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Handlicher durch Höherlegung bei Vmax in Wechselkurven?

Verfasst:
10.02.2008, 11:10
von Carboner
Hallo, guten Morgen,
Achtung, hier gehts um Physik!
Bei Nichtinteresse NICHT weiterlesen!
beim Herumheizen gestern ist mir wieder mal aufgefallen wie schwer sich die KR von einer Ecke in die andere drücken läßt.
Bei einer schnellen Rechts-Links Kombination bei hoher Geschwindigkeit >120km/h muß ich kräftig am linken Lenker drücken
um in die Linkskurve zu kommen.
(Jeder weiß, um eine Rechtskurve zu fahren, muß man das rechte Lenkerende nach vorne drücken und umgekehrt)
Ok, ist normal, weiß ich.
Es geht mir hier um die Kreiselkräfte der Räder, und wie eine Höherlegung das Fahrverhalten
bei hohen Geschwindigkeiten in Wechselkurven beeinflusst.
Zur Erklärung: Je schneller sich ein rotierender Körper (Rad) mit einem bestimmten Gewicht bewegt,
desto mehr Kraft braucht man um diesen Körper aus seiner augenblicklichen Lage zu bewegen.
Beispiel: Jeder hat doch schon mal ein Fahrrad-Rad ausgebaut. Beim Prüfen ob das Rad ein Achter hat
nimmt man die Nabe in beide Hände und schuckt das Rad am Boden an.
Beim Verschieben der Nabe spürt man ein Widerstand, und je schneller sich das Rad bewegt, umso mehr.
Das ist die Kreiselkraft.
So, und jetzt meine Frage:
Inwiefern bringt eine Höherlegung was in schnellen Wechselkurven?
Das Motorrad wird doch durch die Kreiselkräfte der Räder und der Gravitation stabil in der Rechtskurve gehalten,
(ohne Reibung d.h. ohne Geschwindigkeitsverlust sogar theoretisch unendlich)
wieviel bringt dann eine Heckhöherlegung,
d.h. die Verschiebung des Schwerpunkts um max. 4 cm nach vorne und nach oben?
Würde eine Reduzierung der rotierenden Massen (Räder) nicht viel mehr bringen,
also irgendein sauteures Magnesiumgedöns oder leichte geschmiedete Stahlfelgen?
Danke daß Ihr solange durchgehalten habt und im Voraus für die zu erwartenden Antworten.
Insbesondere für einen Kommentar von Achim und vom Schwabenmax würde ich mich sehr freuen,
alle anderen sind auch willkommen!
Schönen Sonntag Gruß Sascha

Verfasst:
10.02.2008, 11:36
von Achim
Hallo Sascha,
durch eine Hechhöherlegung verringert sich der Nachlauf an der Vorderachse und das Moped wird handlicher.
Ich hatte hier mal einen Link mit erklärenden Skizzen eingestellt,
finde ihn aber leider im Moment nicht mehr.

Verfasst:
10.02.2008, 11:42
von Achim
So, nach einiger Sucherei hab ich ihn doch noch gefunden!
http://www.bikerpeters.de/Startseite/Mo ... #Grundkurs

Verfasst:
10.02.2008, 12:05
von Carboner
So, danke Achim, hab mir das mal durchgelesen.
Also, ich werd jetzt zuerst mal das Fahrwerk auf 2 Personen einstellen, damit erhöht sich die Federvorspannung.
Die Federrate bleibt gleich, d.h. sie wird nicht härter, hat aber weniger NegativFederweg und ist hinten höher,
also weniger Nachlauf, somit handlicher.
Was hältst Du von meiner Theorie mit den zu schweren Rädern?

Verfasst:
10.02.2008, 12:15
von Luggelack
Solly,
an der GT hab ich den Verstellknochen von Georg und nach den org. Brückensteinen jetz die Z6. Damit geht das Töff jetz schon fast beängstigend widerstandslos in die Kurven, war an der orginalen S nicht so.

Verfasst:
10.02.2008, 12:41
von stormcloud
Hallo,
die Handlichkeit nimmt gewiss zu!
Aber wie sieht das mit dem Grenzbereich aus?
Vermutlich ist es mit zunehmender Höherlegung ein schmaler Grat, oder?
Viele Grüße von Josef

Verfasst:
10.02.2008, 18:59
von Bugi

Verfasst:
10.02.2008, 19:09
von Riviero
Hallo Sascha!
Die KR wird durch die Heckhöherlegung auf alle Fälle handlicher und die Wechselkurven erfordern nicht mehr so viel "Handarbeit". Einzig bei Geschwindigkeiten über 200 ist der Geradeauslauf nicht mehr ganz so stabil. Hält sich aber in Grenzen und das Bike ist auch bei hohen Geschwindigkeiten weiterhin noch gut im Handling.
Gruß
Heinrich

