Eine Woche im Bikerhotel (für Terminlose Zeiten)

Alles was nirgends reinpasst!

Beitragvon Beule » 07.03.2009, 14:45

Ah
Ja
Da bekommt man doch nen dicken Kopp...
bei dem Getränkekonsum
aber ASS vorm schlafengehen hilft bekanntlich
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Beitragvon Gerd » 07.03.2009, 15:30

Ich vermute mal vor dem Schlafengehen kommt noch was anderes :lol: :lol: :lol:
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Beitragvon RHEINPFEIL » 10.03.2009, 14:48

Weiter gehts mit Tag 5 :D

##################

...Aufgrund des nicht unerheblichen Einflusses des Alkohols, und der nicht minder starken Beeinträchtigung durch den plötzlich stark angestiegenen Hormonspiegel, könnte ich hier nun mildernde Umstände geltend machen.
Dafür dürfte wohl jeder ein gewisses Verständnis aufbringen.
Aber … alles eine Frage der Körperbeherrschung.
Die völlig übertriebene Beleuchtung des Hotelbadezimmers sorgte für eine gewisse Ernüchterung. Als ich meine Erscheinung nach der Dusche so im eingebauten Ganzkörperspiegel betrachten musste, kamen mir doch ernste Zweifel. Vom einstigen Glanz war nicht mehr viel übrig. Da muss man auch mal ein wenig Selbstkritik hochkommen lassen.
Obwohl … im direkten Vergleich?
Das Waschbrett war möglicherweise noch vorhanden, aber unter der schützenden Lipidschicht schlecht zu erkennen. Da half auch die Brille nicht.
Angeblich achten Frauen ja mehr auf die Hände und die Augen.
Das wird jedenfalls immer in einschlägigen Magazinen und Fernsehbeiträgen behauptet. Auch wenn das stimmen sollte … ein kleiner Rest von Zweifel bleibt trotzdem.
Nach Lage der Dinge würde ich mit Händen und Augen in der momentanen Situation wenig Punkte machen können. Ich vermutete, dass die Damen auf der anderen Flurseite mehr Wert auf andere hervorragende Körperteile legen würden.
Es war ein naheliegender Gedanke, aber vielleicht lag ich ja auch falsch.

Bei der Vorstellung, nicht nur mit stolz geschwellter Brust, dort drüben aufzulaufen, war mir nicht wohl.
Sollen doch die Pokerfreunde machen, was auch immer sie wollen.
Nach einem letzten Blick in den Spiegel, bei dem ich erfreulicherweise nun auch feststellen konnte, dass auch ein schwacher Geist über das willige Fleisch siegen kann, begab ich mich zur Ruhe.

Die hielt allerdings nicht lange an. Rolf erschien und hatte wohl eine der Pokerfreundinnen dabei. Welche genau, konnte ich auf Anhieb nicht feststellen. Ich zog mir die Decke über den Kopf und versuchte das zu erwartende Schauspiel zu ignorieren.
Die Sache nahm aber einen ganz anderen Verlauf. Ich spürte plötzlich, wie meine Decke angehoben wurde und sich irgendjemand zu mir legte.

Nun … Rolf war es nicht.
Soweit geht die Freundschaft nun doch nicht.
Was macht man in solch einer Situation … man wartet ab und stellt sich tot.

Rolf schien sich wieder zu entfernen. Die Tür fiel ins Schloss und ich blieb nun mehr oder weniger hilflos zurück.
Allein mit einer schwer atmenden Unbekannten im Rücken.
Es gibt natürlich bedrohlichere Situationen.
Niemand kann behaupten, dass ich es nicht ernsthaft versucht hätte.
Aber wenn bestimmte Techniken eingesetzt werden, dann erlischt jeder Widerstand im Ansatz.
Was soll ich lange drum herum reden … ich wurde ein Opfer der Umstände.

Rolf rüttelte mich wach.
„Komm, die Zeit läuft … in einer Stunde ist Abfahrt.“
Meine Vergewaltigerin war verschwunden und ich fühlte mich irgendwie …
Nein, nicht missbraucht … sondern nur müde. Wir wollen es mal nicht übertreiben.
Rolf war guter Dinge. Er hatte wohl eine Wette gewonnen. Es war nicht schwer zu erahnen, wie die wohl gelautet haben könnte.
„Da bin ich aber froh, dass ich dir helfen konnte“, murmelte ich müde und leicht verkatert.
„Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann“, grinste er.

