xyz hat geschrieben:hi Michael,
das hast du aber schön geschrieben. Da sollte sich Johannes ne Scheibe von abschneiden

grüße Martin
Ich kann noch besser:
Hier die Technik genau erklärt, die hinter der R1200S HP2 Sport steckt:
Die neue BMW HP2 Sport erweitert die HP Modellreihe von BMW Motorrad. In der Basis stammt sie von der BMW R 1200 S ab. Abgesehen von bewähr-ten Konzepten wie BMW Motorrad Telelever und EVO-Paralever sowie Kardanantrieb wurden jedoch nahezu alle Komponenten neu entwickelt oder zumindest weitgehend modifiziert. Gewichtsersparnis, Leistungssteigerung sowie die kompromisslos sportliche Auslegung standen für die Entwickler ganz vorne im Lastenheft.
Ein eingeschworenes Spezialistenteam aus routinierten Rennfahrern, Ingenieuren und Mechanikern, deren Herz für den Boxer schlägt und die
sich auch privat dem Motorsport verschrieben haben, entwickelten dieses neue Modell bei BMW Motorrad. Dabei flossen auch die Erfahrungen ein,
die das Team BMW Motorrad Motorsport mit dem Rennboxer unter anderem
im Rahmen einiger Rennen der Langstrecken-Weltmeisterschaft 2007 gesammelt hat.
DOHC-Zylinderköpfe, Ventilbetätigung über Schlepphebel.
Um höhere Drehzahlen zu erreichen, wurden die Zylinderköpfe des Boxers komplett neu gestaltet und neben den üblichen Tests zusätzlich im Langstreckeneinsatz ausgiebig erprobt. Zwei oben liegende, kettengetriebene Nockenwellen (DOHC) und über sehr leichte Schlepphebel betätigte Ventile ermöglichen nun eine Höchstdrehzahl von 9 500 min–1. Die vier radial angeordneten Ventile sorgen jeweils für sehr kompakte Brennräume, so dass auf die zweite Zündkerze, wie sie bei den R-Modellen bislang zum Einsatz kommt, verzichtet werden kann. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 12,5:1.
Als Kraftstoff für die optimale Performance empfiehlt sich Super Plus mit 98 ROZ; das Motorrad kann jedoch auch mit Super 95 ROZ betrieben werden.
Die horizontale Anordnung der Nockenwellen bedingt zwei Besonderheiten: Jede der Wellen steuert ein Ein- und ein Auslassventil und die Nocken sind konisch geschliffen. Um einen höheren Gasdurchsatz zu erreichen, wurde der Ventilteller-Durchmesser von 36 auf 39 Millimeter (Einlass) beziehungsweise von 31 auf 33 Millimeter (Auslass) vergrößert. Die Einlasskanäle wurden maschinell optimiert. Der Ventilspielausgleich erfolgt wie bei den
K 1200-Motoren über Shims.
Die Zylinderkopfhauben sind aus Karbon gefertigt und mit leicht austausch-baren Schleifpads aus PA6 Hartkunststoff bestückt.
Hochfeste und leichtgewichtige Schmiedekolben.
Das Bohrungs- und Hubverhältnis ist beim HP2-Boxer unverändert. Neu sind die hochfesten, gewichtsreduzierten Schmiedekolben und die entsprechend angepassten Pleuel. Im Zusammenspiel mit der neuen Saugrohranlage, die über kurze Ansauglufttrichter verfügt, entwickelt das Triebwerk eine Spitzen-leistung von über 96 kW/130 PS bei 8.750 min–1 und ein Drehmoment-Maximum von 115 Nm bei 6.000 min–1.
Zwei parallel durchströmte und hintereinander geschaltete Ölkühler.
Damit der Sport-Boxer unter allen Bedingungen thermisch gesund arbeitet, kommen zwei hintereinander positionierte und parallel durchströmte Ölkühler zum Einsatz.
Die BMW Niere in der Frontverkleidung wurde im Windkanal optimiert und sorgt für
eine effektive Anströmung des Doppelölkühlers.
Edelstahl-Auspuffanlage mit aktiver Abgasklappe.
