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Von Wahlversprechen und Machtspielen...

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 02:12
von playstation
Von Wahlversprechen und Machtspielen

Wenn es darum geht, wer Leistungen und Ansprüche bezahlen soll, gilt der alte Grundsatz:
„Eins plus eins gleich drei.“ Ehe wir dem Rechenfehler auf die Schliche kommen, verteilen wir lieber um - und zwar am liebsten „gerecht“. Wer als Politiker Umverteilungs-Rhetorik betreibt, weiß die Mehrheit auf seiner Seite.

Das illustriert eine Geschichte, die Hans-Olaf Henkel zu erzählen pflegt:

Es waren einmal zehn Männer, die jeden Mittwoch im gleichen Restaurant miteinander essen gingen. Das Essen kostete immer genau 100 Euro. Die Männer hatten sich zur Begleichung der Rechnung ein System ausgedacht, das in etwa unserem Steuersystem entspricht.
Vier Gäste (die Ärmsten) zahlen nichts.
Der Fünfte zahlt 1 Euro.
Der Sechste 3 Euro.
Der Siebte 7 Euro
Der Achte 12 Euro.
Der Neunte 18 Euro.
Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.
Das ging eine ganze Zeit lang gut. Alle waren zufrieden. Bis der Wirt eines Tages anbot, den Preis für das Essen um 20 Euro zu reduzieren — „Weil Sie alle so gute Gäste sind!“ Wie nett von ihm.
Jetzt kostete das Essen für die Zehn also nur noch 80 Euro. Die Männer wollten ihr Bezahlsystem aber unbedingt beibehalten, Für die ersten vier änderte sich nichts, sie aßen weiter kostenlos.. Wie sah es aber mit den übrigen aus? Wie konnten sie die 20 Euro Ersparnis so aufteilen, dass jeder etwas davon hatte? Sie errechneten, dass 20 Euro geteilt durch sechs 3,33 Euro ergeben. Wenn sie das jedoch von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekämen der fünfte und der sechste Gast sogar Geld zurück. Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder prozentual ungefähr so viel weniger bezahlen sollte, wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich hin und begann, das für seine Gäste auszurechnen. Die 20 Euro wurden folgendermaßen verteilt:
Der fünfte Gast bezahlte ab sofort nichts mehr (100 % Ersparnis).
Der Sechste zahlte 2 statt 3 Euro (33 % Ersparnis).
Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28 % Ersparnis).
Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25 % Ersparnis).
Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).
Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 50 statt 59 Euro (15 % Ersparnis).
Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher, und die ersten vier aßen noch immer kostenlos, Als die Männer das vor dem Restaurant aber noch mal nachrechneten, war es doch nicht so ideal wie gedacht. „Ich habe nur 1 Euro von den 20 Euro bekommen!“, sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast. „Aber der kriegt 9 Euro!“ „Stimmt!“, rief der Fünfte. „Ich habe auch nur 1 Euro gespart und er spart fast zehnmal so viel wie ich.“ „Wie wahr!“, rief der Siebte. „Warum kriegt er 9 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!“ „Moment mal“, riefen da die vier ersten aus einem Mund. „Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!“ Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los.

ln der folgenden Woche tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Die übrigen neun aßen also ohne ihn. Als die Rechnung kam, stellten sie etwas Außerordentliches fest: Alle zusammen hatten gerade mal genug Geld, um die Hälfte bezahlten zu können.

Jedes Volk bekommt die Politiker, die es verdient!

Wollt euch den lustigen bzw. traurigen Text nicht vorenthalten.

Gruss Norman

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 08:35
von Unbekannt
nicht schlecht.

ich liebe geschichten

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 09:44
von hohe
Servus Norman,

schöne Geschichte und sooo wahr - und jetzt dürfen die nicht mal mehr rauchen... :?

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 10:00
von stormcloud
Sehr schöne Analogie aus dem Leben....
Leider ist mir das Lachen im Hals stecken geblieben! :cry:
Mein Vertrauen in die Politiker geht beinahe gegen Null derzeit!


Viele Grüße von Josef

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 10:05
von Achim
Klasse Story, wie im richtigen Leben!

