Andi#87 hat geschrieben:Das ist...falsch.
Die Risikokalkulation ist nahezu diletantisch.
Risikokalkulation wirkt immer dilettantisch, wenn im Risikofall die Lücken offenbar werden.
Andi#87 hat geschrieben:1. Warum sind Notstromsysteme nur einfach und nicht doppelt redundant vorhanden?
Weil es "Notstrom"systeme waren und keiner ernsthaft mit dem Ausfall schon des ersten Systems gerechnet hat.
Andi#87 hat geschrieben:2. Warum sind im Kraftwerk 60Hz Netzfrequenz, die Dieselgeneratoren haben aber 50Hz?
Nicht die unterschiedliche Spannung war das Problem (ja, ein Fehler!), sondern der Ausfall der Dieselgeneratoren an sich (mangels Benzin!). Als sie wieder liefen, war der Druck bereits im Innere zu hoch, um etwas hineinpumpen zu können.
Andi#87 hat geschrieben:3. Warum, wenn ich weis das bei einem Erdbeben ein Tsunami entstehen kann, baue ich ein KKW direkt an die Küste und nicht 500 Meter im Landesinneren auf einen Hügel?
Weil zur Kühlung Wasser gebraucht wird, das man nicht hochpumpen möchte, sondern möglichst ohne Energieaufwand einsetzten möchte. (Jedes AKW steht am Meerzugang/Flusszugang und zwar sehr direkt)
Andi#87 hat geschrieben:4. Selbst kleine Länder wie Holland (oder alle Rhein Anrainer) haben Schutzdeiche. Auch wenn die Sturmflut nur alle 100 jahre einmal so stark ist. Wieso bauen Japaner (in dem Wissen der Gefahr) ihre Holzhäuser direkt ans Meer?
Japan besitzt keine Ebenen! Holland schützt durch Deichbau primär sein Hinterland vor der Flut. Wobei der nationale Küstenstreifen überschaubar ist. Und die Schutzdeiche werden momentan massiv erhöht wegen des drohenden Anstiegs des Meeresspiegels, nicht wegen Sturmfluten. In Japan gibt es einen schmalen Küstenstreifen, danach kommt nur Gebirge, die Küste ist zerklüftet und daher unglaublich lang, eine Eindeichung fast unmöglich.
Andi#87 hat geschrieben:Diese Liste an Diletantismuss kann man noch schön verlängern.
Sei es Ignoranz oder Mebtalität. Wäre die Risikobewertung nach anderen (Deutschen) Massstäben erfolgt (oder z.B. denen der Flugzeugbauer), wären die Erdbebenfolgen wesentlich geringer ausgefallen.
Das glaube ich wieder nicht. Bei einem ähnlichen Katastrophenfall hier würden andere Fehler auftreten.
Nein, ich will die Fehler nicht entschuldigen. Aber Vieles erscheint im nachhinein immer als Stümperei, über die man den Kopf schüttelt.
Karla