Bei gerader Strecke durch ein Waldstück knallte das Heck seiner GT nach einer Bodenwele unvermittelt auf das Hinterrad. Glücklicher Weise war er nicht schnell.
Nach einem gezielten Blick unter die Schwinge war sofort klar was passiert war:
Die Zugstrebe der Federbein-Umlenkung war abgebrochen.
Eine Stunde später stand das Fahrzeug dann auf meiner Hebebühne und die beiden Bruchstücke waren ausgebaut.

Die beiden Augen der Zugstrebe sind nadelgelagert.

Aufgrund von Korossion war die Hülse des hinteren Auges festgegangen und übertrug bei jeder Bewegung eine Knickbeanspruchung auf die Zugstrebe.
Da die Zugstrebe aus Aluminium-Guss gefräst ist und dieses Material bekanntlich keinerlei Knickbeanspruchung abkann, musste sie schließlich brechen.


Ich mag mir nicht vorstellen was passiert wäre, wenn er schneller, vielleicht in Schräglage, bei anderen Witterungsverhältnissen oder mit Sozia unterwegs gewesen wäre.
Das Fahrzeugheck knallt buchstäblich ohne jede Sicherheitsreserve direkt auf das drehende Hinterrad!
Der Kardanantrieb wird so weit nach oben abgewinkelt, dass die darüberliegende Parallever-Strebe gegen dessen Gehäuse gedrückt wird. Dabei drückt die Schwinge den Plastik-Spritzschutz am Federbein kaputt, den es laut ETK leider nicht ohne Federbein als Ersatzteil gibt.
Da der Ausbau der Zugstrebe auf dem Hauptständer (Endschalldämpfer abgenommen) völlig unkompliziert ist, werde ich dies ab sofort jährlich tun, die Leichtgängigkeit der Nadellager prüfen und diese gegebenenfalls fetten oder ersetzen.

Aluguss ist für ein solches Bauteil nach meinem Geschack sowieso der falsche Werkstoff.
Wer kann mir so eine Zugstrebe aus Stahl fräsen?
Ich will nicht wegen so einem Quatsch tot sein.
Gute Fahrt
Eberhard