hallo,
ich habe gerade ein interessantes, aktuelles interview mit dem leiter der BMW produktkommunikation (Rudolf Probst) in bei netzeitung.de gefunden:
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http://www.netzeitung.de/autoundtechnik ... 10674.html
BMW hat die Auslieferung der K 1200 S wegen fehlerhafter Nockenwellen gestoppt. Einen langfristigen Imageschaden sehen die Münchner für ihr Unternehmen dadurch aber nicht, wie Rudolf Probst der Netzeitung sagte.
Die BMW K 1200 S ist als Innovationsträger gepriesen worden. Doch nur wenige Tage nach der Markteinführung musste die Auslieferung des fast 15.000 Euro teuren Hightech-Motorrades wegen fehlerhafter Nockenwellen gestoppt werden. Probleme hatten die Münchner auch mit der R 1200 GS. Von einem Qualitätsproblem will BMW aber nichts wissen. «Es wäre sicher nicht zutreffend, an einzelnen Themen ein generelles Qualitätsproblem fest zu machen. Dort, wo es erforderlich ist, haben wir geeignete Maßnahmen eingeleitet», sagte der Leiter Produktkommunikation, Rudolf Probst, der Netzeitung.
Netzeitung: Herr Probst, BMW hat die Auslieferung der gerade erst bei der Intermot präsentierten K 1200 S gestoppt. Bei dem als Innovationsträger gepriesenem Zweirad gibt es Probleme mit der Nockenwelle. Warum ist Ihrer Qualitätskontrolle dieser Fehler entgangen?
Rudolf Probst: Der Fehler ist unserer Qualitätskontrolle nicht entgangen, sondern sie hat ihn festgestellt. Wir haben dann umgehend und konsequent reagiert. Dieser Fehler ist während den umfangreichen Tests und Erprobungen nie aufgetreten.
Netzeitung: Wo ist der Fehler zu suchen, im Hause BMW oder beim Zulieferer?
Probst: Es wurde festgestellt, dass Zulieferteile für den Motor der K 1200 S nicht den Spezifikationen entsprechen.
Netzeitung: Wird man die Zusammenarbeit mit dem Zulieferer beenden?
Probst: Nein, wir ermitteln derzeit gemeinsam mit dem Lieferanten, wie es zu diesem Fehler kommen konnte und arbeiten intensiv an der Lösung. Bei dem Zulieferer handelt es sich um einen zuverlässigen Partner, mit dem wir auch weiterhin zusammenarbeiten werden.
Netzeitung: Ab wann kann die Auslieferung wieder aufgenommen werden?
Probst: Sobald wieder Fahrzeuge für Probefahrten und für die Auslieferung zur Verfügung stehen, werden wir unsere Händler umgehend informieren. Zunächst arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Bereitstellung von neuen Teilen sicherzustellen. Wir werden erst dann eine Terminaussage treffen, wenn wir den Zeitraum genau nennen können, bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Netzeitung: Sind Maschinen bereits an Kunden ausgeliefert worden?
Probst: Es sind noch keine Kundenmotorräder ausgeliefert worden. Bisher haben lediglich unsere Händler einige Vorführmaschinen erhalten.
Netzeitung: Wie hoch ist der Imageschaden für Ihr Haus?
Probst: Langfristig sehen wir keinen Imageschaden durch den Lieferverzug. Es ist natürlich sehr bedauerlich, dass wir unseren Kunden, die bereits eine K 1200 S bekommen sollten, dieses innovative Motorrad nicht zum gewünschten Termin liefern konnten. Ein langfristiger Imageschaden wäre jedoch auf jeden Fall dann gegeben, wenn unsere Kunden mit defekten Motoren liegen bleiben würden.
Netzeitung: Und wie sieht es aus wirtschaftlicher Sicht aus, schließlich sollten jetzt schon die ersten Maschinen über die Straßen rollen?
Probst: Im Rahmen unserer flexiblen Arbeitszeitmodelle im Werk Berlin sind wir in der Lage, die Produktion den Erfordernissen anzupassen. Wir haben die Stückzahlen der K 1200 S etwas gedrosselt. Sobald die neuen Teile angeliefert werden, sind wir in der Lage den Produktionsrückstand aufzuholen.
Netzeitung: Auch bei der R 1200 GS gab es Probleme: Erst sorgte ein Bremslichtschalter für einen teilweisen Ausfall des ABS, dann stellte die Fachzeitschrift «Motorrad» Probleme mit dem Hinterachsantrieb fest. Deutet das im Zusammenspiel mit den Problemen mit der K 1200 S nicht auf ein Qualitätsproblem hin?
Probst: Es wäre sicher nicht zutreffend, an einzelnen Themen ein generelles Qualitätsproblem fest zu machen. Dort, wo es erforderlich ist, haben wir geeignete Maßnahmen eingeleitet.
Netzeitung: Welche Konsequenzen ziehen Sie aus den Vorkommnissen, muss das Qualitätsmanagement verbessert werden?
Probst: Wir sehen keinen Anlass, unsere Qualitätsmanagementsysteme wegen weniger Einzelfälle grundsätzlich zu ändern.
Die Fragen stellte Frank Mertens
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bis denne sagt
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