Eine Woche im Bikerhotel (für Terminlose Zeiten)

Alles was nirgends reinpasst!

Beitragvon Beule » 09.04.2009, 14:32

NaNa
Wo gehts denn nun hin?
Etwa auf den Ponyhof?
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Beitragvon GT-Biker » 10.04.2009, 11:58

nicht zum Ponyhof, sondern zum Ostereiersuchen :D :D

Schöne Osterfeiertage und gute Touren mit dem Bike.
Gruß aus Leverkusen

Bernhard

Der, der mit einer GT durch die Gegend tourt
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Beitragvon RHEINPFEIL » 16.04.2009, 07:32

Auch hier gehts mal wieder weiter :D

#########################

...Im Thekenraum herrschte eine lockere Atmosphäre. Sandra wurde bereits von einigen potenziellen Konkurrenten umlagert. Das war auch kein Wunder, denn wie immer war das Angebot kleiner als die Nachfrage.
Die wenigen attraktiven Vertreterinnen des weiblichen Geschlechts hatten wie so oft- die Qual der Wahl. Dies verursacht dann wahrscheinlich auch den meist gequälten Gesichtsausdruck der Umworbenen.
Das Balzverhalten der Konkurrenz war wie immer … sehenswert. Das gesamte Spektrum des modernen Humanoiden wurde dargeboten.
Die Qualität der individuellen Darbietung war natürlich vom jeweiligen Promillestatus geprägt.
Ab einer gewissen Grenze empfiehlt es sich, doch lieber mehr sportliche Fähigkeiten zu demonstrieren. Liegestützen können auch noch bei deutlich vermindertem Sprachvermögen, halbwegs ordentlich praktiziert werden.
Das wurde uns von Dieter bewiesen. Dieter war der riesige Typ, der schon am ersten Tag von Dietmar veräppelt worden war.
Ich schätze seine Körperoberfläche auf mindestens sechs Quadratmeter. 2m hoch, 1m breit und ungefähr 0,5m tief. Ganz grob geschätzt.
Für dessen Lederkombi hatte wahrscheinlich eine ganze Ziegenherde dran glauben müssen. Der Brüller war allerdings, dass dieser Hulk eine Suzuki 1000 TL fuhr. Diesen Ducatiblender aus Japan. Der hockte auf dem Teil wie Nicolai Valujev auf einem Kinderfahrrad.
Angeblich kam er prima zurecht- mit seinem Gefährt. Aber was sollte er auch sonst sagen.
Ein klein wenig Verständnis konnte ich schon aufbringen, denn ich hatte damals auch immer behauptet, dass mir die Sitzposition auf meiner HD-Sportster behagen würde. Das war ein glatte Lüge, aber wer macht sich schon gerne zum Deppen. Jetzt mal abgesehen von diesen Custom……

