Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

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Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon OSM62 » 16.04.2023, 13:08

Für 03/2019 war der Vorgänger M7 RR in den Größen für die R-GS (120/70-19 vorne und 170/60-17 hinten) schon angekündigt, aber nicht im Markt verfügbar.
Der Nachfolger des Supersportreifen M7 RR, der M9 RR in GS-Größen ist nun endlich lieferbar, und so konnte ich den M9 RR nun endlich auf meiner R 1250 GSA testen:

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Es gibt nur einen noch sportlicheren Reifen in GS-Größen und das ist der Dunlop SportSmart TT den ich auch schon getestet habe, nur das der bei Kalt und Nass nicht das Vertrauen eines M9 RR vermittelt.
Aktuell unter den Straßenreifen für die GS verspricht der Conti RoadAttack 4 der nächste in der Hitliste der sportlichen Reifen (für GS) zu sein der direkt im Anschluss an den M9 RR auf meiner GS zeigen kann was möglich ist.
Auf den Plätzen folgen nach meiner Einschätzung:
Michelin Road 5 Trail
Pirelli Angel GT 2
Bridgestone T 31
Mitas Touring Force
Dunlop RoadSmart 4
Wobei sich die letzten 5 genannten nur in Nuancen in den Fahreigenschaften unterscheiden was aber in den einzelnen verlinkten Tests nachgelesen werden kann.

Aber nun zum eigentlichen Bericht zum Metzeler M9 RR. Gespannt war ich hier ob sich Metzeler bei dem M9 RR die Mühe gemacht hat den Reifen für die GS (in speziellen für die Felgenbreite hinten 4,5 Zoll, aber die wird mittlerweile von den Mitbewerbern von BMW, Ducati, Triumph etc. für ihre GS Konkurrenten auch genommen) incl. der angesprochenen Felgenbreite zu bauen. Wie ihr bei meiner Aufzählung oben sehen könnt fehlen da 2 aktuelle Tourenreifen von Michelin und Bridgestone die damit zu "kämpfen" haben das Sie auf Normfelgen (5 Zoll) für den 170/60-17 hinten konstruiert worden sind und dadurch so Rund gezogen werden das man in Schräglage das Gummi nicht bis zur Kante nutzen kann und dadurch auch nicht so optimale Fahreigenschaften generiert werden.
Hier kann ich schon mal beruhigen, der M9 RR passt super auf die GS.
Ich hatte ja den M9 RR Anfang Februar (und entsprechenden Temperaturen) aufziehen lassen. Ich wunderte mich nach dem ersten los fahren das der M9 RR auf meiner R 1250 GSA schon fast überhandlich auf die ersten Kurven zu steuern konnte. Nachdem die Reifendruckkontrolle "angesprungen" war wurden mir dann 2,7/3,1 angezeigt. Bin dann bis zur nächsten Tanke gefahren und habe entsprechend der Anzeige auf die 2,5/2,9 runter korrigiert. Und schon hat man die Eigenschaften die ich auch optimal für die GS empfinde, handlich aber nicht nervös. Wie üblich erkläre ich nach 5 km einen Reifen für eingefahren, was besonders auch für einen Metzeler Pneu gilt. Aber auch schon vorher geht es mit um die 40 Grad Schräglage durch die ersten Kurven. Was mir über den gesamten Test des M9 RR gefallen hat ist die Beliebigkeit des Schräglagenwinkels. Egal ob leichte Schräglage oder eine Schräglage nahe den Fußrasten, die Kraft zum verändern bleibt die gleiche. Anders herum gesagt man hat kaum Haltekräfte eine Schräglage zu halten (nicht wie bei einem Grobstoller oder einem Reifen wo die Kontur zu Ballonartig ist), und man hat dadurch auch kein Aufstellen beim (plötzlichen) ankern in Schräglage.
Stabilität ist auch kein Thema mit dem M9 RR, auch mit Koffern läuft die R 1250 GSA damit sicher und ruhig geradeaus.
Was mich beim M9 RR so begeistert ist die Spannbreite in der der Reifen alles geben kann. Mit dem Vorläufer M7 RR bin ich schon bei Kalt und Nass mit weit über 200 immer schneller werdend um Rennstrecken gefahren, der M9 RR kann es mindestens genauso gut, und sorgt dafür das man schon auch schon bei den Temperaturen (bis -3 runter) die ich beim Test in den letzten Wochen hatte alles geben kann. Was der M9 RR bei Heiß und Trocken kann konnte ich auch schon mit (viel) mehr Leistung auf Rennstrecken nachprüfen und ist Top.
Was für mich den Metzeler aber zur ersten Wahl (quasi Referenz) auf der R 1250 GSA macht ist die Kombination aus Reifenkontur des M9 RR (montiert auf den GS-Felgen) in Verbindung mit dem Ablaufbild (in Schräglage) und der Abstimmung mit den Assistenzsystemen der BMW. Schon bei den von bis jetzt erreichten Schräglagen:

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regelt die DTC nicht merkbar mit max. 15%, und man nutzt die Kontur des Reifens (selbst vorne) optimal aus:

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Die Abrollgeräusche. ein eher dumpfes Rauschen welches nicht stört, und die Bremsperformance sind auf höchsten Niveau und über jeden Zweifel erhaben.

