Gallo, Vincent Gallo hat geschrieben:LAQRUD hat geschrieben:
danke max für deine sachliche fragen
Gruß frank
hallo LAQRUD,
nicht nur Max hatte sachliche Fragen...

"Warum war es dir nicht möglich - instinktiv - auf dosiertes Bremsen (wie früher) umzusteigen, zumal der Überraschungseffekt einer echten Notbremsung nicht gegeben war und deine Sinne für die Situation geschärft waren?"
Lieber Gallo,
man könnte Deine Frage als Provokation auffassen; sie ist aber offentlich nicht so gemeint.
1. Wenn man glaubt mit ABS eine Vollbremsung machen zu können denkt man nicht an "lösen" und das "Überbremsen" ist erheblich höher, als wenn man konventionell bis zum Limit "heranbremst".
2. legt das Fahrzeug bei einer durchschnittlichen Reaktionszeit von 1 Sekunde bereits bei Tempo 50 km/h ca. 14 m zurück!!!
Ein Sturz ist so gut wie unausweichlich.
Meine Überlegungen sind, ob man, um 200% sicher zu gehen, eine andere "Mentalität" zum BMW Bremssystem entwickeln muss, entsprechend meinem nachfolgenden Beitrag:
Hallo Frank,
Ich nehme mal deinen Beitrag um Grundsatzüberlegungen zum BMW-Integralbremssystem anzustellen! Es ist nämlich eine Sache, die im Kopf beginnt, sozusagen eine „Glaubensfrage“!
Das System besteht ja aus zwei „Teilfunktionen“, nämlich dem elektronischen Bremskraftverstärker und dem ABS-Regelungssystem.
Falls man nicht zu 100% an den BKV glauben kann, müsste man aufhören dieses BMW Bremssystem zu fahren! Die „Restbremsfunktion“ wird bei zügiger Fahrweise nicht ausreichen!
Dieser Fall braucht daher nicht vertieft zu werden.
Wenn man nicht zu 100% an das ABS-Regelungssystem glauben kann, könnte man trotzdem
weiterfahren, so wie wir das früher auch ohne ABS getan haben! Das ABS bleibt dann nur eine
Rückfallregelung für den Extremfall!
Auf trockener Fahrbahn stellt sich die Frage kaum, sofern man nicht die ABS-Regelung, wie z. B. in einem Sicherheitstraining provoziert. Die Verzögerungs- und Reibwerte sind auf der Geraden so hoch, dass man kaum in den Regelungsbereich geraten muss. Allerdings reagiert das ABS schon mal bei unterschiedlichen Fahrbahnbeschaffenheiten, was eine konventionelle Bremse nicht tut.
Das ABS hat, außer bei Notbremsungen, die wichtigste Bedeutung bei Regen! Hier wechseln die voraussichtlichen Reibwerte zwischen Reifen und Straße so schnell und unüberschaubar, dass man entweder, wie früher, verkrampft nur zu 60 % bremst oder „im Glauben“ herzhaft zuzieht, wie ich das letzte Woche bei Nässe von 100 auf 50km/h getan habe! Die Regelung war am Vorderrad durchaus spürbar. Ohne ABS hätte ich niemals durch „Öffnen“ einen Sturz verhindern können.
Fazit:
Der auch von der Werbung geförderte „BLINDE GLAUBE“ an die Technik, ist einen „KRITISCHEN VERTRAUEN“ gewichen.
Ich „integriere“ nicht mehr, wie ich das zu Anfang getan habe, den „Regelungsbereich“ in meine Fahrweise, sondern versuche bewusst kurz davor zu bleiben. Dann hat man die perfekte Bremstechnik!
Da ich letzte Woche auch auf einem ADAC Sicherheitstraining war, bei dem die gleichen Bremsübungen (gestellte Honda mit ABS) durchgeführt wurden, frag ich mich daher, ob
hier die richtige Einstellung zum Bremsen vermittelt wird?
Frank, ich denke bei diesem sensiblen Thema, wird BMW ein ausgeprägtes Interesse zeigen,
Schäden durch vermeintliche Fehlfunktion der Bremsanlage zu regulieren, da würde ich persönlich an die zuständigen Personen in München herantreten und Postings wohlüberlegt setzen, obwohl mich der weitere Verlauf auch interessiert!
Vielleicht helfen Dir meine Ausführungen zum Weiterfahren!
Gruß Carl