Sandra schien jedenfalls nicht sonderlich beeindruckt zu sein, von dieser Demonstration körperlicher Fitness. Ich vermute, dass der Anblick auch ein wenig abschreckend gewirkt haben durfte. Auf Frauen sicherlich deutlich mehr als auf Männer. Man brauchte nicht viel Fantasie….um sich vorzustellen…..aber egal.
Das war jedenfalls schon mal voll daneben - Herr Kollege.
Während sich also die Konkurrenz selbst ins Abseits manövrierte, bugsierte ich die derart ungeschickt Umworbene ein wenig aus der Schusslinie.
Als der schwitzende Riese, nun mit hochrotem Kopf, den Applaus für seine Vorstellung abholen wollte, hatte ich die blasse Rothaarige bereits in Sicherheit gebracht.
Schön abgeschirmt in einer Ecke und der einzige Platz daneben - war meiner.
Ich lächelte ihn bewundernd an und beglückwünschte ihn zu seiner Leistung.
Das war zwar nicht der Applaus, den er wohl erwartet hatte, aber manchmal muss man eben nehmen, was man kriegen kann.
Er unternahm zwar noch einige Vorstöße, aber ich verteidigte meine Position erfolgreich. So schnell lasse ich mich nicht abdrängen, nicht auf der Straße und auch nicht am Tresen. Und dann noch von einem Suzukifahrer-das wäre ja noch schöner!
Während die Konkurrenz nun zum demonstrativen Kampftrinken überging, nippte ich nur gelegentlich an meinem Bier. Nur ein klarer Kopf behält die Übersicht.
Der Suzuki-Riese beeindruckte währenddessen alle übrigen Anwesenden mit seinem enormen Durchzug. Er saugte in Rekordzeit und mit einem Zug einen halben Liter Bier weg. Da wäre selbst eine KTM-Superduke bei Vollgas nicht mitgekommen. Und die saugt schon ordentlich was weg.
Wir ignorierten dann demonstrativ dieses spätpubertäre Imponiergehabe und versuchten ernsthafte Themen anzusprechen.
Das heißt, eigentlich habe ich diese Aktivitäten so bezeichnet, um den notwendigen Kontrast herzustellen. Das war vielleicht nicht ganz fair, aber wen interessiert das schon. Der Zweck heiligt die Mittel. Nicht immer, aber in diesem Fall sicherlich.
„Wenn du schon von Imponiergehabe sprichst, was veranstaltet ihr denn hier?“ Sandra sah mich ernst und fragend an.
„Wer ist IHR..?“, wollte ich wissen.
„Na, du und deine drei Freunde.“
„Also, was die Jungs angeht. Die sind immer so. Das ist quasi deren Normalzustand. Und ich verhalte mich doch eher …naja …eher normal. Oder..?“
An ihrer Reaktion konnte ich gewisse Zweifel ablesen.
„ Der Typ mit dem Bart hat doch ein schweres Alkoholproblem und dieser Dietmar- der benimmt sich doch ständig …. Unterirdisch … würde ich sagen.!“
So ganz falsch lag sie natürlich nicht, mit dieser Diagnose, aber immerhin sprach sie von meinen Freunden. Ich schwieg und machte ein betroffenes Gesicht.
„Dieser Rolf geht ja so. Aber diese beiden Typen. Völlig unmöglich!“

Irgendwie konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich das Gespräch in eine völlig falsche Richtung entwickelte.
„Vielleicht ein bisschen auffällig. Aber völlig unmöglich … finde ich nun doch übertrieben.“
Ich hatte den Satz noch nicht ganz ausgesprochen, als sich die Terrassengruppe grölend näherte. Denen war es wohl inzwischen zu kalt geworden, an der frischen Luft.
Rolf hatte mich entdeckt und schwankte fröhlich heran. Er trug wie immer sein Lieblings-Harleyhemd und legte mir den Arm um die Schultern.
Dann deutete er auf das Harley-Emblem und verkündete laut, lallend und überzeugt: „Harleyfahrer … üble Typen … voller Sperma!“
Ich verschluckte mich und hustete in mein Bierglas und bemerkte zeitgleich, wie sich Sandra entsetzt und auch enttäuscht abwandte.
Charly glotzte schon wieder mit toten Augen in die Runde und Dietmar stimmte irgendein Kölner Stimmungslied an.
Wer solche Freunde hat…..
Aber was soll’ s!
Ich legte Rolf ebenfalls den Arm um die Schultern und trank mein Glas leer. Frauen gibt es viele, aber gute Freunde sind selten. Auch wenn sie manchmal ein wenig aus der Rolle fallen.
Ich grinste Sandra zum Abschied achselzuckend an und stimmte in den Gruppengesang mit ein:
„Ja…da simmer dabei … ja datt is priihiimaa….Viva Colonia …!“



Ff
Viele Grüße aus Köln
René
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Beitragvon Presto » 16.04.2009, 11:33

Frauen gibt es viele, aber gute Freunde sind selten.


RISCHTISCH!!!! Alles ist ersetzbar, Freunde nicht!

Weiter so, René :lol:
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Beitragvon Beule » 16.04.2009, 14:18

Na endlich
weg von der Droge
aaaaaber derart abgewiesene Damen können wie Kletten sein :D
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Beitragvon be-em-wuppdich » 16.04.2009, 15:21

@Beule

kennst du dich da aus :?: :roll:
Grüße aus dem Münsterland

Bernd

Die gummierte Seite ist unten, die lackierte oben!
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Beitragvon Beule » 16.04.2009, 16:09

Neeeeeeeeeeeeeeeein
Meine Erfahrungen mit so was sind glücklicherweise schon 10 Jahre alt :oops:
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Beitragvon GT-Biker » 16.04.2009, 17:08

na, das warten hat sich ja mal wieder gelohnt. Weiter so. 8)
Gruß aus Leverkusen

Bernhard

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Beitragvon RHEINPFEIL » 19.04.2009, 19:08

