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Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:12
von kry0
Kleine Rückblende:

31.03.2013:
Noch ein einziger Tag bis ich endlich meine heiß und innig geliebte Frau K auf der Straße bewegen darf.
Ich freue mich, bin aufgeregt, ich kann an nichts anderes mehr denken. Kurzfristig wurde ich für den ersten April für ne Tour in die Eifel eingeladen, NOCH geiler!
Meine Freundin ist schon den ganzen Monat auf dem Abstellgleis geparkt. Ich muss wieder fahren...

01.04.2013:
Der Tag ist gekommen. Ich konnte die ganze Nacht kaum schlafen, dauernd wach und noch zweimal bei der Maschine gewesen. Es ist schon fast abartig wie sehr ich diese Maschine liebe :roll:
Acht Uhr ist Treffpunkt an der Tankstelle in Neuss, um sechs Uhr steht meine Maschine bereits vor der Garage und wirft gierige Blicke auf den Asphalt.
Um es kurz zu machen, es war ein wunderschöner Tag mit keinen negativen Vorkommnissen. Es war genau so, wie man sich den Start in die Saison vorstellt.

02.04 - 06.04.2013:
Immer mal wieder kleine Runden gedreht, so gut es dieses tolle Wetter zulässt. Ich habe mein Traumbike gefunden. Die 1200km Tour (Hin und Zurück) haben sich mehr als gelohnt. Am Samstag Abend schreibe ich meinem Onkel noch, das ich morgen mal vorbeikommen werde ( er ist ebenfalls ein totaler Mopednarr ).
Ich freue mich jetzt schon Ihn wiederzusehen, und vor allem aber meine Herzensdame auszuführen...

07.04.2013:
Ich gehe zu meiner Garage, werfe meiner Frau K ein Augenzwinkern zu. Wir sind ein hübsches Paar, denk ich noch, und schmeiss mir den Helm und die Lederjacke über.
Die ersten paar Meter sind ein Traum, die gierigen Blicke der Fußgänger tun mir gut. Ja das ist MEIN Bike. Stolz wie sonstwas, biege ich auf zweispurige Hauptstrasse. Auf der rechten Spur will einer rechts Abbiegen. "Soll er nur", sag ich mir, und ziehe auf die linke Spur. Alle Ampeln grün, wunderbar. An der ersten Kreuzung vorbei, sehe ich in 100 Metern ein Fahrzeug aus der Gegenspur, das links abbiegen möchte und brav wartet das die Autos passieren...
Ich fahre auf die Kreuzung zu, werfe noch den obligatorischen Blick auf die Ampel. "Grün", denk ich noch, und fahre mit meinen 50 km/h weiter...

Was dann passierte, hätte ich NIEMALS gedacht, das es mir passieren könnte. Als ich auf die Kreuzung fuhr, gab der Fahrer des PKW´s auf einmal Gas. Ich hatte weder eine Chance auszuweichen, noch zu bremsen. Was dann passierte, weiß ich nicht mehr... Ich hatte wohl einen kurzen Blackout...
Ich werde unter der Maschine, und neben dem Auto liegend wieder halbwegs fit in der Birne. Mein erster Gedanke gilt meinen Gliedmaßen, alle in Ordnung, bis auf meinen linken Arm. In der Lederpelle sieht mein Arm komisch aus, irgendwie scheint ein Knochen abzustehen. Ich habe keine Schmerzen, aber ein leichtes Pochen im Arm. Die Maschine scheint günstig zu liegen, ich kann Sie aus eigener Kraft zur Seite schieben.

Ich stehe auf und gehe an den Straßenrand. Der hinter mir fahrende Wagen hält an. Zwei Jugendliche kommen aus dem Fahrzeug und fragen mich ob alles okay ist. Sie bestätigen mir, das wir grün hatten und helfen mir mit dem rechten Handschuh und dem Helm. An den linken Arm will ich nicht gehen.

Im Krankenhaus wird die Diagnose gestellt, Trümmerbruch der Speiche und luxation der Elle. Das war der Knochen den ich schon durch die ausgebeulte Lederkombi erahnt hatte...

