Wasserdichtigkeit bei BMW Bekleidung

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Wasserdichtigkeit bei BMW Bekleidung

Beitragvon yves » 03.09.2011, 14:37

Nachdem wir bei unserer Norwegen Tour die "regendichte" Bekleidung ausgiebig testen konnten, habe ich mich an BMW gewandt mit der Bitte den Begriff "wasserdicht" zu definieren. Das war die Anfrrage:
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Guten Tag. Wir haben Handschuhe (Produkt QB 1, FA Nummer 903 067) gekauft. Gemäss Beschreibung sollten diese wasserdicht sein. Nach 5 Stunden Dauerregen waren sie jedoch voll durchnässt. Eine Rücksprache beim BMW Händler ergab, dass "wasserdicht" nur eine gewisse Zeit und eine bestimmte Wassersäule bedeuten würden. Da ich ja damit nicht tauchen gehe dürfte die Wassersäule sekundär sein. Wie verhält es sich denn genau mit dem von Ihnen verwendeten Begriff "wasserdicht"? Danke für Ihre AW. MFG
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Und das ist die Antwort:
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Zur Wasserdichtigkeit: Die Wassersäule ist eine nicht SI-konforme (SI von französisch Système international d’unités) Einheit zur Messung des Drucks. Ein Meter Wassersäule (Abkürzung 1 mWS) entspricht unter Normbedingungen 9,80665 kPa (rund 0,1 bar).

Nach der europäischen Norm EN 343:2003 ("Schutzkleidung gegen Regen") ist ein Produkt mit Wassersäule ab 800 mm "wasserdicht (Klasse 2)" und ab 1.300 mm "wasserdicht (Klasse 3)". Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in St. Gallen in der Schweiz geht davon aus, dass ein Funktionsmaterial ab einer Wassersäule von 4.000 mm wasserdicht ist. Beim Sitzen auf feuchtem Untergrund wird ein Druck aufgebaut, der zirka
2.000 mm Wassersäule entspricht. Beim Knien in der Hocke drücken schon zirka 4.800 mm Wassersäule auf die Bekleidung. Ähnlich hohe Belastung kommen beim Motorradfahren zustande.

Angaben zur Wassersäule, in Millimeter ausgedrückt, geben die Dichtigkeit des Gewebes an. Die Mindestanforderung bei BMW Motorrad ist eine Wassersäule von 10.000 mm auf Bekleidung. GORE-TEX-Handschuhe und -Stiefel haben noch eine höhere Wassersäule - zirka
28.000 mm (Quelle Fa. GORE). Die GORE-TEX "Guarantee to keep you dry" berücksichtigt allerdings viele Faktoren, wobei die Wasserdichtigkeit nur ein Bestandteil ist.

Durch die Bewegung der Hand am Motorrad (z.B. Festhalten, Abstützen, Bremsen, Kuppeln,
Gasgeben) wird ein Handschuh allerdings ganz anders beansprucht als zum Beispiel eine Jacke oder Hose. Wasser - das auf anderen Wegen in den Handschuh gelang (z.B. am Übergang zum Ärmel), die Verwendung von heizbaren Griffen bei Nässe (Wirkungsweise der Umkehrung von Temperatur- und Druckverhältnissen zwischen kalter Umgebungsluft und warmer Luft im Handschuh), Schweiß, so wie viele andere Details führen oftmals dazu, dass die objektiv vorhandene Wasserdichtigkeit eines Handschuhs in der Praxis anders erlebt wird.

Mit besten Grüßen aus München
BMW Motorrad Direct
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Subjektiv habe ich allerdings erlebt, dass beim Auswringen des Handschuhes ca. 3 dl Wasser pro Handschuh gewonnen werden konnte. Ob das nun obketiv sehr wenig ist, wenn man die Menge an Wasser in den Ozeanen vergleicht oder ob das objektiv relativ viel ist, wenn man davon ausgeht einen wasserdichten Handschuh erworben zu haben sei dahin gestellt. :roll: Dass ich bei Regen in Norwegen und 12 Grad C dermassen an den Händen schwitze möchte ich ebenfalls schon mal ausschliessen.
Schönen Gruss aus Fronkreusch!
Yves
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