Während die Vorzüge des ABS einerseits unumstritten sind, muss sich der Hersteller BMW mit Hinweisen auf Probleme bei dem hauseigenen Integral-ABS-System auseinander setzen. So hat es auf einer ADAC-Teststrecke zwei Unfälle mit BMW-Maschinen vom Typ K 1200 S gegeben, bei denen technische Probleme an der hochkomplexen Bremsanlage vermutet werden. Vor allem in Internet-Foren wird außerdem über ähnliche Fälle mit BMW-Motorrädern diskutiert.
BMW hat die Vorfälle mittlerweile untersucht: "Ursache ist die Spezialsituation des Brems-Trainings", erklärt BMW-Sprecher Jürgen Stoffregen in München. "Durch vielfache unmittelbar hintereinander folgende Extrem-Bremsungen kann es zu einem Spannungsabfall im Bordnetz kommen. In Kombination mit weiteren extremen Bremsungen kann das ABS dann an seine Systemgrenzen gelangen, und die ABS-Regelung setzt dann aus." Schlicht gesagt, greift das System in einem solchen Fall auf die rein hydraulische Restbremsfunktion zurück. Die erfüllt zwar gesetzliche Grenzwerte, ist aber weit weniger wirkungsvoll als das normal arbeitende System. Instruktoren der Trainings will man nun ebenso wie die Kunden darüber aufklären.
"Im Straßenverkehr kann dieses Problem nicht auftreten", ergänzt Stoffregen. Die vor allem im Internet kursierenden Gerüchte über grundsätzliche Probleme der ABS-Anlagen weist der BMW-Sprecher zurück: "Es hat in einigen Fällen Störungen gegeben - aber die bewegen sich im normalen Rahmen. Das Kraftfahrtbundesamt hat den Sachstand geprüft und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass kein Sicherheitsproblem vorliegt." Laut Stoffregen sieht BMW daher auch keinen Grund für eine Rückrufaktion.