Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

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Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon Trosi » 26.05.2024, 20:41

Hallo zusammen,

ich bin aktuell noch ein R1220RT Fahrer, habe mich aber irgendwie in die K1600GT verliebt.
Bei der Überlegung, wie ich das ganze finanzieren kann, habe ich mir die Gebrauchtpreise angeschaut.
Die ersten Modelle werden, mit akzeptabler km Leistung ab 10.000€ angeboten, einen großen Sprung (ab 15k€) machen die dann ab 2017, ab da gibt es ja den Rückwärtsgang.
Nun bekam ich den Hinweis, dass die Getriebe in den ersten Jahren noch nicht das non plus ulta waren und ich mich auf Modelle ab 2015 konzentrieren sollte.
Seht ihr das genauso? Gibt es vielleicht eine Übersicht, was im Laufe der Jahre am Getriebe geändert wurde?
Bei der Suche, wurden lediglich ein paar Defekte beschrieben.

Vielen Dank schon mal für eure Hilfe

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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon Ebsi » 26.05.2024, 22:14

Das Getriebe muss immer her halten, wenn es um Schaltgeräusche geht.
Dabei kann es nichts dafür.
Auch kommen die Geräusche nicht aus dem Getriebe.
Da eine Nasskupplung nicht sauber trennt wird beim Schalten das Lastwechselspiel oft ruckartig in Anspruch genommen. Daher das unkomfortable Rucken im Zusammenhang mit dem Geräusch.

Mit dem Modelljahr 2017 wurde unter anderem eben diese Problematik angegangen und der Antriebsstrang überarbeitet, sodass dieser in Summe weniger Spiel hat.
Dies führt in der Praxis dazu, dass man weniger spür- und hörbar schalten kann.

Zum Antriebsstrang gehört auch das Getriebe, wo sich teilweise auch die Übersetzung der einzelnen Schaltstufen geändert haben soll.

Im Ergebnis benimmt sich das Fahrzeug ab der MÜ (2017) komfortabler bei Schaltung und Lastwechsel.
Der je nach Schub und Drehzahl mehr oder weniger gut agierende Schaltassistent ergänzt das Ensemble unterm Strich sehr positiv.

Wenn sich jemand für eine 16er interessiert, dann überwiegend ab MJ 2017.
Die Modelljahre 2011 bis 2016 verkaufen sich nur noch über den Preis.

Aber es bleibt im Grundsatz ein ruppiger aber solider "LKW-Antrieb", den man lieben und tolerieren können muss.
Immerhin sind so gut wie keine Schäden bekannt.

Für mich persönlich kam die 16er erst nach der MÜ und mit Schaltassistent und Rückwärtsgang in Frage.
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon Diesöl » 26.05.2024, 22:47

Ja, ich würde auch ab 17 bis 22 max. suchen.
Keinesfalls das Faceliftmodell, das sollen die selber fahren!
Geht ned gibt´s ned! :D
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon OSM62 » 27.05.2024, 09:07

2014 haben die bei BMW bei der K 1600 GT den Antriebsstrang überarbeitet um das Spiel darin zu verringern.
Ich habe 6 Jahre eine von 2011 gehabt und gute 2 Jahre eine von 2017.
Und eine aktuelle K 1600 GT bin ich auch mal gefahren.

Wenn ich mir nochmal eine K 1600 GT holen würde (und den Platz dazu hätte (und das Geld)), dann wäre das eine von 2016.
(Die letzte mit einem in Deutschland zusammen gebauten Getriebe).
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon topolino_rosso » 27.05.2024, 15:37

OSM62 hat geschrieben:2014 haben die bei BMW bei der K 1600 GT den Antriebsstrang überarbeitet um das Spiel darin zu verringern.


Das zeigt sich bei meiner 2015er im Vergleich zur vorherigen 2011er: die 2015er ist weniger ruppig beim Schalten. Mit etwas Gefühl, Zwischengas und Timing geht es manchmal sogar lautlos. Häufig auch ganz ohne Kupplung, v.a. beim Hochschalten. Aber wenn der Preis stimmt und die Liquidität eng ist, würde ich allein deswegen doch die ältere nehmen. So gross ist der Unterschied nun auch nicht, dass man gleich Tausende dafür hinlegen müsste, und ansonsten fahren sie genau gleich. Mein Grund zum Tausch war damals ein anderer und das besser schaltende Getriebe nur ein angenehmer Nebeneffekt. Die Getriebe sind immer unsynchronisiert, das lässt sich nicht weg-überarbeiten.

Der Schaltassistent ab 2017 ist mitunter wohl hilfreich, aber wieviel Aufpreis ist er dir wert? Der Motor ist so fett, dass meist eh nur in den oberen 3 Gängen gefahren wird. Wenn es nicht so eilt, reicht der 6. Gang für alles über 40 km/h, auch in Steigungen. Der 3. ist fürs zügige Überholen, der 2. fürs blitzartige Überholen und für enge Kehren in den Alpen. Den 1. brauchst du nur fürs Anfahren und für die steilen und besonders engen Rechtskehren am Stilfserjoch.