Die komplett aus Edelstahl gefertigte 2-in-1 Auspuffanlage ist erstmals
unter der Ölwanne verlegt. Diese Konfiguration gewährleistet im Fahrbetrieb maximale Schräglagen. Eine Abgasklappe vor dem Doppelendrohrschall-dämpfer im Heck, die von einem elektronisch gesteuerten Servomotor via Seilzug betätigt wird, sorgt für einen fülligeren Drehmomentverlauf.
Die Reduzierung der Abgas-Emissionen ermöglicht ein geregelter Katalysator. Sauerstoff-Sensoren in beiden Krümmerrohren überwachen den Lambda-Wert und stellen über den gesamten Drehzahlbereich eine optimale Gemisch-zusammensetzung sicher.
Ein Beispiel für die große Liebe zum Detail, die sowohl Entwicklung als auch Fertigung der BMW HP2 Sport prägt, sind die Auspuffaufnahmen am einteiligen, selbsttragenden Carbon-Heck. Diese sind hitzeentkoppelt und kompensieren zugleich die Längenänderung der Abgasanlage bei Erwärmung und Abkühlung. Der Höcker weist zudem ausgeklügelte Lüftungsöffnungen
auf, damit die Hitze vom Underseat-Auspuff effektiv abgeleitet werden kann. Weitere Merkmale der Auspuffanlage sind das überaus attraktive Design sowie der beeindruckende Boxer-Sound, der dem großvolumigen Schalldämpfer entweicht.
Enger gestuftes Sechsgang-Getriebe.
Im Vergleich zum Getriebe der BMW R 1200 S sind der erste und zweite Gang länger übersetzt, so dass die Gangspreizung geringer ausfällt. Dies hat einen kleineren Drehzahlabfall nach dem Hochschalten zur Folge. Auch diese Auslegung ist ein typisches Rennsport-Feature, von dem die fahrdynamischen Eigenschaften profitieren.
Direkt aus dem Rennsport: Schaltassistent.
Ein weiteres reinrassiges Rennsport-Detail ist der serienmäßige Schaltassistent der BMW HP2 Sport, der auch als Schaltautomat bezeichnet wird. Das
System erlaubt ein schnelles Hochschalten ohne Gaswegnahme oder Kupp-lungseinsatz. Betätigt der Fahrer den Schalthebel, nimmt die elektronische Motorsteuerung den Zündwinkel zurück und blendet die Einspritzung aus. Damit wird der Antriebsstrang für den Gangwechsel „lastarm“ und es wird ein schnelles Schalten ohne Kupplungsbetätigung möglich. Der Schaltassistent arbeitet sowohl bei normalem, als auch bei für den Renneinsatz auf Wunsch umgekehrtem Schaltschema (Drucksensor als Sonderzubehör). Betätigt der Pilot hingegen die Kupplung, bleibt das System inaktiv. Die Entscheidung,
ob der Schaltassistent eingesetzt wird, überlässt die BMW HP2 Sport folglich immer dem Fahrer.
Modifizierte Rahmenkonstruktion.
Der Stahlrohr-Mittelrahmen stammt von der BMW R 1200 S, wurde aber im Bereich der Aufnahmepunkte an das neue einteilige und selbsttragende
CFK-Heck angepasst.
Telelever mit Öhlins-Sportfederbein.
Die Vorderradführung wird von der bewährten und stabilen Telelever-Konstruktion übernommen. Deren Längslenker stützt sich über ein speziell abgestimmtes Öhlins-Sportfederbein mit Ausgleichsbehälter ab, das in Zug- und Druckstufendämpfung sowie in der Federvorspannung einstellbar ist.
Über die erweiterte Fläche im Bereich der Tauchrohr-Klemmung in der unteren Gabelbrücke ist zudem eine Fahrzeughöhen-Feinabstimmung möglich.
Edle Komponenten aus gefrästem Aluminium.
Die obere Gabelbrücke sowie die beiden in der Kröpfung verstellbaren, angeflanschten Lenkerstummel sind edle, geschmiedete und überfräste Aluminium-Teile. Hier finden sich auch der Hauptbremszylinder und der Kupplungsgeberzylinder mit radialer Pumpenanlenkung, die, wie im Rennsport üblich, über schnell lösbare Klemmfäuste fixiert sind.
EVO-Paralever mit Öhlins-Sportfederbein.
