[Meinung]Ich habe seit (etlichen) Jahren ein Schlaraffia Wasserbett und ich würde eher auf meinen Kühlschrank verzichten als auf das Wasserbett.
Zwar hatte ich keine Rückenprobleme o. ä., jedoch war mir ein Wasserbett immer sympathisch - jedoch zu teuer. Irgendwann habe ich dann doch zugeschlagen.
Seitdem ich das Wasserbett habe, schlafe ich weniger. Nicht, weil ich nicht schlafen kann, sondern weil ich (gefühlt) nicht mehr so viel schlafen muss. Ich bin morgens besser gelaunt und ausgeschlafener.
Es gibt zwei Typen von Wasserbetten: Softside und Hardside. Bei Hardside ist der Wasserkern z. B. in Holz eingefasst, bei Softside dienen Schaumstoffkeile an den Seiten wie Staumauern um den Wasserkern zu halten.
Da ein Wasserbett immer beheizt werden muss (siehe unten), ist es meines immer warm und weich (Softside), egal wo und wie ich mich bewege. Egal ob rechts, links, oben, unten: immer und überall warm und weich. Wenn ich mich dann doch mal von der Mitte weg zur Seite bewege und auf dem "harten Schaumstoff" zu liegen komme, drehe ich mich schnell wieder ins weiche Wasser in der Mitte. Unglaublich, wie hart Schaumstoff sein kann!
Auch hatte ich nie Einschlafprobleme, im Wasserbett liege ich jedoch sekundenlang wach, bevor ich weg bin. Teilweise kannst du wirklich zählen und ich schlafe. Sehr unangenehm, wenn ich mich eigentlich nur mal kurz hinlegen wollte. Ratz-fatz und ich bin total tiefenentspannt und vollkommen weg!
Ich schlafe bei Bekannten nur noch sehr ungern in Gästebetten oder gar Ausziehsofas, das kann ich nur sehr schwer vermitteln (wieso willst du denn nicht hier übernachten?). Wie andere auch schon schrieben: am Liebsten immer dabei und nur noch in meinem Wasserbett!
[genannte Vorteile]Neben den Rückenproblemen, die sich oft erledigen sollen (wahrscheinlich viele, aber je nach Ursache bestimmt nicht alle), gibt es vor allem folgende gesundheitlichen Vorteile bei einem Wasserbett:
Allergiker geeignet (da weniger Milben und bessere Reinigungsmöglichkeit)
Immer warm & weich (bei einer normalen Matraze muss der Körper erst Energie aufbringen, um die Matraze zu erwärmen, beim Wasserbett ist es umgekehrt)
Druckpunktentlastung (da das Wasser sich dem Körper fast 100% anpassen kann, liegt der Körper fast überall auf, das Gewicht wird gleichmässiger verteilt und es entstehen keine Druckstellen, daher ist die "Mikrozirkulation" in der Haut besser und man dreht sich Nachts viel weniger (denn das Drehen ist eine Funktion des Körpers um Stellen die zu lange dem Druck des Körpergewichts ausgesetzt waren zu entlasten) - so kann ich z. B. im Wasserbett Nachts auf dem Bauch schlafen, was mir bei normalen Matrazen unmöglich ist.
[Pflege]Der Pflegebedarf ist höher als bei normalen Matrazen (da muss man ja so gut wie nix machen), aber so viel ist es beim Wasserbett auch nicht. Ein bis zweimal pro Jahr einen Konditioner in den Kern einfüllen (verhindert, dass das Wasser gammelt und pflegt die Vinyl-Folie).
Bei Bedarf die obere Stoffabdeckung mit dem Reissverschluss öffnen, das Oberteil in der Waschmaschine waschen und den Wasserkern mit Vinylreiniger einsprühen und abwischen (dann sieht man auch mal, was sich so alles im Bett ansammeln würde - wobei es bei einem Wasserbett noch sehr viel weniger ist als bei einer Schaumstoffmatraze, da sich die Milben nicht in das nicht vorhandene Innere verziehen können. Ein Wasserbett ist aus diesen Gesichtspunkten heraus also auch sehr hygienisch, da man das Oberteil in der Maschine waschen und den Kern abwischen kann.
