Suche nach einem neuen fahrbaren Untersatz. Und da es sich hierbei um
ein reines Fortbewegungsmittel, einer schlichte Dose handelt, sind die
Anforderungen wirklich nicht hoch gesteckt.
- es sollte 4 Räder haben
- möglichst nicht hineinregnen
- die ca. 60.000km pro Jahr recht zuverlässig abspulen
- mir die daraus resultierenden knapp 800 Stunden pro Jahr in so einem
Bürgerkäfig einigermaßen komfortabel gestalten - und wenn es dann auch noch gut aussieht, um so besser.
Also habe ich mich Ende November / Anfang Dezember 2008 auf
Shoppingtour begeben. Meinen Jüngsten mit seinem untrüglichen Gespür
für tolle Fahrzeuge (er suchte mir vor zwei Jahren den 350Z aus

im Schlepptau und auf ging es.
Die Fragestellungen an die Herren Autoverkäufer waren wirklich nicht
schwierig und ließen jede Mange Spielraum zu.
- Leasing auf 2 Jahre
- keine Anzahlung, also reines km-Leasing
- 60.000km pro Jahr
- Leasingrate zwischen 700 und 850 Euro Netto – also Neuwagenwert so
zwischen 50 bis 70 TEuro - bequem, zuverlässig, nicht überaus hässlich und wenn dann noch
genügend Leistung vorhanden wäre, würde das auch nicht schaden - Marke egal
- es muss nicht unbedingt ein Neuwagen sein, darf auch ruhig
ca. 10.000km auf der Uhr haben - Liefertermin Mitte März 2009
einen einigermaßen pfiffigen Verkäufer ein Geschäft daraus zu machen.
Die Liste der Autohäuser war lang. Wollte ich doch jedem eine Chance
geben und bei der damals einsetzenden Diskussion über den Absturz der
Autoindustrie den Besten gewinnen lassen.
- Alfa Romeo
- Audi
- BMW
- Chrydler
- Citroën
- Honda
- Kia
- Lexus
- Mazda
- Mercedes
- Missan
- Opel
- Rover
- Toyota
- VW
standen auf unserem Plan und es galt sie möglichst alle an einem Tage
abzuarbeiten.
Gesagt getan.
Was dann kam, brachte mich aber wieder auf den Boden der Tatsachen
zurück.
Von Unfreundlichkeit über Unfähigkeit, stumpfes „Nein, haben wir nicht“
bis „oh, das wird schwierig“ kamen mir fast alle Facetten der
verkaufstechnischen Unmöglichkeiten entgegen.
Ich muss noch erwähnen, dass ich, entgegen meiner sonstigen
Gewohnheit bei solchen Einkaufsversuchen und Studien zum Verhalten
des normalen Homus Manciparus, in ganz normaler Kleidung, also weder
arg abgewrackt Understatement präsentierend, noch gestyltes zur Schau
stellen eigener Minderwertigkeitskomplexe, daher kam.
Ein ganz normaler Durchschnittsbürger also, glaubhaft versichernd, dass
er in den nächsten drei Monaten ein neues Auto brauche.
Gut, ich brachte also diesen Tag hinter mich, natürlich nicht ohne meinen
Filius nach jedem dieser Gespräch eine kleine Analyse des Geschehenen
vornehmen zu lassen – denn wo kann man besser lernen als im wahren
Leben – und harrte der Dinge, die mir in Form versprochenen Angebote
in den nächsten Tagen dargereicht werden sollten.
Sie kamen auch, diese Angebote.
Sogar recht schnell. Ja, man hatte wohl mittlerweile auf Computer
umgestellt und konnte somit, quasi auf Knopfdruck, den mannigfaltigen
Inhalt, mehr oder weniger verständlich, auf Papier bringen. Über den
Inhalt selbst werde ich mich an dieser Stelle aber nicht weiter auslassen,
denn dies ist wieder eine andere Geschichte.
Wie nun komme ich aber, zugegebenermaßen, auf den recht provokanten
Titel dieses Freds, werdet ihr euch fragen.
Recht einfach!
Mittlerweile sind gut sieben Wochen vergangen, seit sich die Angebote auf
meinem Schreibtisch häufen. Manche in Form einer einfachen E-Mail,
andere schön auf Briefpapier geschrieben und einige sogar mit teuren
Hochglanzprospekten, gar gebundenen Büchern gleichkommenden
Präsentationen versehnen
Aber, nicht ein einziges Autohaus, keiner dieser netten Verkäufer hat es
für nötig gehalten, spätestens 1 bis zwei Wochen nach absenden der
Angebote sich über den Stand der Entscheidung zu informieren.
Nein!
Bis heute ist keine Rückfrage eingegangen. Keine Erinnerung an das
Angebot, kein Interesse, nicht einmal geheucheltes, falls sie den Zuschlag
nicht bekommen haben sollen, warum und wieso.
Es geht der Wirtschaft noch viel zu gut!