Auch die Paralever-Hinterradführung stammt aus der BMW R 1200 S, verfügt in der BMW HP2 Sport jedoch über ein in allen Belangen einstellbares Öhlins-Sportfederbein mit Ausgleichsbehälter. Dank der ins Federbein integrierten Längenverstellung lässt sich die Fahrzeughöhe auch hinten variieren. Somit kann die Fahrwerksgeometrie der BMW HP2 Sport individuell für verschiedene Rennstrecken optimiert werden.
Jede BMW HP2 Sport verfügt serienmäßig über einen exklusiven Werkzeug-satz, mit dem sämtliche Einstellungen an den Fahrwerkskomponenten vorgenommen werden können.
Exklusive Schmiederäder und Rennsportbereifung.
Die BMW HP2 Sport rollt auf eigens entwickelten, gewichts- und festigkeitsoptimierten sowie überfrästen Schmiederädern der Dimension
3,5 x 17“ beziehungsweise 6,0 x 17“. Diese sind wesentlich leichter als kon-ventionelle Gussräder, besitzen aber eine vergleichbar hohe Stabilität. Von
den geringeren rotierenden Massen profitieren die Handling-Eigenschaften enorm. Der Sport-Boxer lässt sich extrem leicht in Kurven einlenken und erlaubt überaus schnelle Richtungswechsel.
Die Schmiederäder sind serienmäßig mit Sportreifen im Format 120/70 ZR17 vorn und 190/55 ZR17 hinten bestückt. Diese gemeinhin ausschließlich auf Rennstrecken – beispielsweise im Rahmen der Supersport-Meisterschaft –eingesetzten Pneus namhafter Hersteller sind für den Straßenbetrieb homolo-giert. Die Ingenieure entschieden sich für einen 55er Reifenquerschnitt, da dieser in den Gesamteigenschaften bei Tests die besten Ergebnisse erreichte.
Brembo Monoblock-Rennbremsanlage.
Kompromisslos sportlich präsentiert sich auch die Bremsanlage der neuen BMW HP2 Sport. Vorn kommen einteilige, radial montierte Vierkolben-Bremssättel von Brembo zum Einsatz, die die beiden 320 Millimeter großen Scheiben kraftvoll in die Zange nehmen. Die Radialverschraubung erfolgt über einen neuen Gussfuß am Telelever-Unterteil. Das Hinterrad wird von einem Doppelkolben-Schwimmsattel verzögert. Selbstverständlich erfolgt die hydraulische Ansteuerung der Bremszangen über hochwertige, stahlarmierte Bremsleitungen.
Modifiziertes, abschaltbares BMW Motorrad ABS auf Wunsch.
Optional bietet BMW Motorrad ein an den sportlichen Einsatz angepasstes ABS an. Das System wurde bezüglich seiner Funktion gegen das Abheben des Hinterrades optimiert. Ein zusätzlicher Drucksensor im vorderen Bremskreis ermöglicht eine feinfühligere Regelung des Systems und verhindert, dass das Steuergerät die Vorderradbremse bei stark entlastetem Hinterrad allzu früh öffnet. Gleichwohl kann das ABS für den Rennstreckeneinsatz abgeschaltet werden.
Rennsportliche Ergonomie.
Schon zu Beginn der Entwicklung stand die Sitzposition im Fokus der Ingenieure. Im Vergleich zur BMW R 1200 S rückte der Fahrer näher an den Lenker, so dass sich eine deutlich versammelte, in Richtung Vorderrad orientierte Sitzhaltung hinter der schmalen Verkleidung ergibt. Die extrem schlanke Gestaltung im Tankbereich begünstigt zudem die Gewichtsver-lagerung (Hanging-off) beim Einsatz auf der Rennstrecke.
Der BMW HP2 Sport kommen auch hier die Erfahrungen aus dem Langstrecken-Sport zugute, wo es nicht nur auf Speed, sondern auch auf Durchhaltevermögen ankommt. Da der Pilot einen renntauglichen,
aber vergleichsweise entspannten Arbeitsplatz vorfindet, bietet der neue
BMW Sport-Boxer echte Endurance-Qualitäten.
Verstellbare Fußrastenanlage.
Zu den edlen Rennsport-Komponenten zählt die verstellbare Fußrastenanlage aus gefrästem, hochfestem Aluminium. Über einen Exzenter lassen sich
die Fußrasten in der Höhe sowie nach vorn oder hinten verstellen. Raststufen sorgen dafür, dass auf beiden Seiten eine identische Einstellung möglich ist. Daneben erlauben die ebenfalls voll einstellbaren Brems- und Schalthebel
eine optimale Positionierung der Bedienelemente.