Die Stimmung im Frühstücksraum war gut. Alle waren schon da, obwohl es erst kurz nach 8.00 Uhr war. Charly lächelte mich verhalten an und faselte irgendwas von Sport. Keine Ahnung, worauf er hinaus wollte.

Draußen auf dem Hof sortierten sich bereits die Gruppen. Rudi war heute nicht da. Aus beruflichen Gründen hieß es. Er wurde von Wolfgang vertreten.
Wolfgang fuhr keine GS sondern eine KTM Super Duke.
Ein heißes Eisen.
Er hatte eine Akrapovicanlage montiert und den Katalysator entfernt.
Falls ich ihn richtig verstanden habe. Er hatte einen ausgeprägten Dialekt.
Der Klang der KTM war jedenfalls überirdisch.
In den Schluchten und Tunnels der Alpen ist der Sound die halbe Miete. Im Rudel mit offenen Ducatis und dieser KTM durch einen Tunnel zu blasen, da geht einem nicht nur das Herz auf.
Hand drauf, da kann auch ein offener Zach nicht wirklich mithalten.
Ich kann nichts dafür, aber ohne die richtige Akustik … fehlt mir etwas.
An solch einem Tag wie diesem, würde mir nichts fehlen.
Auch Ramona nicht. Die fuhr nämlich bei Dietmar mit.

Walter hatte massiv in die Gruppenzusammensetzung eingegriffen. Charly und Dietmar mussten zu ihm. Veronika und Thomas wurden ebenfalls umgruppiert.
Rolf und ich hatten das Vergnügen gemeinsam mit den Ducatis und dem irren Rainer bei Wolfgang mitzufahren.
Walter hatte von dem kleinen Streit erfahren und hielt es wohl für angebracht, die Ducatis von Charly und seiner 1150er fernzuhalten. Ich sah das zwar eher umgekehrt, aber im Ergebnis .. war es schon besser so.
Heute würden wir auch eine längere Strecke durch die Schweiz zurücklegen.
Es wurde deshalb noch einmal eindringlich auf die dort üblichen drakonischen Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen hingewiesen.
Die Eidgenossen nähmen es von den Lebendigen.
Was speziell bei Motorradfahrern ja auch durchaus Sinn macht.

Es ging dann auch los und eine blaue 600er Yamaha Fazer hängte sich noch schnell dran.
Wolfgang machte zwar ordentliche Geräusche, aber sein Tempo war auf den ersten Kilometern eher verhalten. Mir war das auch ganz lieb, denn so richtig in Topform war ich noch nicht. Rolf ging es nicht besser und deshalb hatten wir auch keine Probleme mit dieser gesitteten Gangart.
Rainer schlängelte schon die ganze Zeit wieder hin und her und provozierte die Ducatis durch ständige kleinere Überholmanöver.
Wolfgang hielt den Deckel auf dem Topf und legte nun auch kontinuierlich an Tempo zu.
Auf der Landstraße war reichlich Platz und der Belag war trocken. Die Super Duke marschierte dann auch endlich ordentlich los. Die Überholmanöver wurden spannender. Zwischen den Ducatis und der R1 entbrannte schnell ein Kampf um den zweiten Platz. Rolf und ich fielen etwas zurück und mussten uns mächtig anstrengen, um dran zu bleiben. Die Fazer blieb hinter uns aber nur in einem geringen Abstand.
Wir hatten den Anschluss etwas verpennt, und kämpften uns mühsam und hektisch an Bussen und Autos vorbei. Hin und wieder konnte man das kurzfristig lauter werdende Geboller der Ducatis vernehmen.
Wenn einem die Vorderleute aus dem Sichtfeld geraten, dann hat man nicht viele Möglichkeiten.
Eine bisher immer erfolgreiche Methode war …
Genau.
Und deshalb musste sich die Gelbe jetzt mal ein bisschen anstrengen. Dann ärgert man sich zwar kurzfristig wieder, weil man die Knöpfe am Handgelenk und am Hals nicht ordentlich zugemacht hatte … aber es hilft ja nichts.
Die Kolonne auf der rechten Spur war ja vorgewarnt, deshalb kann man dann schon mal etwas zügiger vorbeifliegen.
Überholen im Tunnel ist nicht so mein Ding. Die Ducatis waren sehr gut zu hören, deshalb wartete ich gelassen die nächste kurvenfreie Kurzstrecke ab.
Die kam dann auch und es ging zügig weiter.
Bei diesen kurzfristigen Wechseln von Sonnenlicht und dunklen Tunneln freut man sich immer wieder über die integrierte Sonnenblende.
Schieber rauf -Schieber runter. Kleine Ursache - große Wirkung.
Der nächste Helm ist mit Sicherheit wieder ein (hier könnte ihre Werbung stehen) … auf alle Fälle aber einer mit integrierter Sonnenblende.

Irgendwann hatten wir sie dann wieder eingeholt. Wolfgang blinkte und hielt an einer Tanke. Ein Nachteil der Super Duke ist ihr kleiner Tank und ihr großer Durst. Das ist bekannt, aber dass es so schlimm ist, hätte ich auch nicht gedacht. Aber vielleicht hatte unser Ersatzguide auch nur vergessen den Tank richtig vollzumachen. Wolfgang hielt den Rüssel ins Fass und Rolf saugte sich schnell eine Zigarette rein.
Bis zum ersten planmäßigen Halt würden wir noch ungefähr eine halbe Stunde benötigen, erklärte Wolfgang.
Also geschätzte 70 km rechnete ich schnell, wenn es im gleichen Tempo weiterging wie bisher.
Rainer kritzelte wieder irgendetwas in sein Notizheft. Diesen Boxenstopp würde er wieder herausrechnen, soweit hatte ich sein Schema verstanden.


Ff
Viele Grüße aus Köln
René
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Beitragvon Beule » 10.03.2009, 16:11

Feuer frei...
das die langweiligen Teile schnell vorüber sind
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Beitragvon GT-Biker » 10.03.2009, 19:35

Na Endlich geht es wieder weiter, wurd auch langsam Zeit, Die Zeit bis zum lesen muss ja auch überbrückt werden und das ist immer so langweilig. :D :D

Weiter !!!!!!!!!!!!!!! :lol: :lol:
Gruß aus Leverkusen

Bernhard

Der, der mit einer GT durch die Gegend tourt
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Beitragvon Presto » 13.03.2009, 15:28

Immer noch kein update :cry:

Also René, hast wahrscheinlich super Wetter in Kölle und bist daher den ganzen Tag mit dem Moped unterwegs, somit biste von meiner Seite aus entschuldigt. Bild
Sláinte Patrick
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Beitragvon RHEINPFEIL » 17.03.2009, 08:18

Und weiter gehts :D

##########################

...Das mit der halben Stunde kam in etwa hin. Wolfgang hatte offenbar eine Vorliebe für Nebenstrecken. Wir fuhren über einige schmale und gewundene Sträßchen, auf denen gelegentlich Traktoren und andere landwirtschaftliche Gefährte unterwegs waren. Das Tempo war dementsprechend eher verhalten.
Das macht auch durchaus Sinn, denn wer schon einmal nach einer flotten Kurve plötzlich vor einem querstehenden Heuwender eine Vollbremsung hinlegen musste … der fährt von da an behutsamer.
Wenn er es dann hinbekommen hat. Was nicht unbedingt immer jedem gelingt!
Derartige Begegnungen der unheimlichen Art kannte ich von meinen Heimatstrecken. Im Gegensatz zu einigen meiner Bekannten habe ich diese Erfahrungen noch in mein Fahrprogramm einbauen können.
Heuwender, Mähdrescher und ähnliche Geräte sind prinzipiell unüberwindbare Hindernisse. Die real existierende Aufprallzone besteht in der Regel aus zahlreichen scharfkantigen und spitzen Metallwerkzeugen.
Dazu kommt dann noch meistens eine völlig verdreckte Fahrbahn.
Wer falsch bremst, verliert. Wer zu spät bremst, auch.
Der Rest braucht Glück.
Ob nachträgliches Beten dann noch irgendwelche Effekte hat, weiß ich nicht.
Aber der Betroffene höchstselbst hat auch meist kaum noch die Gelegenheit, die prophylaktische Wirkung eines Stoßgebetes zu testen.
Deshalb habe ich mir angewöhnt, auf derartigen Strecken die ganze Sache ruhig anzugehen. Das hat bisher gut funktioniert.

Ackerboden und Grasbüschel auf der Fahrbahn beeindrucken einen GS-Fahrer meist weniger als einen Piloten mit diesen profilarmen Breitreifen.
Die Ducatis und die R1 fuhren jedenfalls in wilden Schlangenlinien durch die landschaftlich reizvolle Umgebung.
Eine kleine Schotterstrecke hätte mein Herz sicherlich auch noch erfreut, aber leider war uns das an diesem Tage nicht vergönnt.
Man kann eben nicht alles haben … aber ein kräftiges Zweitfrühstück ist ja manchmal auch nicht zu verachten.

