vorweihnachtliche Gerüchteküche ...

als ich heute bei meinem
einen Motorradkalender für 2005 abholen wollte, kam ich mit einem "alten Bekannten" ins Gespräch.
(Zwei K12S stehen bei ihm noch herum, beide noch nicht modifiziert!)
Nachdem mir schon seit Wochen einige Dinge durch den Kopf gehen möchte ich etwas zum Dilemma der K12S anmerken (siehe auch Artikel "Die Welt" vom 27.11.2004).
Die Probleme am Ventiltrieb sind aus meiner Sicht nicht nur ausschließlich auf die Werkstoffpaarung und auf Härtefehler zurückzuführen, sondern auch auf tripologische Probleme, d.h. mit dem Schmierstoff und dem Verhalten der Werkstoffe zwischen den sich berührenden, mechanischen Teilen und deren konstruktive Auslegung.
Besonders die auftretenden Flächenpressungen zwischen den Nocken und den Schlepphebeln (16 mal vorhanden!) sind bei Leerlaufdrehzahl kritisch und können zu Materialausbrüchen (Pittingbildung) führen.
Nachdem die Nockenwellendrehzahl im Vergleich zur K12RS um mehr als 13% gestiegen ist, sind auch die auftretenden Beschleunigungen am Ventiltrieb und die daraus resultierenden Kräfte höher.
Die ersten Prototypen wurden aus "handverlesenen" Motorenteilen zusammengebaut, somit dürften diese Probleme nicht bei internen Prüfstandsläufen und bei der Zerlegung und Begutachtung nach der Fahrerprobung aufgetreten sein.
Wie schon so oft mussten wahrscheinlich die Techniker dem Drängen der Kaufleute nachgeben und die Maschine zur Auslieferung freigeben, obwohl weiterer Erprobungsbedarf aus technischer Sicht bestand.
Dafür spricht auch die finanzielle Situation bei BMW Motorrad aufgrund der hohen Entwicklungs-, Fertigungs- und Erprobungskosten und dem fehlenden Rückflüss, da noch keine Verkäufe abgewickelt worden sind.
Weiteres Neuland betritt BMW auch mit dem völlig neu entwickelten Kassettengetriebe mit den jetzt geradeverzahnten Zahnradsätzen; hier liegen wegen der geringen Laufleistungen unter praxisnahen Gesichtspunkten nur wenig Erkenntnisse über das Verschleißverhalten der Schaltwalzen vor, die aus hochfester Aluminiumlegierung gefertigt werden.
Das Getriebe unterliegt ebenfalls aufgrund der Serienfertigung möglichen Toleranzen, die hör- und spürbare Auswirkungen auf den Schaltwechsel haben können.
Bei der neuentwickelten Mehrscheiben-Ölbadkupplung ist der Einfluss von Ölqualtität und -viskositiät ebenfalls noch nahezu unerforscht. Auch hier scheint es Probleme zu geben, die derzeit noch nicht nach außen gedrungen sind.
Bei dem im Gegensatz zur K12RS spiegelbildlich angeordnetem neuen, gewichtsreduzierten Kardanantrieb sind die geringsten Probleme zu erwarten, völlig auszuschließen sind sie jedoch auch hier nicht, da das Drehmoment im Vergleich zur K12RS um über 11% und im Vergleich zur R12GS um mehr als 13% gestiegen ist (Probleme gibt es derzeit bei der Verzahnung im Radträger bei der R12GS).
Kritisch ist auch die Tatsache zu sehen, dass die wälzgelagerten Ausgleichswellen mit doppelter Kurbelwellendrehzahl (über 20.000 U/min) drehen. Hier ist die Geräuschentwicklung und der Verschleiß der Wälzlager im Dauerbetrieb noch unbekannt.
Sehr interessant fand ich den Verweis im Forum, dass die Ölwanne der Trochensumpfschmierung aus hochfestem Kunststoff angefertigt wird. Hier würde mich vor allem das Verhalten der Dauerfestigkeit bei den wechselnden Öltemperaturen im Inneren und den äußeren Umwelteinflüssen im Praxisbetrieb über die Jahre interessieren.
Weiterer Knackpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist die Mechanik an dem Scherengestänge des Duolevers, wobei beim Rangieren im Stand wohl die höchste Belastung und somit der größte Verschleiß des Gelenkes auftreten dürfte.
Nicht zuletzt ist die Elektronik (CAN-Bus) nicht immer ein Segen (siehe Befestigung Bremslichtschalter R12GS und Ausfall der aufgeschalteten elektronischen Funktionen) und auch hier wird die Zeit zeigen, inwiefern alles problemlos funktioniert.
Die zuverlässigste Maschine in seinem Sortiment wäre übrigens die (zur Zeit noch gebaute) R1150GS. Nachdem ich aber lieber auf der Straße düse, werde ich wohl noch 4 Jahre warten müssen...
... übrigens: der
gibt dieses Jahr aus Kostengründen keine Kalender auf Anordung der Geschäftsleitung heraus, vielleicht wenn ich den K12S-Vertrag unterschrieben habe, hängt der Kalender spätestens 2008 in meinem Büro...
Allseits frohe Weihnacht!