[Ausstattung]Aktuell habe ich ein 50% beruhigtes Wasserbett, gehe aber wie viele Wasserbettschläfer bei meinem nächsten (was noch einige Jahre dauern kann, so ein Wasserbett hält ja etliche Jahre) ein Freeflow nehmen, d. h. ein komplett unberuhigtes.
Obligatorisch für ein Wasserbett ist eine Wasserbettheizung, da das Wasserbett immer geheizt werden muss. Zum Einem verhindert es, dass das Wasser umkippt, zum Anderen wäre es sonst zum Schlafen recht kalt, da Wasser wärme "wegträgt".
Mein Bett hat eine Folienheizung, die unter dem Kern liegt mit (ich glaube) ca. 80 Watt. Je nach eingestellter Temperatur (ich stelle zwischen ~23 Grad im Sommer und ~30 Grad im Winter ein), ist die Stromnutzung unterschiedlich. Dabei geht die Wärme, die das Bett abstrahlt ja ins Schlafzimmer über und "verpufft" nicht einfach so.
[Kosten]Ein Wasserbett kostet teilweise mehr als eine Matraze, hält aber auch viel länger. Im Gegensatz zur normalen Matraze fallen nur laufende Kosten an (regelmäßig Konditioner (bei mir ~10,- Euro pro Jahr), Vinylpfleger (nochmal ~10,- Euro pro Jahr) sowie die Stromkosten für die Heizung.
[Alternativen]Es gibt auch Alternativen, wie z. B. Luftmatrazen, Gelmatrazen und Schaumstoffmatrazen, die sich auch der Körperform durch Wärme anpassen. Aber ich denke, nichts ist wie ein Wasserbett. Allerdings ist es so ein bisschen wie eine KR: es polarisiert meistens. Die einen vergöttern es, die anderen mögen es einfach nicht.
[Vorurteil: zu schwer]Ich habe damals mich in das Thema eingelesen und immer wieder kam das Argument, dass Wasserbetten für ältere Wohnungen ggf. zu schwer seien. Das beste Gegenargument, was ich je gelesen habe war: wenn sie eine Silvesterparty veranstalten und sie sich zutrauen sich zu 8 Leuten bei einander stehend zu zu prosten, dann können sie auch ein Wasserbett aufstellen. 8 Personen a 80kg = 640 kg
[Vorurteil: es schaukelt]Immer wieder sagen einige Leute auch, dass das Schaukeln stören würde. Das ist jedoch dann der Fall, wenn zwei Personen auf EINEM Kern schlafen. Daher sollte man (wenn man öfters zu zweit schläft), auch möglichst zwei getrennte Kerne haben. Egal ob beruhigt oder Freeflow: wenn ich mich selber drehe, bewege ich mich sowieso und selbst ein ggf. vorhandenes Nachschaukeln hört irgendwann auf. Da ich selber der Initiator der Drehung bin, stört das nicht so sehr. Viel schlimmer ist es, wenn ich ruhig liege und mein Gegenüber sich dreht und sich dann diese Bewegung auf meinen Kern übertragen würde. DAS würde den Schlaf stören.
Im Übrigen gebe ich den Vorthreadern natürlich Recht: ein Wasserbett kann Nachts eine ungesunde Lebensweise oder viel zu viele Kilos nicht ungeschehen machen. Es kann ein Baustein zum Wohlbefinden sein. Aber ein Wasserbett allein kann Rückenprobleme verkleinern, aber unwahrscheinlich alleine wegzaubern!?
Jörg
PS: Noch ein Tipp fürs Schlafzimmer: ein Lichtwecker. Hilft zusätzlich noch besser auf zu stehen! (z. B.
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Halben Tacho Abstand, mach ich. Mein Tacho hat einen Durchmesser von 10cm ...