Direkte Not OP, 3 Stunden, 2 Ärzte waren nötig um meine Speiche zusammenzupuzzeln. Im Arm habe ich nun eine Platte, und der Draht mit dem die Elle in ihre Position gezogen wurde, wurde bereits entfernt.

Krankengymnastik ging schon los, und ich bin auf einem guten Weg. Bewegung der Hand ist noch sehr stark eingeschränkt, aber es kommt nach und nach. Auch wenn der Arzt mir gesagt hat, das es nach Erfahrungswerten solcher Unfälle, zu keiner vollständigen Erholung kommt, hoffe ich doch das es wieder wird.
Was für mich aber jetzt schon feststeht: Ich werde wieder Aufsteigen, und ich hoffe noch dieses Jahr.
Ich hatte sehr viel Glück und bin froh, das im Grunde "nur" der Arm gebrochen ist!

Passt auf Euch auf, Leute!
Allzeit gut Grip!

P.s.: Anbei noch ein Bild von meinem geliebten Motorrad... Der Wiederaufbau würde über 9000€ kosten :cry:
Wirtschaftlicher Totalschaden ( u.a. Gabel gebrochen, Rahmen verzogen, Krümmer kaputt )

Bild

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:29
von Daminator
Wünsche weiterhin eine rasche und vollständie Genesung!

Wurde so ähnlich von meinem ersten Roller geholt und wenn man wieder aufsteigt misstraut man den Dosentreibern ob die auch wirklich stehen bleiben und einen erst abwarten aber das legt sich irgendwann.

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:34
von Vessi
gute besserung...und warte nicht zu lange mit dem aufsteigen,
bevor sich da was im kopf festsetzt

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:34
von GT-Biker
Na dann gute Besserung und das Du bald wieder oben auf einer Maschine sitzt. :)

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:38
von Guido
Daminator hat geschrieben: ... aber das legt sich irgendwann.


Dieses Misstrauen gegenüber wartenden Autos an Kreuzungen und Einmündungen sollte sich nie legen – dieses Misstrauen ist Deine Lebensversicherung!

Gute Besserung!

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:48
von Nachtfalke
Gute Besserung und wie die anderen schon sagten, warte nicht zu lange.

Alles Gute
Rolf

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 13:52
von onkra
Puuuuh da hast Du aber nochmal schwer Dusel gehabt.
Das kann auch ganz anders enden.
Drücke Dir die Daumen für eine schnelle Genesung.

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 14:12
von Daminator
Guido hat geschrieben:
Daminator hat geschrieben: ... aber das legt sich irgendwann.


Dieses Misstrauen gegenüber wartenden Autos an Kreuzungen und Einmündungen sollte sich nie legen – dieses Misstrauen ist Deine Lebensversicherung!

Gute Besserung!


Eine gesunde Skepsis ist natürlich immer angesagt aber das Unwohlsein an jeder möglichen Gefahrenstelle vergeht. Zuerst denkt man aus Eigenschutz, der zieht doch noch raus bis irgendwann diese Blockade überwunden wird!

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 14:19
von Maze
die Blockade geht schwer aus dem Kopf ........

GUTE BESSERUNG !

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 14:22
von pif-paf
Von mir auch eine gute und schnelle Besserung!

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 14:49
von Oettl
Maze hat geschrieben:die Blockade geht schwer aus dem Kopf ........

GUTE BESSERUNG !


Dem schließe ich mich an. :wink:

Re: AW: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 14:56
von Piccolo71320
Gute Besserung.

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Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 15:12
von Stress
Gute und baldige Besserung.

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 15:20
von Peter aus Bremen
Ich drück' die Daumen, dass Dein Arm wieder wird.
Das Moped ist ersetzbar. Gesundheit höchstens heilbar.

Re: Motorradfahren, der wahrgewordene Alptraum :(

BeitragVerfasst: 18.06.2013, 15:38
von jleserer
Vessi hat geschrieben:gute besserung...und warte nicht zu lange mit dem aufsteigen,
bevor sich da was im kopf festsetzt


Gute Besserung und das mit dem Warten kann ich bezogen aufs Freeriden mit MTB bestätigen..