Letzter Tag :cry:
##################

...An diesem Abend mieden wir die härteren Getränke. Irgendwann ist auch die strapazierfähigste Leber am Limit.
Auch Charly ist immerhin nur ein Mensch. Auch wenn gewisse Zweifel daran angebracht waren. Selbst Dietmar ließ es ruhiger angehen. Für seine Verhältnisse jedenfalls.
Die Jungs schwächelten tatsächlich ein wenig. Aber bei dem Pensum der letzten Tage war das auch kein Wunder. Die waren konditionell auf die normale Karnevalskernzeit trainiert. Also vom Altweiberdonnerstag bis zum Dienstag der Folgewoche. Rein aus langjähriger Gewohnheit.
Mehr geht auch nicht. Jedenfalls nicht mit einer handelsüblichen organischen Grundausstattung.
Wenn man dann noch das Alter und die Belastung durch die Tagestouren berücksichtigt … keine schlechte Gesamtleistung.
Rein physiologisch gesehen - sogar eine Spitzenleistung.
Jetzt nicht unbedingt eine Leistung, mit der man großartig Eindruck schinden kann, aber immerhin trotzdem beeindruckend. Rein sportlich betrachtet.
So ein Ironman-Wettbewerb ist auch nicht gesünder oder sinnvoller. Macht aber deutlich weniger Spaß. Finde ich jedenfalls.
Vor Mitternacht ins Bett. Ungewohnt aber unvermeidlich. Morgen ist die letzte organisierte Tour. Ein halbwegs belastbarer Organismus ist da keine schlechte Empfehlung. Am ersten und am letzten Tag … da muss man ganz besonders auf Draht sein. Rein statistisch gesehen.

Beim Frühstück waren jedenfalls alle pünktlich. Nicht mehr so ganz frisch und dynamisch wie vor fünf oder sechs Tagen, aber durchaus einsatzfähig.
So eine Biker-Week hinterlässt eben Spuren. Nicht nur am Profil der Reifen sondern auch am Profil der Fahrer.
Ein ganz gefährlicher Tag. Einerseits hat die Fitness gelitten, andererseits hat man sich an die Strecken und den Fahrstil gewöhnt. Die natürliche Vorsicht und der Respekt vor den Passfahrten sind fast völlig verschwunden.
Selbstüberschätzung kombiniert mit nachlassender Reaktionsfähigkeit … eine nicht ganz ungefährliche Kombination.

Diese Erkenntnisse brauchte ich Charly und Dietmar nicht mitzuteilen. Da hätte ich auch direkt einem Schimpansen aus der Bibel vorlesen können.
Die werden wie immer ihren eigenen Stil fahren, völlig unbeeindruckt vom Rest der Menschheit. Wenn sie gut drauf sind, dann zügig und gleichmäßig. Wenn sie nicht gut drauf sind, dann eben etwas verhaltener. Was der Rest der Truppe macht - interessiert die nicht.
So sind sie eben und am letzten Tag werden die sich auch nicht mehr ändern. Soviel war sicher.

Die heutige Streckenführung war nicht von schlechten Eltern. Der Walter bemüht sich immer den Teilnehmern am letzten Tag einen bleibenden Eindruck zu vermitteln. Da sind dann schon mal ein paar Leckerbissen dabei.
Marketingtechnisch durchaus nachvollziehbar. Wer den Tag heil übersteht, kommt dann meist auch wieder. Fast immer sogar.
So gesehen - ein bewährtes Verfahren.

Die Gruppen sortierten sich auf dem Vorplatz. Es war trocken und nur wenig bewölkt. Ein optimales Wetter. Rolf und ich gesellten uns zu Rudi. Charly und Dietmar schienen unentschlossen, entschieden sich dann aber auch unserem Beispiel zu folgen.
Thomas wollte unbedingt bei Walter mitfahren. Warum auch immer. Klaus mit seiner R 850 R gesellte sich dann auch noch zu uns. Sechs Kühe ergeben schon eine kleine Herde. Ein schönes Bild.
Leider blieb es nicht dabei. Der riesige Dieter mit seiner TL 1000 und der Kawasakijüngling wollten auch noch mit.
Kühe ärgern, war wohl deren Plan.
Na …mal sehen.