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 10:32
von HWABIKER
So isses.... oder so ähnlich....

gilt aber nicht fürs WWF :wink:

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 10:44
von Helmut
HWABIKER hat geschrieben:So isses.... oder so ähnlich....

gilt aber nicht fürs WWF :wink:


Wieso??
Ich dachte Du bist der "Zehnte"!?

Gruss
Helmut - am Samstag einer von den ersten vier :wink:

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 11:49
von Achim
He he, ich bin der zehnte,
ich komm ja nicht! :lol:

Leider :(

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 13:14
von Georg
Ich hab das nicht verstanden. :roll:


Der Besserwessi

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 13:18
von Trimmer
KR hat geschrieben:Ich hab das nicht verstanden. :roll:


Der Besserwessi


musst du auch nicht :P

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 13:38
von Albra
stormcloud hat geschrieben:Sehr schöne Analogie aus dem Leben....
Leider ist mir das Lachen im Hals stecken geblieben! :cry:
Mein Vertrauen in die Politiker geht beinahe gegen Null derzeit!


Viele Grüße von Josef


Gäste = Volk
Wirt = Regierung

Also zumindest in der Geschichte geht es doch mehr gegen die nie zufriedenen (Mittelstands-)Bürger, oder?

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 14:24
von FD-Thor
@Albra: richtig, könnte man so oder so ähnlich sehen.

So deute ich die Geschichte:

der Zehnte = Kosmokrat (nach Moore)

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 14:37
von playstation
Es ist eine einfach Verdeutlichung unserer Sozialpolitik.

Wenn die "Reichen" weiter so gedrückt werden und man immer mehr von den haben will, dann brauch sich der Staat nicht wundern das die gutverdienenden (auch große Unternehmen) bald nach und nach das Land verlassen.
Und dann geht es dem Staat erst richtig schlecht, wenn se merken wo das Geld eigentlich her kam :wink:

So würde ich es auffassen...

Gruss Norman

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 14:58
von Trimmer
playstation hat geschrieben:Es ist eine einfach Verdeutlichung unserer Sozialpolitik.

Wenn die "Reichen" weiter so gedrückt werden und man immer mehr von den haben will, dann brauch sich der Staat nicht wundern das die gutverdienenden (auch große Unternehmen) bald nach und nach das Land verlassen.
Und dann geht es dem Staat erst richtig schlecht, wenn se merken wo das Geld eigentlich her kam :wink:

So würde ich es auffassen...

Gruss Norman


Hey Norman, so muss man es auffassen, denn das tun sie schon lange! :wink:
Die meissten Unternehmen der deutschen Tourismussbranche sind bereits vor Jahren mit Ihren Hauptsitzen ins Ausland gegangen, da sie keinen Bock mehr hatten sich in Deutschland abzocken zu lassen!
Der Besitzer von Müllermilch hat seinen Wohnsitz ebenfalls schon vor Jahren in die Schweiz verlegt, um der Erbschaftssteuer zu entfliehen.

Seit der Anklage damlas von Hernn Graf haben fast alle Spitzensportler ihren Hauptwohnsitz im Ausland. Die trotteligen Finanzbeamten haben also mit der Anklage damals viel erreicht ;)

Die deutschen Politiker zwingen ja die Unternehmer gradezu ins Ausland zu gehen. Und wenn ich dann höre das eine Frau Merkel eine Stellungnahme von Nokia haben möchte, sorry, dann kann ich nur lachen :lol: Und das machen die Manager von Nokia mit Sicherheit auch!

Der Herr Schröder hat doch damals nichts anderes gemacht. Als Bundeskanzler ein paar deals eingespiel und anschliessend von den Sowjets schön abkassiert.

Sorry, aber das ist doch alles nur noch ein Kasperletheater in der deutschen Politik!

BeitragVerfasst: 18.01.2008, 14:58
von Helmut
Ihr interpretiert hier zu viel rein!
Der "Zehnte" ist Raucher und hat schlichtweg keinen Bock mehr ins
Restaurant zu gehen.

Helmut :lol: