Horex!?!
Begründung (deutet auf eine nationale Herstellung):
Der Ort war mit Bedacht gewählt:
Die Flugwerft Oberschleißheim bei München
ist eine Außenstelle des Deutschen Museums und beherbergt zahlreiche Luftfahrt-Exponate aus vergangenen Zeiten, Zeugnisse technischer Höhenflüge. Das passt ganz gut zur vor 50 Jahren verblichenen Motorradmarke Horex. Die hatte, wie BMW, ihre Wurzeln im Flugmotorenbau, denn ihr Vorläufer, die Flugmotorenwerke Oberursel, fertigte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs Flugzeug-Antriebe. Als Folge des Versailler Vertrags musste man sich dann anders orientieren. Von 1923 bis 1960 wurden in Oberursel Motorräder gebaut. Unvergessen ist vor allem das 1950 präsentierte Horex-Modell "Regina". An jene Zeiten will ein kleiner Kreis von Überzeugungstätern um den Initiator Clemens Neese (51) anknüpfen, der im Verlauf einiger Jahre unter höchster Verschwiegenheit die Horex-Wiedergeburt vorbereitet und jetzt das Projekt vorgestellt hat - in der Flugwerft Oberschleißheim.
Seit Anfang Mai hatte die Motorradwelt, neugierig gemacht durch eine Internet-Kampagne mit nur dürren Andeutungen ("das-neue-motorrad.de"), gerätselt: Horch, Münch, Piëch - wer oder was verbirgt sich hinter dem heimlichen Tun? Was jetzt bei der Enthüllung zum Vorschein kam, verblüffte: Denn die Entwickler um Unternehmens-Chef Neese sind dabei, ein äußerst kompaktes Motorrad im Stile eines Roadsters zu schaffen, das vom ersten VR6-Motor der Motorradgeschichte angetrieben wird. "Anfang dieses Jahrzehnts habe ich mich mal gefragt, warum man dieses Bauprinzip nicht bei Motorrädern findet", gab Neese zu Protokoll. Bei geschickter Architektur vereint es die Vorzüge des V-Motors mit denen des Reihenmotors. Schließlich ist ein Reihen-Sechser recht lang, während ein V-Motor mit seinen zwei Zylinderbänken recht breit ist und zudem viel Bauaufwand bedeutet. Ein kurz bauendes VR-Triebwerk kommt bei engem Zylinderwinkel mit einem Block und einem Zylinderkopf aus. Neese forschte gründlich nach, ließ sich das Ergebnis patentieren. Das war 2007. Da gab er auch seine Stelle in der IT-Branche auf.
Die bisherige "Undercover-Entwicklungsfirma" Compact Bike trägt nun den Namen
Horex GmbH und residiert in Garching bei München. Das Institut für Verbrennungsmotoren an der Hochschule München um Professor Martin Doll entwickelte das Triebwerk, Professor Peter Naumann von derselben Uni ist verantwortlich für das Design. Zum "Kompetenzteam" gehören weiterhin Vertriebs- und Finanzexperten sowie verschiedene "alte Hasen" aus der Motorradszene, unerlässlich beispielsweise für den Aufbau eines Händlernetzes. Schon in weniger als eineinhalb Jahren soll es aktiv sein, denn die neue Horex soll vom vierten Quartal 2011 an in einer 70-Mann-Manufaktur in Deutschland hergestellt und anfangs hierzulande, in der Schweiz und in Österreich verkauft werden.
Quelle:
http://www.faz.net/aktuell/technik-moto ... 98807.html
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