Wir kamen ziemlich gut voran. Rudi auf dem Pacebike ignorierte stoisch sämtliche Geschwindigkeitsbeschränkungen und überholte, was es zu überholen gab. Die 850er fuhr direkt hinter ihm und hatte Mühe zu folgen.
Die Lücke wurde größer und die 1150er zogen an ihm vorbei. Systematisch wurde der arme Kerl dann nach hinten durchgereicht.
Wer zu wenig Leistung hat, der muss eben sehen, wo er bleibt.
Die 1150er sind nun auch keine PS-Giganten, aber Charly und Dietmar waren an diesem Tag scheinbar gut drauf. Rolf hatte seine Leihkuh mittlerweile auch gut im Griff und so ging es dann zügig über die Dörfer.
Wir erreichten das berüchtigte Tal und Rudi scheuchte seine Kuh über die Strecke, dass es eine Freude war. Es war gar nicht so leicht, die beiden 1150er einzufangen. Wenn die Jungs einmal richtig in Schwung sind, dann hat man auch mit 20 PS mehr, richtig Mühe. Aber das Tal ist keine richtige GS-Strecke.
Die Kawasaki hatte hier Vorteile. Hier zählt nur die nackte Motorleistung.
Lange Geraden und weit geschwungene Kurven. Eine echte High-Speed-Strecke.

Ich gebe es nicht gerne zu, aber wir mussten die Kawa vorbei lassen. Wenigstens hier konnte der in Papageienleder gewandete Bursche mal so richtig das Knie heraushängen. Man muss auch gönnen können.
Die Gelbe galoppierte durchs Tal, als ob es um ihr Leben ginge. Ich war schon im Fünften mit der Drehzahl am Anschlag, als laut kreischend irgendein Joghurtbecher an mir vorbei schoss. Der muss mindestens 250 Sachen drauf gehabt haben.
Meine Fresse … hier geht wirklich die Post ab. Irgendwo ist dann auch mal Schluss mit lustig- und Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h fallen nicht mehr unter artgerechte Haltung. Da muss man auf einer GS wirklich die Kirche im Dorf lassen. Eierlegende Wollmilchsau hin oder her, aber diese Geschwindigkeitsbereiche sollte man auf einer Landstraße meiden … als verantwortungsbewusster Kuhtreiber.
Meiner Meinung nach jedenfalls.
Rolf war wohl anderer Meinung, denn er wollte unbedingt vorbei. Der wild gewordene Harleyfreund.
Wehe, wenn sie losgelassen.

Damit er sich nicht den Arsch abfuhr, zügelte ich die Gelbe deutlich. Nun hatte er auch seinen Spaß und konnte mir mal sein Rücklicht zeigen.
Wenn es dann der Gesunderhaltung dient. Von mir aus.
Manchmal muss man eben für die Anderen mitdenken.
Die Jungs auf ihren XYZ-Geschossen katapultieren sich ohnehin von der Strecke. Wenn nicht an diesem, dann eben an einem anderen Tag. Mit oder ohne unser Zutun. Aber so ist das eben … was soll man da lange lamentieren.
Hilft ja nichts.
Viele Grüße aus Köln
René
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Beitragvon Beule » 19.04.2009, 19:17

NA NA

Was sind denn das für Voraussagen?
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Beitragvon GT-Biker » 20.04.2009, 09:18

Gibt´s noch eine Abschiedsabend? Wäre schön!! :)
Gruß aus Leverkusen

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Beitragvon BMW Michel » 20.04.2009, 20:29

GT-Biker hat geschrieben:Gibt´s noch eine Abschiedsabend? Wäre schön!! :)


:!: .....die können ja nicht durstig in die Federn :wink:
Gruß Michel aus der Vorderpfalz

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Beitragvon GT-Biker » 21.04.2009, 07:33

Na, dann Prost!!!!!!!!
Gruß aus Leverkusen

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Beitragvon RHEINPFEIL » 24.04.2009, 07:35