Verfasst:
10.02.2008, 19:18
von RHEINPFEIL
Durch die Erhöhung der Vorspannung springt sie mehr, das habe ich am Anfang auch immer gemacht, das ESA bringt hier etwa 1cm, hab ich mit Andre mal ausgemessen als wir die Höherlegung bei ihm eingebaut hatten.
Aus diesem Grund habe ich mir damals die Höherlegung angefertigt, weil ich eben nicht auf 2P stellen wollte. Allerdings anfänglich mit 5cm, das war etwas viel i.V. mit der anderen Strebe, der Achim hat dann die zahmere Version angefertigt, die ist genau richtig.
Ja gut, bei 280 wird sie etwas zappelig

, mit SB Lenker schon früher, das liegt aber auch am Winddruck, das zappeln wird eigentlich vom Fahrer verursacht der sich bei diesen Geschwindigkeiten krampfhaft am Lenker festhalten muss.
Duch die Reduzierung der ungefederten Massen erhält man eine verbesserte Wirkung der Dämpfung und eine bessere Beschleunigung (weniger Schwungmasse), nicht aber ein leichteres Einlenkverhalten. Also leichtere Räder sind schon was feines, wenn sie nicht so teuer wären.

Verfasst:
10.02.2008, 19:20
von Achim
Sascha, ob Du das gewünschte Resultat nur über die Federvorspannung hinbekommst, bezweifel ich. Das dürfte zu wenig Weg sein.
Die Schmiedefelgen machen allerdings auch eine Menge aus!

Verfasst:
10.02.2008, 21:42
von Hardy
Lange Reden , kurzer Sinn !
Handlicher wird sie definitiv nur mit Heckhöherlegung und da wird auch nichts wackelig .
Mit ESA 2 Personen+Gepäck ist der Schwachsinn pur . Der Bock springt nur so durch die Gegend und es nicht möglich eine vernünftige Linie zu fahren .
es sei Du wiegst 120 KG+
Fahre jetzt ein Jahr mit höherem Heck und nie mehr ohne.
Zuerst mit Achims Platten und dann Georgs Knochen .
Kann ich beides empfehlen . Von 0 - 250+ kmh keine Probs.
Das beschissenste was ich je drauf hatte sind die MPR2
Aber das ist ein anderes Thema.!

Verfasst:
10.02.2008, 21:53
von Georg
Wer die Federvorspannung erhöht, nur um das Heck hoch zu bekommen, der
kann beim plötzlichen Ausfedern sein blaues Wunder erleben.
Der Negativfederweg, welcher ca. 25-30% des gesamten Federweges
betragen sollte geht nämlich, je nach eigenem Körpergewicht, dem Ende entgegen.
Und das heißt nichts anderes, als dass eure Fuhre ganz plötzlich bis an den
Anschlag ausfedern kann und der Spaß beginnt.
Wie Hardy schon schrieb. Die Karre fängt an zu springen und das Hinterrad
kann sehr schnell den Bodenkontakt verlieren.
Die Werte für eine K1200R findet ihr
> hier <

Verfasst:
11.02.2008, 18:33
von Carboner
Danke für die ausführlichen Antworten!
Ok,ok, ich bin ja seitdem nicht mehr gefahren, also laß ich das mit 2 Helmen sein.
Zu meiner Theorie des verbesserten Handlings durch reduzierte rotierende Massen:
Bis jetzt pflichtet mir nur Achim bei, wobei Rheinpfeil es wieder verneint.
Für mich ist es theoretisch ganz offensichtlich, daß wenn man bei einem rotierenden Rad die Masse verringert,
die Kreiselkräfte dadurch abnehmen und man ein leichteres Einlenkverhalten erhält.
Hat bitte noch jemand einen Kommentar dazu?
Ich werde bei meinem Verdienst wohl nie das Vergnügen haben, z.B. die Galespeed-Räder (echte Sahnestücke) auszuprobieren.
Gruß Sascha

Verfasst:
11.02.2008, 20:44
von RHEINPFEIL
Also ausschließen würde ich es jetzt nicht, würde aber nicht so weit gehen, dass die Räder allein den von Dir gewünschten Effekt bewirken.
Leg dat Ding für ne kleine Mark höher und fertig ist das Gartenhäuschen.....
Re: Handlicher durch Höherlegung bei Vmax in Wechselkurven?

Verfasst:
11.02.2008, 20:58
von Al_K_Seltzer
Armendacil hat geschrieben:Bei einer schnellen Rechts-Links Kombination bei hoher Geschwindigkeit >120km/h muß ich kräftig am linken Lenker drücken um in die Linkskurve zu kommen.
Unter der Berücksichtigung der physikalischen Gegebenheit, dass Kreiselkräfte mit der Winkelgeschwindigkeit zum Quadrat wachsen, könnte man z.B. die Kräfte ausrechnen, die erforderlich sind, um den Lenker für eine Richtungsänderung links hinreichend anzuditschen bzw. um die pendelnde Fuhre rechts dann wieder zu beruhigen. Good luck beim Bodybulding!
Armendacil hat geschrieben: Handlicher durch Höherlegung bei Vmax in Wechselkurven?
Fragma die Herren Rossi & Co, ob sie bei "Vmax"

"Wechselkurven" durchfahren. Nach meiner Kenntnis ist zu Zeiten des alten Hockenheimringverlaufes jedenfalls niemand auf den Waldgeraden mit Vmax durch die Schikanen geknallt, wenn er die Runde lebendig beenden wollte.