Früher, als ich noch nicht so ein Weinliebhaber war, so mit 28, bis zu meinem 25. hab ich gar keinen Wein getrunken, hab ich eher liebliche Weine wie ein Valpolicella oder einen Schwarzriesling (gibts auch in der Ausbaustufe "lieblich", leider ^^) getrunken.
Übergegangen bin ich zu Schwarzriesling halbtrocken und Bardolino, Trollinger-Lemberger war auch nicht schlecht,
seit 5 Jahren ist mein Weingeschmack endlich gefestigt, im Alter mag man ja einen bischen herberen wuchtigeren Geschmack,
also trink ich jetzt lieber Lemberger mit Trollinger (Lemberger über 50% Anteil) weil der Lemberger einen wuchtigeren und trockeneren Geschmack in Verbindung mit ein bischen Trollinger hat, ein reiner Lemberger ist als zu arg,
aber bitte nicht von der WZG Möglingen kaufen, da wird alles zusammengeleert (das erinnert mich an das riesige Weinfaß im Heidelberger Schloß, als die Bauern ihre Steuern in Form von Wein zahlten

)
es gibt kleinere und gute WGs wie Brackenheim oder Lauffen,
daneben gibts den besten badischen Spätburgunder von dem Weingut "Martin Schongauer", der macht auch einen hervorragenden Grauburgunder, wenn man mal einen Weißwein trinken will,
aber eigentlich sind fast alle badischen Spätburgunder gut die ihre Hänge zum Rheintal haben, der Sasbachwaldener "Alde Gott", der Kappelrodecker "Hex vom Dasestein", der "Yburgberg" usw.
Heimatverbunden trink ich auch den Ellmendinger "Keulebuckel" und den Dietlinger "Klepberg" (WG Weingarten), wenn se auch eine Stufe darunter sind.
Wenns unbedingt was ausländisches sein muß trink ich ab und zu einen "Grand Cru de Bourgogne" aber es sollte schon ein "Grand Cru" sein, im Endeffekt ist es nichts anderes als ein Spätburgunder, mit der Unart das bei den Franzosen noch mehr zusammengeleert wird, auch von verschiedenen Jahrgängen, um den Geschmack zu halten, während der deutsche Wein noch jahrgangsmäßig variiert.
Ebenfalls gut sind die Bordeaux-Weine, die es ab und zu bei Lidl, Norma, Netto und Aldi zu kaufen gibt, in der Preisklasse ab 15 Euro, die lohnen sich.
Allgemein gesagt muß man für einen ausländischen Wein in der gleichen Qualitätsstufe wie ein guter Spätburgunder wesentlich mehr Geld hinlegen,
das Preis-Leistungsverhältnis ist deutlich schlechter!
Die italienischen Weine unter 10€ sind für mich heutzutage nur noch Gruscht, empfehlenswert ist das Weingut Zeni (mit Weinmuseum) bei Bardolino, unbedingt mal hinfahren, am besten mit nem Taxi

und alles durchprobieren, aber bitte nur ab 8€ Flaschenpreis kaufen, alles andere ist Touristenklasse.

Deswegen bevorzuge ich lieber süddeutschen Wein, da stimmt das Preis-Leistungsverhältnis noch!
So, habe fertig, puh.
An die Rheinländer: Ja, Ihr habt auch Wein. Registriert. ^^
Ein Mosel- oder Rheinriesling z.B. Eltville ist auch empfehlenswert, aber leider nicht mein Geschmack, ich mag lieber Grauburgunder als Riesling, vom Geschmack her weicher.
Ach ja, zum Saufen ist ein Pfälzer Weißherbst sehr gut geeignet, nichts für ungut Michel.
Was mich aber überrascht hat war ein Pfälzer Dornfelder-Portugieser, auch empfehlenswert. Reiner Dornfelder hat für mich zu wenig Wucht.
Keine doofen Kommentare, ich kenn mich inzwischen ein bischen aus und hab immer ca. 80 Flaschen Wein daheim die ich auch immer nach und nach trinken muß, die meisten Weine werden - im Gegensatz zum Volksglauben - nach ca. 5 Jahren schlecht, d.h. sie bauen im Geschmack ab.
Rotwein trinkt man übrigens nicht bei Zimmertemperatur, was im Sommer auch bei ca. 28° liegen kann ^^ sondern stellt ihn ca. ne halbe Stunde in den Kühlschrank und genießt ihn bei 15°, so schmeckt er für mich am besten, deswegen trink ich sehr selten Rotwein in der Wirtschaft, die machen sich nicht die Mühe, bzw. meistens gibts da sowieso nur WZG Möglingen Wein.
Falls Ihr nicht die Möglichkeit habt, direkt bei den Winzergenossenschaften zu kaufen, haben die o.g. WGs und Weingüter alle einen Internetauftritt.
Bei Weinläden wie Jaques Weindepot würd ich keinen Wein kaufen, da zahlt man dann einen "Beratungsaufschlag" ^^. Besonders lustig wenn hinter der Theke als einzige Verkäuferin ein 22jähriges Mädel steht.
Bitte beachten: Weinhändler sind Zwischenhändler und machen eigentlich nix anderes wie Kisten umpacken (manchmal nicht mal das, wenn man 6 Flaschen einer Herkunft kauft)
Liebe Grüße und zum Wohl Sascha
Und immer daran denken:
Badischer Wein, von der Sonne verschont (oder verhöhnt) und
Kenner kotzen Württemberger!An die Biertrinker: Ja, ich gebs zu, Wein ist im Gegensatz zum Biertrinken eine Wissenschaft, macht aber wie jedes Hobby auch Spaß!

Drink with responsibility, normalerweise nicht mehr als ein Viertel am Tag!