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Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 20:14
von Chucky1978
In etlichen Foren, auch hier finden sich ja immer wieder Probleme mit dem Anschluss eines Zubehör Navis an einem BMW-Motorrad.

Diesbezüglich gibt es mehre Ansätze diese zu beseitigen durch Relais, Anschluss ans Standlicht und Löten eines Parallel geschalteten Widerstandes.

Bisher habe ich noch in keinem Forum die tatsächliche Ursache des Problems finden können, und habe meine eigene Logik dazu verwendet um es zu erklären.
Die wohl Zfällig fast richtig war ;-)

Gestern aber durfte ich mit einem Elektrotechniker reden und wir kamen durch Zufall auf dieses Phänomen, und er hat mir recht schnell eine
Erklärung dafür geben können.

Dieses Wissen möchte ich jetzt natürlich teilen, weil es dem ein oder anderen vielleicht helfen könnte.

Das Problem was hier vorherrscht nennt man in der Eletrotechnik wohl "Leckstrom" eines Schalttransistors.

Der Transistor braucht zum leiten wie auch zum sperren vernünftige Verhältnisse. Bei einem
Highside-Switch ist die Last am Emitter/Source des Transistors/FET angeschlossen.
Die Steuerspannung wird aber genau gegen diesen Anschluss wirksam und wenn dieser Anschluss "floatet",
also lastabhängiges Potenzial aufweist, ist es Zufall (oder genau von dieser Last abhängig), ob der Transistor voll zu
machen kann, oder eben "leckt".

Man muss also genügend Strom ziehen, um diesen zum einwandfreien schalten zu bringen.

Das Löten eines Widerstandes Parallel zwischen Plus und Minus an diesem Kabelstrang ist diesbezüglich also die richtige Methode, um diesen Leckstrom auszuschließen.

Weiter sagte er das er immer versucht solche HighSide-Switches zu umgehen soweit es möglich ist, und die Schaltung über Masse macht, um immer klare
Verhältnisse zu haben. Das geht aber nicht bei Komponenten, die sich die Masse dann über das Gehäuse nehmen würden (z.B Autoradio), weil dadurch eine
noch schlimmeres Problem infolge von einer instabilen Masse auftreten würde.

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 21:00
von Vessi
hatte bei meiner ks das navi am vorgesehenen anschluss unterm tank angeschlossen..gab keine probleme..
die spannung wurde nach ca. 1min. abgeschaltet...so konnte das navi dauernd angeschlossen bleiben...

so wie ich dich verstehe würde durch den widerstand eine last simuliert...
dadurch schaltet die steuerung nicht ab...die batterie wird entladen...

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 21:31
von Chucky1978
Vessi hat geschrieben:hatte bei meiner ks das navi am vorgesehenen anschluss unterm tank angeschlossen..gab keine probleme..
die spannung wurde nach ca. 1min. abgeschaltet...so konnte das navi dauernd angeschlossen bleiben...

so wie ich dich verstehe würde durch den widerstand eine last simuliert...
dadurch schaltet die steuerung nicht ab...die batterie wird entladen...


Du hast es nur zum Teil verstanden. Ja es wird eine Last "simuliert" die ja aber auch da ist, aber erst die bringt den Transistor dazu das System ordentlich abzuschalten. Und genau das verhindert das entleeren der Batterie. Dieses Problem hatte ich auch nicht bei jedem Navi. Dennoch habe ich mir angewohnt (habe ja schon einige Navis durch) Routinemäßig diese Lösung einzusetzen, auch ohne vorher festzustellen, ob bei den weiteren navis dieses Problem weiterhin besteht. Es kostet schließlich auch nur einen 10Cent Widerstand und etwas Schrumpfschlauch. Günsiger als eine Stromzange bzw eine Batterie

Das Problem scheint ja mehr oder Minder immer nur Zufällig zu sein, und aufgrund von Toleranzen in der Fertigung zu liegen (nicht bei BMW, sondern bei den Navis) Vielleicht aber auch tatsächlich Markenabhängig je nachdem wie groß die Transsistroen sind, oder der Nutzer das Navi nutzt beim Abschaltvorgang. Z.B ob es solange angeschaltet bleibt, bis die ZFE wirklich abgeschaltet hat z.B.

Nicht jeder hat das Problem, und auch nicht jedes zB garmin 390 macht dieses Problem. So meine virtuellen Beobachtungen.
Jedoch hatte ich dieses Problem ja ebenfalls, und habe zwar die Lösung gefunden, aber nicht wirklich das Problem diagnostiziert bis jetzt. Das Problem habe ich oben im Post beschrieben.

Ich versuche es jetzt mal Bildlich anhand einer Hydraulik zu erklären.

Die ZFE baut auf der Plusleitung einen Druck auf, und pumpt diese in die Aktivhalterung des Navis. Die Aktivhalterung hat ebenfalls einen Druckspeicher (Transitoren) die sich aufladen und entladen.
Die ZFE schalten nun nach 60 Sekunden auf Drucklos, wodurch ein Ventil auf der Plusleitung geschlossen werden soll.
Genau in dem Moment besitzt die Aktivhalterung aber noch "Druck", und dieser fliest zurück in die ZFE, was den Abschluss des Absperrventils verhindert. Die ZFE hat nun abgeschaltet, und kann dieses ventil nicht erneut betätigen. Das ventil ist aber weiterhin dadurch minimal geöffnet, und so kann durch die nicht unterbrochene Masse weiter Strom fliessen.
Dieser Wiederstand der dazwischen nun verlötet wird, sorgt dafür, das der Druck in den Transistoren der Aktivhalterung vollständig abgebaut wird, wenn die ZFE ebenfalls den Druck abbaut, und das Absperrventil hat keinen gegendruck mehr, den es daran hindert zu schliessen.

Also Salopp ist der Widerstand eine Entladungshilfe der Transistoren der Aktivhalterung
Das ist einfach meine Interpretation. Da können Denkfehler drin sein, aber Elektrik hab ich mir auch immer nur mit Pneumatik/Hydraulik am ende wirklich erklären können, warum auch immer. Vermutlich weil man bei einer Hydraulik tatsächlich sieht was passiert, während man es bei der Elektrik allen falls spürt, jedoch nicht sieht

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 22:02
von Vessi
ok...aber wenn man den widerstand fest in die anschlussleitung verbaut,
würde es zu dem o.g. problem kommen...d.h. der widerstand muss beim abklemmen des navi auch abgeklemmt werden

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 22:16
von Chucky1978
Vessi hat geschrieben:ok...aber wenn man den widerstand fest in die anschlussleitung verbaut,
würde es zu dem o.g. problem kommen...d.h. der widerstand muss beim abklemmen des navi auch abgeklemmt werden


Nein. Weil wenn die SZ-leitung Stromlos ist, kann der Widerstand auch keinen Strom mehr verbrauchen. Und im betrieb sind in meinem Fall 860 Ohm, es mal gerade 0,16 Watt, was auch im Betrieb nichts ausmacht. Und beim Stillstand frisst dieser Widerstand ja kein Strom, weil durch die Abschaltung keine Spannung fließt.

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 22:33
von Vessi
wenn nur der widerstand ohne navi angeschlossen ist , ist doch diese last zu gering zum abschalten...
und beim zündungseinschalten wird auch die zuleitung eingeschaltet und somit wird strom durch den widerstand verbraucht
und 0,16w als zusatzlast könnte zu gering sein...
ein navi braucht doch locker einige watt...
aber der erforderliche widerstand hängt natürlich vom navi und dessen akkuladestand ab

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 22:40
von ufoV4
Da wird soviel durcheinander geworfen, dass mir schwindelig wird: Spannung kann niemals fließen. Da ist wohl eher der Strom gemeint, obwohl auch das nur eine Modellvostellung ist. Ein Transistor kann nicht "entladen werden". Zumindest keine Schaltransistoren. Hier sind wohl Kondensatoren gemeint. Instabile Masse? Was soll das sein? Alles in allen viel Kauderwelsch ahh .

Dabei ist es eigentlich relativ einfach, mit einem preiswerten Multimeter zu prüfen, ob die ZFE auch korrekt abschaltet.

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 22:51
von Vessi
das prüfen geht sogar mit einer simplen prüflampe...
hier gehts wohler um die grösse des widerstands und wie und wo der eingebaut werden soll..

am einfachsten und wahrscheinlich auch am sinnvollsten ist ne trennbare steckverbindung...
so hatte ich das bei meiner ks

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 18.03.2017, 23:25
von mikke
Vessi hat geschrieben:hatte bei meiner ks das navi am vorgesehenen anschluss unterm tank angeschlossen..gab keine probleme..
die spannung wurde nach ca. 1min. abgeschaltet...so konnte das navi dauernd angeschlossen bleiben...



Kann ich nur bestätigen, ist immer noch die beste Lösung.

Mike

Re: Das Thema mit dem Navianschluss bei BMW

BeitragVerfasst: 19.03.2017, 07:45
von Chucky1978
ufoV4 hat geschrieben:Instabile Masse? Was soll das sein?

Dabei ist es eigentlich relativ einfach, mit einem preiswerten Multimeter zu prüfen, ob die ZFE auch korrekt abschaltet.


Ja, natürlich ist es einfach das nachzuprüfen, aber es geht doch darum, warum es passiert, nicht das es passiert. Das man es prüfen kann und wie ist doch jedem so behaupte ich klar, darum geht es jedoch nicht. Sondern lediglich um die Erklärung warum.

Instabile Masse, ist nicht mein Ausdruck, sondern der Ausdruck der mir genannt wurde. Ich selbst verbinde mit diesem Ausdruck, das hier das selbe passiert, wie mit Videosignalen und Servos, die nicht einzeln direkt mit Batterieminus verbunden sind, sondern sich die Masse über weitere Komponenten holen (Antenne, usw). Was da genau passiert in der Theorie weiß ich zwar selbst nicht, aber praktisch verbinde ich damit das selbe, wie wenn ich die Masse einer Videokamera, mit der Masse z.B. eines Motors verbinde. Daraus resultiert ständige Störungen im Videobild z.B wenn der Motor läuft. Ich erkläre mir das mit Spannungsspitzen und Co. Aber wie gesagt. Alles nach Post #1 ist meine Interpretation. Wenn ich da was dann durcheinander würfle möge mir man das verzeihen. Aber du hast recht.. habe Transistor und Kondensator verwechselt.


Vessi hat geschrieben:hier gehts wohler um die grösse des widerstands und wie und wo der eingebaut werden soll..


Das ist ja allgemein Bekannt wenn man sich damit beschäftigt hat, und die Threads durchgelesen hat.

Diesbezüglich aber ein modifizierter Stromlaufplan einer K40.
X9349 ist hier der SZ-Stecker fürs Navi

Bild