(Zwei K12S stehen bei ihm noch herum, beide noch nicht modifiziert!)
Nachdem mir schon seit Wochen einige Dinge durch den Kopf gehen möchte ich etwas zum Dilemma der K12S anmerken (siehe auch Artikel "Die Welt" vom 27.11.2004).
Die Probleme am Ventiltrieb sind aus meiner Sicht nicht nur ausschließlich auf die Werkstoffpaarung und auf Härtefehler zurückzuführen, sondern auch auf tripologische Probleme, d.h. mit dem Schmierstoff und dem Verhalten der Werkstoffe zwischen den sich berührenden, mechanischen Teilen und deren konstruktive Auslegung.
Besonders die auftretenden Flächenpressungen zwischen den Nocken und den Schlepphebeln (16 mal vorhanden!) sind bei Leerlaufdrehzahl kritisch und können zu Materialausbrüchen (Pittingbildung) führen.
Nachdem die Nockenwellendrehzahl im Vergleich zur K12RS um mehr als 13% gestiegen ist, sind auch die auftretenden Beschleunigungen am Ventiltrieb und die daraus resultierenden Kräfte höher.
Die ersten Prototypen wurden aus "handverlesenen" Motorenteilen zusammengebaut, somit dürften diese Probleme nicht bei internen Prüfstandsläufen und bei der Zerlegung und Begutachtung nach der Fahrerprobung aufgetreten sein.
Wie schon so oft mussten wahrscheinlich die Techniker dem Drängen der Kaufleute nachgeben und die Maschine zur Auslieferung freigeben, obwohl weiterer Erprobungsbedarf aus technischer Sicht bestand.
Dafür spricht auch die finanzielle Situation bei BMW Motorrad aufgrund der hohen Entwicklungs-, Fertigungs- und Erprobungskosten und dem fehlenden Rückflüss, da noch keine Verkäufe abgewickelt worden sind.
Weiteres Neuland betritt BMW auch mit dem völlig neu entwickelten Kassettengetriebe mit den jetzt geradeverzahnten Zahnradsätzen; hier liegen wegen der geringen Laufleistungen unter praxisnahen Gesichtspunkten nur wenig Erkenntnisse über das Verschleißverhalten der Schaltwalzen vor, die aus hochfester Aluminiumlegierung gefertigt werden.
Das Getriebe unterliegt ebenfalls aufgrund der Serienfertigung möglichen Toleranzen, die hör- und spürbare Auswirkungen auf den Schaltwechsel haben können.
Bei der neuentwickelten Mehrscheiben-Ölbadkupplung ist der Einfluss von Ölqualtität und -viskositiät ebenfalls noch nahezu unerforscht. Auch hier scheint es Probleme zu geben, die derzeit noch nicht nach außen gedrungen sind.
Bei dem im Gegensatz zur K12RS spiegelbildlich angeordnetem neuen, gewichtsreduzierten Kardanantrieb sind die geringsten Probleme zu erwarten, völlig auszuschließen sind sie jedoch auch hier nicht, da das Drehmoment im Vergleich zur K12RS um über 11% und im Vergleich zur R12GS um mehr als 13% gestiegen ist (Probleme gibt es derzeit bei der Verzahnung im Radträger bei der R12GS).
Kritisch ist auch die Tatsache zu sehen, dass die wälzgelagerten Ausgleichswellen mit doppelter Kurbelwellendrehzahl (über 20.000 U/min) drehen. Hier ist die Geräuschentwicklung und der Verschleiß der Wälzlager im Dauerbetrieb noch unbekannt.
Sehr interessant fand ich den Verweis im Forum, dass die Ölwanne der Trochensumpfschmierung aus hochfestem Kunststoff angefertigt wird. Hier würde mich vor allem das Verhalten der Dauerfestigkeit bei den wechselnden Öltemperaturen im Inneren und den äußeren Umwelteinflüssen im Praxisbetrieb über die Jahre interessieren.
Weiterer Knackpunkt im wahrsten Sinne des Wortes ist die Mechanik an dem Scherengestänge des Duolevers, wobei beim Rangieren im Stand wohl die höchste Belastung und somit der größte Verschleiß des Gelenkes auftreten dürfte.
Nicht zuletzt ist die Elektronik (CAN-Bus) nicht immer ein Segen (siehe Befestigung Bremslichtschalter R12GS und Ausfall der aufgeschalteten elektronischen Funktionen) und auch hier wird die Zeit zeigen, inwiefern alles problemlos funktioniert.
Die zuverlässigste Maschine in seinem Sortiment wäre übrigens die (zur Zeit noch gebaute) R1150GS. Nachdem ich aber lieber auf der Straße düse, werde ich wohl noch 4 Jahre warten müssen...

... übrigens: der

Allseits frohe Weihnacht!
