Hi Uwe,
gutes Thema - ich hab' mich eh gewundert, warum diese Ecke nicht schon lange hier diskutiert wird.
Der verschlafene Haufen der Motorradzeitschriften scheint sich großenteils nicht darum zu kümmern...
Meine vielleicht zum Teil sonderbar anmutende Meinung sieht so aus:
Ich bin Baujahr 1951- also gab's in meiner Jugend alles, das heute selbstverständlich ist, nicht.
Es hat mir aber nicht geschadet - im Gegenteil:
Ich hab' erlebt, wie alles aufwärts ging - mit etwas Glück auch beruflich bei mir...
Und ich hab' den Aufstieg des Ottomotors nahezu komplett begleiten dürfen - auch beruflich...
Und ich bin ein Riesenfan des Benziner-Ottomotors ( übrigens nur ohne Turbolader ).
Was technologisch in den letzten Jahrzehnten mit dem Benzinmotor passiert ist, ist aller Ehren wert ( klar - auch mit dem Diesel ).
Und ich bin happy, daß ich die Möglichkeit hatte, neben allen Porsche-Straßenfahrzeugen auch die gesamte Konkurrenz kennenlernen konnte - großartig ( u.a. natürlich auch akustisch! )
OK, jetzt aber mal zum Thema - diese Zeit neigt sich deutlich dem Ende zu:
- die Entwicklung von Batterien mit höherer Energiedichte geht schneller voran als viele meinen
- über höhere Stückzahlen werden diese immer günstiger werden
- E-Fzge. sind mechanisch weit weniger komplex als Ottomotor-Fzge
- Sie sind leichter, der Antrieb benötigt wesentlich weniger Volumen im Fzg.
- Das maximale Drehmoment steht von Drehzahl Null an zur Verfügung
- Alternative Energie steht in Hülle und Fülle zur Verfügung ( eine ehrliche und vernünftige Politik ist hier gefordert )
- usw., usw., usw. ...
Ich bin meinem Motorradschicksal total dankbar, daß ich meine K 1600GT noch als den genialen Abschluß meiner Motozeit genießen darf!
Ich glaube nicht, daß noch größere neue Saugmotorprojekte aus der Motorradecke zu erwarten sind.
Und ich wage, in den Raum zu stellen:
In spätestens 10-15 Jahren schließt sich die Schere zugunsten elektrischer Antriebe.
Wenn das nicht der Fall sein sollte, sehe ich für unseren Planeten ziemlich schwarz:
Die Abgase der paar Leutchen, die in Europa "rumkurven" sind kein Vergleich zu dem, was unsere Erde erwartet, wenn China vollends ganz und dann Indien und weitere bevölkerungsreiche Staaten automobiltechnisch "aufwachen".
Und ein weiteres, vielleicht das allergrößte Problem aller Zeiten, gerade aber auch unserer Zeit:
Der Egoismus im Kleinen, im Großen und im ganz Großen:
Wenn sich daran nichts ändert, steuern wir auf den Abgrund zu - mit oder ohne Ottomotor, mit oder ohne E-Antriebe...
Schönen Sonntag noch,
Gruß Christoph