Verstellbare Lenkerstummel und Magura Handarmaturen.
Auch die Lenkerstummel aus gefrästem Schmiedealuminium sind ideal positioniert und lassen sich in der Kröpfung verstellen. Die Magura Radial-Handarmaturen ermöglichen eine Handhebel-Weiteneinstellung für
Bremse und Kupplung.
Verkleidung komplett aus CFK.
Sämtliche Verkleidungsteile der BMW HP2 Sport sind aus Carbon gefertigt, wobei das einteilige Heck sowie die Frontverkleidung als selbsttragende Elemente ausgeführt sind. Letztere baut deutlich schmaler als bei der
BMW R 1200 S und beherbergt einen leichten und leuchtstarken Halogen-Doppelscheinwerfer mit Freiformflächen-Reflektoren. Zu den besonderen Details zählt der Kennzeichenträger der BMW HP2 Sport: Er lässt sich
samt Heckleuchte und Blinker vor dem Rennstreckeneinsatz mit wenigen Handgriffen leicht entfernen.
Feinschliff im Windkanal.
Wie jedes BMW Motorrad erhielt auch die neue BMW HP2 Sport ihren letzten Feinschliff im Windkanal. Dabei wurden nicht nur Komponenten wie die Verkleidungsscheibe und die neuen Rückspiegel in aerodynamischer Hinsicht optimiert. Besonderes Augenmerk legten die Ingenieure auf die Kühlluft-strömung für den Motor. So leitet der Motorspoiler den Fahrtwind gezielt an
die Auslass-Seite der Zylinderköpfe, während die BMW Niere in der Frontverkleidung eine effektive Anströmung des Doppelölkühlers gewährleistet. Ausgeklügelte Lüftungsöffnungen im Carbon-Heck sorgen schließlich
dafür, dass die Hitze der Underseat-Auspuffanlage wirksam abgeleitet wird.
Rennsportliches Infozentrum: GP-Dashboard von 2D Systems.
Ein echtes Highlight für alle Rennsport-Enthusiasten ist das serienmäßige Dashboard im Cockpit der BMW HP2 Sport. Es wurde im Zusammenarbeit mit der renommierten Firma 2D Systems entwickelt, die ihre Systeme zur Datenerfassung und -analyse auch im GP-Rennsport einsetzt. Das System verfügt über ein großes, gut ablesbares Digital-Display und arbeitet mit verschiedenen Modi. Die Bedienung erfolgt über zwei Schalter an der linken Lenkerarmatur.
Im Road-Modus kann der Pilot typische Informationen wie Drehzahl, Geschwindigkeit, Uhrzeit, Kilometerstand, Restreichweite und Fahrzeit auf
dem Display ablesen und erfährt unterstützende Informationen in der Warmlaufphase des Motors.
Im Race-Modus liefert der Bildschirm beispielsweise Angaben zu Runden-zeiten, Maximaldrehzahl, Topspeed oder Anzahl der Schaltvorgänge. Die gespeicherten Daten lassen sich auch mit einem Laptop auslesen. Zudem verfügt das Dashboard im oberen Bereich über acht frei programmierbare LEDs, die als Drehzahlanzeige oder Schaltblitz genutzt werden können. Neben weiteren Funktionen sind auch die Display-Anzeigen frei programmierbar.
Schließlich bietet das GP-Dashboard zahlreiche Erweiterungsmöglichkeiten.
So können Laptimer mit Sende-/Empfangseinheit, GPS-Tracking oder Daten-logger über einen freien Eingang angeschlossen werden.
Anlehnung an BMW Motorrad Motorsport Design.
Die Verkleidung der neuen HP2 Sport ist zum großen Teil in Sicht-Carbon ausgeführt und wurde durch weiße Lackierungen an Motorspoiler,
Heck, Kotflügel und Seitencover an das BMW Motorrad Motorsport Design angelehnt. Der Motorspoiler trägt den zweifarbigen „HP2“-Schriftzug. Gitterrohrrahmen sowie Felgen sind in der Farbe BMW Motorrad Motorsport Blau lackiert.