Der Metzeler M9 RR ist einer der wenigen Reifen bei dem ich mich schon ärgere das da der nächste Reifentest wartet, weil der M9 RR ein Reifen ist den ich gerne weiter fahren würde.
Für alle die, sie auf der Straße die optimale Performance wollen ist der M9 RR die erste Wahl.

Hier sind die übrigen Bilder zum Test des Metzeler M9 RR:
https://bmw-motorrad-bilder.de/mb/thumb ... 23&page=95
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Re: Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon Moench » 02.10.2024, 09:34

Guten Tag Michael, bald wird meine GS1300 geliefert. Ich werde sehen welche Reifen montiert sind - aber so viel Schotter werden ich nicht mehr fahren. Bei Eclause rechts abbiegen den Jafferau bis oben auf die Spitze oder bis zu den Skihütten hoch von Oulx aus, gehört zur Vergangenheit.

Also denke ich kann man Deine Empfehlung "M9" auf die 1300er übertragen. Dann hab ich einen schönen Straßenreifen.

PS: Danke für die vielen Infos zu den Reifen. Eine Frage: Sind die Sitze auf Deinem Bike auch gut für die zweite Person und wo beziehst Du diese.
Gruß Günter
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Re: Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon zawiese » 02.10.2024, 10:55

Hallo Günter,

klar Du hast Michael gefragt, aber …

Ich selbst fahre den dritten M9RR auf einer UGS (vorn Öhlins, hinten Wilbers +30mm), öfter auch zu zweit und er funktioniert sehr, sehr gut!

Wirklich ein toller Reifen, der auch in großer Schräglage beim starken Beschleunigen / Verzögern nicht die Spur verlässt! Da ich eher selten Autobahn fahre, zudem dann auch eher langsam hält er erstaunlich lange durch und fährt sich recht rund ab!

….. und ich werde ihn auch wieder kaufen.

Wo? Da ich selbst montiere, in irgendeinem halbwegs günstig anbietendem Shop.

Gruß Thomas
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Re: Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon Moench » 02.10.2024, 11:25

Danke für die Aussage zum M9 Thomas, wenn jemand aus Hanau kommend, Metzeler fährt muß der Reifen gut sein.

Von der "Mischung" Öhlins/Wilbers höre ich zum ersten mal. Bei der 1200er und 1250er hatte ich immer WESA. Bei der 1300er weiß ich garnicht ob da was zu tun nötig ist. Schaun wir.

Klar, "BAB- Speed" frist Reifen (ohne Spaß).

Gut, Michael hab ich angesprochen, es ist nun sein Bericht.


Danke.
Gruß Günter
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Re: Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon zawiese » 02.10.2024, 16:15

Hanau / Metzeler

;o)) Ja, da wäre Dunlop eigentlich näherliegend.

WESA / ESA usw., so moderne elektrischen Verstellerkram hat eine UGS ja nicht. Da geht Alles schön manuell.

Federbein Wilbers: Hier gibt es ein halbwegs bezahlbares Federbein mit manueller Verstellung der Federbasis ohne diese blöden Nutmuttern.

Gabel Öhlins: Cartridge Einsätze. Da wiederum ist Wilbers vergleichsweise teuer, weil hier auch unsinnigerweise die Tauchrohre mit getauscht werden müssen.

Von daher diese Konstellation. Und ja, ein Wechsel von den originalen zu den Zubehörkomponenten ist bei den RnineT‘s sehr häufig zu finden. Das originale Zeugs ist schon recht hemdsärmelig.


Mit Bildern tue ich mir hier noch etwas schwer.
Wer Lust hat, kann via Instagram unter t1creme21 ein paar Fotos anschauen.
Geht auch einfach ohne account über google.
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Re: Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon OSM62 » 02.10.2024, 18:26

Moench hat geschrieben:Also denke ich kann man Deine Empfehlung "M9" auf die 1300er übertragen. Dann hab ich einen schönen Straßenreifen.

PS: Danke für die vielen Infos zu den Reifen. Eine Frage: Sind die Sitze auf Deinem Bike auch gut für die zweite Person und wo beziehst Du diese.


Metzeler Tourance Next 2 und M9 RR sind auch gleichzeitig auf der R 1250 GS entwickelt worden.

Die Größe für die GS (120/70-19 + 170/60-17) im M9 RR musste sogar ein wenig von der Handlichkeit entschärft werden, weil mit der Kontur die sonst für den M9 RR verwendet wird viel zu kipplig geworden wäre.

Hatte bei meinen Tests vom MTN 2 und M9 RR auf meiner R 1250 GSA fest gestellt das sie optimal (neutral und trotzdem fährt man dahin wo man hin denkt) abgestimmt ist.
Hatte es mir schon gedacht (und es wurde auf vielen km die ich mit einer R 1300 GS richtig flott fahren durfte) bestätigt, das die Fahrwerksverbesserungen der R 1300 GS für noch sensibleres Ansprechen sorgen.
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Re: Test 01/2023 - Metzeler M9 RR auf R 1250 GSA

Beitragvon zawiese » 02.10.2024, 19:43

Zitat: „Handlichkeit entschärft wurden“

Kann es sein, dass die ersten 170/60, in meinem Fall sowieso der „V“, eine etwas spitzere Kontur hatten?
Bin Karosserie- und Fahrzeugbautechniker und habe genug gezeichnet usw. und bin mir sehr sicher, das zumindest mein erster HR Reifen eine andere Kontur hatte.

Der V soll ja wohl eh eingestellt werden.
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