Der eine der beiden Ducatifahrer tat sich etwas schwer mit dem Frühstück. Er hatte eine geschwollene Oberlippe. Überhaupt waren die beiden Ducatisti nicht sehr gesprächig an diesem Morgen.
Wolfgang zeigte dann Interesse an den roten Rennern. Das wiederum sorgte für einen wahren Redeschwall der beiden Spezialisten. Die angeblichen Kleinserien-Edelboliden waren wirklich perfekt fein getunt.
Hier geklöppeltes Titan, dort handgeschnitztes Magnesium. Diverse Carbonteile und natürlich genauestens abgestimmte Dämpferelemente und Auspuffanlagen. Alles nur vom Feinsten.
20.000 Euronen hatte Joachim der Anlageberater für dieses Wunderwerk italienischer Motorradbaukunst ausgegeben. Sein Kollege hüllte sich diesbezüglich in Schweigen.
Joachim bezeichnete sich selbst als einen Perfektionisten. Deshalb konnte er natürlich mit der Standardausführung nicht wirklich glücklich werden. Das war ja wohl logisch.
Manche mögen sich ja mit diesen diversen Großserienprodukten zufriedengeben.
Sein herablassender Blick in Richtung meiner GS machte deutlich, was mit Großserie gemeint war. Die R1 ignorierte er völlig.
Aber letztendlich geht doch nichts über eine perfekt an den Fahrer angepasste Fahrmaschine. Das musste doch wohl jedem der Anwesenden einleuchten.
Die dicke Lippe stand ihm wirklich gut, dem Joachim.

Rainer tigerte während dieses Vortrages in einem weiten Kreis um die roten Renner herum. Keinesfalls bewundernd oder neugierig sondern eher skeptisch und kritisch. Er wirkte wie ein Polizist, der ein gestopptes Fahrzeug inspizierte. Mit geschultem Blick auf der Suche nach irgendwelchen baulichen Mängeln. Auch er hatte ja seine R1 mit einigem Aufwand optimiert und individualisiert. Eigentlich hätte er begeistert Beifall klatschen müssen.
Brothers in arms … sozusagen.
Aber er schwieg und schien diese anscheinend perfekte Arbeit nur widerwillig akzeptieren zu wollen.

Warum die nächste Gruppe nicht eintraf, wurde dann schnell klar. Wolfgang fuhr mit uns teilweise eine andere Strecke. Den offiziellen Grund für dieses eigentlich unübliche Verfahren teilte er uns nicht mit.
Wolfgang hatte vermutlich den Spezialauftrag uns von den Hauptstraßen und von unbeteiligten Verkehrsteilnehmern fernzuhalten. So kam es mir jedenfalls vor.
Das war auch grundsätzlich keine schlechte Idee.
Auf diese Art würden Verluste unter der Zivilbevölkerung vermieden.
Wir näherten uns dem ersten richtigen Pass. Wolfgang rollte blinkend am rechten Fahrbahnrand entlang und deutete mit ausgestrecktem linken Arm auf die Straße. Dann hob und senkte er den ausgestreckten Arm in schneller Folge.
Feuer frei … das Signal für freie Fahrt.
Bisher eigentlich völlig unüblich bei der Express-Week. Rainer reagierte schneller als die Ducatis. Laut aufheulend schoss die R1 an allen vorbei und nahm Kurs auf die Passhöhe. Irgendwie hatte ich mit so einer Aktion gerechnet und deshalb schon mal prophylaktisch den Kampfgang eingelegt.
Der Zeiger des Drehzahlmessers zeigte auch schnell auf 2 Uhr… noch mehr Drehmoment konnte ich nicht mobilisieren. Schnell durchladen … und ab die Post.
Laut trompetend verfolgte die Gelbe die hektisch davon eilende R1. Die Felswände verstärkten das Gebrüll des Zach und schienen die Ducatis kurzfristig eingeschüchtert zu haben.
Ich suchte die Ideallinie und behielt Rainer im Auge. Der wackelte und schien ein wenig schnell für die erste Kurve gewesen zu sein.
Er blieb am Scheitelpunkt fast stehen und brauchte die gesamte Fahrbahnbreite. Bevor er sein Getriebe wieder sortiert hatte, war ich schon an ihm dran.
Dran … und vorbei. Sofort machte ich die Linie zu und bremste ihn aus.
Böse und laut heulte die R1 hinter mir auf. Die Ducatis bollerten heran.
Wir waren nun alle vier dicht zusammen, und das wütende Kampfgeschrei von insgesamt mehr als 500 PS wurde von den hohen Felswänden reflektiert.

