Gerade habe ich auf 3sat einen Bericht über die Internetplattform "Schüler-VZ" gesehen. Diese Plattform ist die größte in Deutschland, über drei Viertel aller Schüler Deutschlands haben dort eine persönliche Internetseite.
Auf Schüler-VZ gibt es keine Filter für Einträge und Anzeigen. Rezepte zur Zubereitung von Drogencocktails sind frei per Suchfunktion zu bekommen, auch Schlagringe lassen sich per geschalteter Anzeigen, mit denen die Plattformbetreiber natürlich Geld verdienen, bestellen. Querverweise auf Pornoseiten sind in großer Menge vorhanden, ein Klick genügt, um dort zu surfen. Mobbing-Aktionen der Schüler untereinander und anderer Videoladebetrieb sind selbstverständlich unkontrolliert möglich.
Die Plattformbetreiber verweisen darauf, dass die Kinder gefährliche, verbotene und andere Einträge melden würden und dass dadurch ausreichend Kontrolle stattfände. Im übertragenen Sinn heißt das also: Das Gift soll erst mal in den Körper, dann kann man ja ein Antidot injizieren.
Frau von der Leyen erkärt sich für nicht zuständig und verweist auf eine Kommission für Medienkontrolle, deren Chef erklärt, dass auf solchen Plattformen täglich mehrere hunderttausend Einträge stattfänden und das sowas unmöglich kontrolliert werden könne.
Unglaublich!
Inkompetent und Spaß dabei. Und das ignorante Verhalten der Plattformbetreiber ist offensichtlich so erfolgreich, dass schon Jahre alles seinen profitablen, vergiftenden Gang nimmt. Ich würde solche Leute gern in die Schranken weisen und am liebsten per Zivilklage mal zur Normalität verhelfen. Auf die Politik braucht man dabei - wie man sieht - nicht zu hoffen. Was für ein Sumpf.