Heute sind wir nochmals losgezogen, meine S und ich. In dichtem Nebel sind wir vom oberen Zürichsee losgezogen um bereits nach 5 Minuten in schönstem Sonnenschein unsere Nase Richtung Andermatt zu richten. In Schwyz waren wir wieder in der grauen Brühe unterwegs - jedoch bereits am Vierwaldstättersee hat sich die Sonne gegen den Nebel durchgesetzt. Gleissend helles Licht, verschwommene Landschaft. Der See verlor sich in heller Unendlichkeit. Gemütliches Kurvenschwingen nach Andermatt. Schnelles fahren ist zur Zeit nicht so ratsam. Schon lange hat es nicht mehr geregnet. Die Strassen sind voller Staub, öl und einigen feuchten Blättern. In den schattigen Kehren ist die Strasse feucht. Wo da die kritische Schräglage beginnen mag?
Leider ist der Sustenpass bereits geschlossen. So genoss ich zum letzten mal in dieser Saison die langen Kurven auf den Oberalp und im Restaurant Nätschen konnte ich auf der Terrasse mein Mittagessen geniessen. Der Wind zerzauste mir die Zeitung und das Essen war auch nicht lange warm.
Richtung Süden hingen die Wolken über die Bergketten, so wie eine Elvis Presley Haarlocke. Typisches Bild bei schlechtem Wetter im Süden und einer Föhnlage im Norden. Der Wind roch jedoch bereits nach Schnee. In den nächsten Tagen werden sie auf dieser Terrasse wohl Schnee schaufeln.
Aufgrund der Wetterlage habe ich die Fahrt über Lukmanier/Gotthard sein lassen und bin wieder zurück um in Altdorf den Blinker richtung Klausenpass zu stellen. Am Klausen ist auch alles bereit für den grossen Schnee. Sämtliche Abgrenzstangen sind entfernt. Auf der gefährlichen Stelle sind sämtliche Geländer entfernt. Ein mulmiges Gefühl. Die Strasse endet einfach beim weissen Begrenzungsstreifen und danach gehts senkrecht runter bis zum Talboden. Dort liegt bereits Raureif. Weisse Pracht, welche wohl bis zur Schneeschmelze dort liegen bleibt.
Auf dem Urnerboden ist Ruhe eingekehrt. Noch beseitigen Bagger die Schäden des Unwetters und legen überflutete Wiesen wieder frei. Das Laub liegt am Boden. Auch die Bäume sind bereit für den Winter. Nur einige gelbe Fichten tragen noch ihr buntes Herstgewand.
Langsam, staunend und immer wieder anhaltend habe ich mich verbschiedet. Die letzten Brems- und Einschlagspuren in den Kurven nochmals studiert. Die Oellachen begutachtet welche von den Tragödien des letzten Sommers berichten. Und mich bedankt für all die Glücksmomente auf meinen Fahrten.
Meine S steht jetzt wieder in der Garage, bereit für Winterfahrten.