschrieben:Irgendwie hör ich grad den Tenor raus, daß jeder der eine BMW "K" fährt und seines Lebens lieb ist, sich so einen Knochen vom Emil Schwarz/Georg kaufen muß.
Und andere die grad selber was konstruieren wollen werden von vorneherein madig gemacht.
Ich hätte nach wie vor gerne eine Strebe aus Edelstahl 1.4462, baugleich mit der Aluminium-Original-Strebe 8mm von BMW.
...

Du scheinst eigenartige Dinge zu hören / lesen.

1. Den Knochen gibt es nicht mehr.

2. Das Ding ist entwickelt worden um das Heck varabel in der Höhe zu verstellen und nich um dem Pflegepersonal das Abschmieren zu erleichtern.

3. Bau doch einfach deinen Umlenkhebel aus, gib ihn einem Schlossereibetrieb und lass dir so ein Teil nachbauen, aber versuch nicht, irgendwelche Haftungen durch Zukauf sicherheitsrelevanter, nicht geprüfter Teile auf andere abzuwälzen.
Ich weiß, das der Vergleich etwas hinkt, aber das erinnert mich irgendwie an Reifen ...






jöschi hat geschrieben:.... Aber das ist es bei vielen...Moped für 20000 € kaufen aber Inspektion usw schön alles selber machen und wenn was kaputt geht,ist BMW Schuld!
Nicht umsonst sind da die Schmiernippel dran und nicht umsonst steht das Teil auf den Wartungsplan.
...

Nur mal so nebenbei:
Bei den BMW-Umlenkhebeln sind keine Schmiernippel dran. Der BMW-Hebel, der auf dem Foto zu sehen ist, wurde nur wegen der Schwingfestigkeitsuntersuchung auf Schmernippel umgebaut.
Übrigens ein interessantes Ergebnis, was sich da präsentierte.
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon jöschi » 14.05.2010, 11:40

Sehr wohl sind da Schmiernippel dran...an jedem Lager ein Schmiernippel :!: :!: :!:
Gruß Jochen
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Vessi » 14.05.2010, 12:51

so...hab mal 'nen spritzschutz dran gemacht,
der besteht aus einer flex. gumm-pvc-unterlage...passend geschnitten auf 110x70,
löcher reingebohrt und mit kabelbinder befestigt...sollte so kein wasser mehr an's lager kommen...
ev. kann von oben noch etwas wasser runtertropfen, sollte aber keinen schaden anrichten

...sieht alles etwas süffig aus, weil ich da nie mit kärcher dran gehe..

btw..am bmw-knochen sind keine schmiernippel


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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon db » 14.05.2010, 13:31

So sind se, die Elektricker :!:

immer alles mit Kabelbinder festzurren :D

Sieht aber effektiv aus.
Grüße, Detlef
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon harry 1150 » 14.05.2010, 17:59

Servus Hans. Ganz schön dreckig dein Bock aber eine einfache und gute Lösung! Hoffe nur die Oma läuft jetzt nicht ohne Schuhsohlen rum :lol:
Gruß Harry
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Smarty » 14.05.2010, 18:15

Ich würde es patentieren und dann über einen BMW Mitarbeiter als Verbesserungsvorschlag einreichen lassen.

Könnte eine Prämie geben :D


... ich lasse meine aber trotzdem original ... :wink:
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Re: Lebensgefährlich ???

Beitragvon Stealth » 14.05.2010, 18:31

Vessi hat geschrieben:Bild


Also wenn das der Jochen sieht, :roll:

aber der ist ja gerade in Italien :wink:

Gruß Stealth
Das einzige Mittel, den Irrtum zu vermeiden, ist die Unwissenheit.
(Jean-Jacques Rousseau)

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