Ich kannte die Auffahrt und wusste genau, dass sie mich auf der nächsten langen Geraden packen würden.
In der folgenden Kurvenkombination konnte ich mich noch behaupten, aber schon am letzten ansteigenden Kurvenausgang brüllte links neben mir eine Ducati triumphierend auf.
Der Idiot zog sofort rechts rüber und ich musste vom Gas und gleichzeitig nach rechts ausweichen. Die Gelbe taumelte wie ein Boxer, der einen schweren Treffer einstecken musste. Im letzten Moment konnte ich noch den ersten Gang reintrampeln und deshalb auf den Rädern bleiben.
Hinter mir hatten sich die zweite Ducati und die R1 ineinander verbissen.
Synchron steigerte sich das Heulen und Bollern und kam sehr schnell näher.
Die Gelbe hatte sich wieder gefangen und versuchte verzweifelt ihren Verfolgern zu entkommen.
Die Gerade endete sichtbar an einer Kuppe. Ich holte alles aus der Gelben raus und bereitete mich auf den vollen Einsatz des Bremskraftverstärkers vor.
Mein Gegner wurde schlagartig unsichtbar. Nur sein Gebrüll war noch zu hören.

Hinter der Kuppe ging es ziemlich steil bergab. Die Spitzkehre kam für ihn wohl unerwartet und war zudem brutal eng. Der Blödmann auf seiner Edelducati verlor schlagartig die Kontrolle. Der Arsch wackelte zweimal hin und her, und als er sich dann aufrichtete, rutschte das 20.000-Euro-Teil, wie von einem Pferd getreten, hinten weg. Das rote Plastikgeschoss knallte vor die Leitplanke und schleuderte wichtige Anbauteile in die Landschaft. Der demolierte Rest prallte zurück und drehte sich zweimal um die eigene Achse.
Zum Glück hatte mein ABS bereits seine segensreiche Arbeit aufgenommen.
Es ratterte und blinkte und die Gelbe zitterte wie im Schüttelfieber.
Ich konnte nur und musste auch irgendwie links vorbei, und bremste mir fast die Hose nass. Der bunt schillernde Fleck auf der anderen Fahrbahnseite war wohl ursächlich für den Abflug des roten Renners verantwortlich.
Schwein gehabt!
Wenn der Penner mich eben nicht abgedrängt hätte … dann würden jetzt hier Kuhtrümmer die Landschaft verunzieren.
Die Ersten werden die Letzten sein.

Schon erstaunlich, wie viele Gedanke einem in knapp einer Sekunde so durch den Kopf gehen.

O.k … dann wollen wir mal sehen, wie unser Perfektionist die Rutschpartie überstanden hat.


Ff
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Beitragvon GT-Biker » 17.03.2009, 09:46

Das war ja richtig gut, jetzt interessiert es schon wie der Edelpilot den Abflug überstanden hat. Bin gespannt wie ein Flitzebogen, wenn es weitergeht. Also das Wetter um Köln sieht ja ganz gut aus, aber die Nacht kann man ja auch zum schreiben nehmen. :D
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Beitragvon Beule » 17.03.2009, 10:19

Ätsch Bätsch
50 % macht halt der Fahrer
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Beitragvon BMW Michel » 17.03.2009, 10:50

Beule hat geschrieben:Ätsch Bätsch
50 % macht halt der Fahrer


Die 50 kannst du noch um einiges nach oben setzen :wink:
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Beitragvon Presto » 17.03.2009, 11:13

Ohweia, jetzt hat der Edelpilot Pipi in den Augen. Ein Moped für 20K und kein Geld mehr für Ersatzteile....
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Beitragvon Presto » 17.03.2009, 11:17

GT-Biker hat geschrieben:Das war ja richtig gut, jetzt interessiert es schon wie der Edelpilot den Abflug überstanden hat. Bin gespannt wie ein Flitzebogen, wenn es weitergeht. Also das Wetter um Köln sieht ja ganz gut aus, aber die Nacht kann man ja auch zum schreiben nehmen. :D


Dem Fahrer geht es doch gut, wäre ja sonst ne blöde Geschichte!
Und umso größer ist dann die Schadenfreude....
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Beitragvon Beule » 17.03.2009, 13:25

Genau
die Oberlippe ist jetzt auch defekt.
:D
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Beitragvon RHEINPFEIL » 17.03.2009, 13:42

Vollkasko :D
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Beitragvon BMW Michel » 17.03.2009, 14:14

RHEINPFEIL hat geschrieben:Vollkasko :D


...oder Wildwechsel :wink:
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