Zum Rückwärtsgang haben sich hier auch viele enttäuscht geäussert. Klar schiebt man eine K16 nicht so einfach rückwärts den Berg hoch. Aber diesen Fehler macht man nur einmal, danach vermisst man den Rückwärtsgang nicht mehr. Ich würde darum auch für den nicht viel aufzahlen (ausser vielleicht wenn es ein richtiger wäre wie bei der Goldwing).
Zuletzt geändert von topolino_rosso am 27.05.2024, 16:13, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon OSM62 » 27.05.2024, 15:58

Und noch was spricht für die ersten K 1600 GT.
Nur die hatten noch Leistung und man kam mit denen auch Vorwärts.
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon Piccolo71320 » 27.05.2024, 18:18

Wenn ich meine 2011 ersetzten müsste würde ich mir defintiv wieder eine Euro3 holen sprich maximal von 2016. ThumbUP

Euro4 sprich 2017 bis 2022 hast du zwar dynamische ESA, Rückfahrhilfe (Anlasser über flexible Welle auf 1. Gang > Betonung liegt auf Hilfe) und einen Schaltassi aber auch einen deutlichen Leistungsschwund der sich vorallem im fehlenden Drehmoment im unteren bis mittleren Drehzahlbereich zeigt.
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon BMW-Eifel » 27.05.2024, 19:12

Nach den bisherigen Meinungen sind die Sahnestücke also von Modelljahr 2014-2016.
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon topolino_rosso » 27.05.2024, 22:11

BMW-Eifel hat geschrieben:Nach den bisherigen Meinungen sind die Sahnestücke also von Modelljahr 2014-2016.

Sieht so aus. Hier im Forum gibts mehrere, die ihre 2011er gleich gegen eine 2017er eingetauscht haben und von der dann so enttäuscht waren, dass sie wenig später auf GS umgestiegen sind. Einer von diesen hat wenig weiter oben geschrieben.

Die GS geht ja wirklich auch gut, und ihr geringeres Gewicht kompensiert für die weniger PS.
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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon Trosi » 02.06.2024, 20:07

Vielen Dank für die zahlreichen konstruktiven Antworten.
Wenn ich eure Aussagen richtig deute, mache ich auch mit den älteren Modellen keinen Fehler, auch im Hinblick auf Fehler-/Reparaturanfälligkeit.
Ich werde aber nicht drum herum kommen, die eine oder andere Probefahrt zu machen.
Im Endeffekt scheinen mir aber die einzelnen Punkte durchaus in die Kategore "jammern auf hohem Niveau" zu sein, wobei jeder einzelne Kritikpunkt durchaus berechtigt und kaufentscheidend sein kann (gerade bei dem nicht geringen Geldwert, den man investiert).
Meine Entscheidung wird sicher noch etwas Zeitbenötigen (Finanzierung klären, Zeit für Probefahrten finden usw.....)
Werde es euch aber wissen lassen ;-)

Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung ThumbUP

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Re: Frage zum Getriebe der verschiedenen Baujahre

Beitragvon topolino_rosso » 03.06.2024, 12:26

Piccolo71320 hat geschrieben:Wenn ich meine 2011 ersetzten müsste würde ich mir defintiv wieder eine Euro3 holen sprich maximal von 2016. ThumbUP

Euro4 sprich 2017 bis 2022 hast du ... einen deutlichen Leistungsschwund der sich vorallem im fehlenden Drehmoment im unteren bis mittleren Drehzahlbereich zeigt.


Ich kann das bestätigen: eine 2017er, die mir mal als Ersatzmotorrad gegeben wurde, fuhr ich über meinen Hausberg überall 1-2 Gänge tiefer als meine 2015er, um etwa gleich schnell unterwegs zu sein. Dieses Thema wurde damals voluminös diskutiert. Einen grossen Teil davon kannst du hier nachlesen:
https://www.bmw-k-forum.de/viewtopic.ph ... l#p9569936
Wobei teils auch die Problematik mit dem Getriebe der 2017er angesprochen wurde. Das ist aber mittlerweile erledigt durch vorübergehendes Fahrverbot (!) und Austausch aller dieser Getriebe. Also wenn nochmals eine K16, dann gibt es auch für mich nur eine gebrauchte bis Modelljahr 2016, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten.

In den gut 100'000 km, die ich bisher mit beiden K16 gefahren habe, waren einzig die Kerzenschachtzündspulen zu ersetzen (typisch nach der 60'000 km Wartung, zeigt sich durch Zündaussetzer) und die Kugelgelenke in der Vorderradgabel (bei der 2011er nie, bei der 2015er schon 2x, zeigt sich durch auffälliges Klappern vorne bei Strassenunebenheiten). Federbeine werden auch vereinzelt genannt. Ansonsten scheint die K16 ein solides Motorrad. Freddie hat mal eine Auflistung der Reparaturen an seiner K16 (heute über 300'000 km) gemacht:
https://www.bmw-k-forum.de/viewtopic.ph ... g#p9586216
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