Zum Wochenende geht es weiter :D

########################


...Da heißt es dann nur: Ruhig Blut und Augen auf!
Was bringt es denn schon, wenn man einen von diesen wild gewordenen Möchtegern-Rossis am Überholen hindert?
Rolf legte sich mit einem von diesen Joghurtbechern an. Mir wurde ganz schlecht.
Er blieb vor einer Rechtskurve ziemlich in der Mitte der Straße und hinderte dadurch einen der bunten Kamikaze daran, in Schräglage die Schallmauer zu durchbrechen.
Der Bucklige kreischte und zuckte hin und her, aber er traute sich nicht die Gegenfahrbahn zu benutzen. Das war auch ziemlich clever, denn die wurde dann auch in voller Breite von einem seiner Artgenossen beansprucht.
Der kam aus der Gegenrichtung und schmirgelte mit seinem Knie fast über die Mittellinie.
Scheinbar war in Tirol gerade die Woche der Organspender ausgerufen worden.
Rolf hatte alle Mühe seinen gen Himmel zeigenden Ventildeckel vor dem entgegen kommenden Helm in Sicherheit zu bringen. Kaum hatte er seine torkelnde Kuh wieder unter Kontrolle, als ihm sein drängelnder Hintermann fast den linken Handschützer abrupfte.
So muss sich ein Geländewagenfahrer fühlen, der falsch abgebogen ist und sich plötzlich zwischen den Kontrahenten einer Rallye-Etappe befindet.
Die heizen hier wirklich auf der allerletzten Rille durch, diese Wahnsinnigen.
Learning by doing, ist hier die Devise. Rolf war lernfähig, denn er blieb von da an am rechten Rand der Straße.
Besser ist das - hier im Tal!
Die empfohlene Richtgeschwindigkeit liegt hier wohl wirklich bei 180. Sonst überholt dich tatsächlich jede Sau. Aber das hatte uns der Rudi ja schon gesagt. Ganz zu Anfang.
Mir geht es da eher wie der kleinen Heidi. Meine Welt sind die Berge und nicht der Nürburgring.
Aber die war auch in der Schweiz und nicht in Tirol.
Um in diesem Bild zu bleiben … unser Alm-Öhi … also unser Charly, schien sich auch auf typischen Bergstrecken wohler zu fühlen. Der war irgendwie zurückgeblieben. Rein physisch, natürlich.
Dietmar war im Rückspiegel deutlich sichtbar. Charly fehlte. Sehr untypisch.
Aber wenn ich mir um Einen keine Sorgen mache, dann ist es Charly. Der kommt schon noch. Der ist bisher immer noch gekommen.
Genau wie Dietmar und Rolf. Aber bei denen ist das eher zweideutig gemeint.
Aber immer der Reihe nach. Erstmal die heutige Tour überstehen.

Nachdem wir das Tal überlebt hatten, wurde es dann auch wieder schön bergig.
Die nächste Passauffahrt war schön schräg und kurvig. Die Gelbe erkannte ihr vertrautes Terrain und bemühte sich im vollen Galopp die Höhe zu erklimmen.
So haben wir es gerne. Schöne enge Wechselkurven bei mindestens 50 Prozent Steigung.
Der mit der Kuh tanzt!
Während wir so hinter Rudi hertanzten, überkam uns dann doch plötzlich der Übermut. Rudi fuhr irgendwie ziemlich verhalten.
Den packen wir uns jetzt mal.
Ist ja nicht verboten - hier bei der Express-Week.
Die Gelbe stürmte begeistert an ihrer farbgleichen Artgenossin vorbei und ich achtete währenddessen nicht so richtig auf die Straße.
Da lagen auf einmal ziemlich viele Steinbrocken herum.
Man soll ja nicht hinsehen … vor allem nicht auf die dicken Brocken. Einer stach mir ganz besonders ins Auge. Ein richtiger Brummer.
Dieses typische schmatzende Ploppen, wenn das Vorderrad einen Stein wegkatapultiert, blieb aus. Statt dessen gab es einen harten trockenen Schlag.
Aber wir reden von einer GS … nicht von einem gewöhnlichen Motorrad. Die steckt ordentlich was weg, so eine GS … Long way round …und so.
Kennt man doch.
Nun war mir auch klar, warum Rudi langsamer geworden war. Steinschlag kommt immer mal wieder vor, hier an den Felswänden. Die Eingeborenen haben dafür wohl ein Gefühl entwickelt.
Blitzartig bekehrt, ließ ich mich wieder brav zurückfallen. Soll doch lieber der Rudi die Brocken aus dem Weg räumen. Der kennt sich damit besser aus.

