Energiesparlampen schonen nach einer Untersuchung der Zeitschrift "Ökotest" vom September 2008 den Geldbeutel oft weniger als von den Herstellern versprochen. Wolle der Verbraucher die gleiche Helligkeit erreichen wie bei einer Glühbirne und brenne die Lampe täglich drei Stunden, spare er im Schnitt 6,50 Euro im Jahr, teilte "Ökotest" mit. Die in Aussicht gestellte Stromersparnis von 80 Prozent sinke bis auf die Hälfte, wenn die geringere Helligkeit der Lampen einberechnet werde.
Als wissenschaftlich nicht korrekt, ordnete der Verband der Elektroindustrie den Test ein. Das Magazin hatte 16 Energiesparlampen getestet, die eine 60-Watt-Birne ersetzen sollen. Die Mehrheit sei hinter den Versprechen der Hersteller zurückgeblieben. Das Verbrauchermagazin bemängelte unter anderem die oft geringe Lebensdauer der Lampen. "Ökotest ist mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden", sagt Gabriele Achstetter von der Zeitschrift Ökotest. "Unserer Meinung nach sind die Energiesparlampen keine Alternative zu den Glühlampen."
Die getesteten 11-Watt-Energiesparlampen waren dunkler als die 60-Watt-Glühbirne. "Unser Anspruch war, dass die Energiesparlampe gleich hell sein muss, wie eine vergleichbare Glühlampe", so Achstetter weiter. "Und dann haben wir theoretisch hochgerechnet, wie viel Watt wir brauchen, um diese Helligkeit zu erzielen. Wir haben festgestellt, dass keine einzige der Energiesparlampen im Test wirklich 80 Prozent Energieeinsparung bringt. Im Schnitt liegt diese dann noch bei 40 bis 70 Prozent."
"Wissenschaftlich nicht korrekt", erklärt Dr. Jürgen Waldorf vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. Für den Verbraucher sei es zwar nachvollziehbar, da er einfach eine Birne in die Lampe hineinschraube. "Bloß: Es ist pseudowissenschaftlich." Der Verband sagt, man hätte die Leuchtintensität rund um die Lampe ermitteln sollen und nicht auf der Tischplatte, wie es Tester von Ökotest gemacht hatten. "Wir haben das gemessen, was tatsächlich auf einer Tischplatte, sei es nun ein Arbeitstisch oder Esstisch ankommt", sagt Achstettert. "Das halten wir für sehr praxisnah, denn es werden sehr viele solcher Situationen in der Wohnung erzeugt."
Außerdem sagen die Hersteller, dass die Energiesparlampen im Durchschnitt acht Jahre lang und bis zu 8000 Stunden brennen können. Doch Ökotest fand heraus, dass einige Lampen nur 3000 Stunden schaffen.
"Ich fand sehr schade, dass dieser Bericht statt seriöse Verbraucherinformationen zu liefern, wie Verbraucher zwischen guten und schlechten Energiesparlampen auswählen können, leider plakativ gegen Energiesparlampen argumentiert", sagt Dietlinde Quack vom Öko-Institut Freiburg. Die Auswahl der Lampen sei zudem nicht optimal gewesen. "Es waren eher schlechte, billige Lampen ausgewählt, die wir jetzt auch nicht empfehlen würden." Doch es seien vor allem die billigen Energiesparlampen, die überall zu haben wären, so Ökotest. Empfehlenswert seien die qualitativ hochwertige Markenprodukte.
Hatte ich schon erwähnt, dass ich das Licht von Energiesparlampen als unangenehm empfinde?