Es ging rauf und es ging runter, so wie es sein soll. Hier in den Alpen.
Rauf ist natürlich besser, aber eben immer nur die schönere Hälfte des Vergnügens.
Außer wenn eine Kawasaki versucht, bei der Abfahrt Plätze gut zu machen.
Mit dem ganzen Gewicht auf den abgewinkelten Handgelenken. Dieser bucklige Optimist …dieser Hellgrüne.
Long way down … das muss doch weh tun, an den Handgelenken. Die durch höhere Raiser zusätzlich optimierte Ergonomie einer GS verschont deren Fahrer vor solchen Erfahrungen. Da kann man dann auch mal etwas kräftiger und deutlich später den Anker werfen. Tut ja nicht weh; und so ein ABS verhindert dann auch noch das Blockieren des Hinterrades.
Das Gesamtpaket muss eben stimmen.
Nichts gegen Kawasakis ... aber bei einer zügigen Passabfahrt …
Aber die Dinger haben auch ihre Vorteile. Mir fällt nur im Moment keiner ein.

Nach der Abfahrt wurde die Gelbe etwas schwammig auf den Vorderhufen.
In jeder Kurve verließ sie ihre sonst saubere Linie. Völlig von der Rolle, das gute Stück. Der vordere Reifen war nicht mehr so ganz taufrisch, irgendwann löst sich eben auch das beste Profil in Wohlgefallen auf.
Aber dass sich das derartig bemerkbar macht. Sehr erstaunlich, dieses veränderte Fahrverhalten.

Dann endlich - Mittagspause mit Tankstopp. Nachdem ich dann der Kuh ordentlich was zu Saufen in den Bottich gefüllt hatte, beäugte ich mein vorderes Profil.
Nun- nicht mehr ganz neu, aber auch noch nicht runter. Ratlos befingerte ich den schwarzen Ring. Dieter, der mit der Suzuki, kam interessiert näher.
„Was’ n das hier?“, fragte er erstaunt und kniete sich hin. Ich wechselte auf seine Seite und entdeckte sofort die Ursache seines Erstaunens.
Da hatte es die Felge ordentlich erwischt. Der dicke Brocken, den ich so toll angepeilt hatte, hatte seine Spuren hinterlassen.
Schön eingedrückt und hochgebogen war der Rand der Alufelge. Sogar einen schönen Riss hatte sie. Auch der Reifen war an dieser Stelle sichtbar in Mitleidenschaft gezogen worden.
Die Druckmessung ergab dann noch beachtliche 0,8 bar. Immerhin!
Ich pustete ihn wieder auf 2,5 bar auf und beobachtete die demolierte Flanke.
Keine sichtbare Veränderung.
Rudi kam heran und kratzte sich am Kopf.
„Damit konnst nicht mehr weiterfoarn!“. Er klang ziemlich glaubwürdig.
Na prima, und nun?
Rudi zuckte mit den Schultern. Ich verfiel ins Grübeln und wartete auf eine Eingebung. Die kam dann auch, in Gestalt von Rainer.
In Tirol gibt es eine ganze Menge Motorradwerkstätten. Sogar eine von BMW.
Ja nun, immerhin besser als gar keine.
Macht ja auch Sinn, eine reicht doch. So groß ist Tirol ja nun auch wieder nicht.
Im letzten Jahr ist mir hier die fast neue Original-Batterie krepiert. Während der Fahrt, einfach so.
Da hat mir diese einzige Werkstatt den telefonischen Rat erteilt, mir einfach irgendwo eine neue Batterie zu kaufen. Mobilitätsgarantie hin oder her.
100 km Anfahrt, nur wegen einer Batterie … das könnte dauern. Außerdem hätte man die kaputte Batterie samt Mopped einschleppen und durchmessen müssen. Ganz so einfach wäre das dann auch wieder nicht - mit diesen Garantiebestimmungen.
Die Leute im nächsten Honda-Laden haben nur gelacht, als ich ihnen die kaputte Batterie auf den Tresen gelegt habe. Die hatten in den letzten Tagen vier kaputte Original-BMW-Batterien gesehen. Irgendwie beruhigend, dass ich nicht der Einzige war. Aber ich will diese Geschichte hier nicht weiter auswalzen. War ja nur die Batterie. Wenn’ s weiter nichts ist.
Aber wie gesagt, auf das Gesamtpaket kommt es an.

Ff
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Beitragvon Beule » 24.04.2009, 09:12

Endlich gehts weiter mit dem fahren und kaputtmachen! :shock:
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