Organspende

Alles was nirgends reinpasst!

Re: Organspende

Beitragvon Karla » 30.08.2010, 16:16

Maze hat geschrieben:nein, eine solche Erklärung hab' ich nicht. Ich wüsste jetzt auch kein Unfall oder Notfall, bei dem ich ein Organ zum Überleben haben müsste.



Die Leber, Maze, wäre das solch ein Organ, da du evtl. doch noch benötigen würdest?
Da wären es zum Beispiel nur Teile eines Spenderorgans, das du benötigst.
Ich bin dagegen, dass von einer Einwilligung zur Spende ausgegangen werden soll, solange kein Widerspruch vorliegt (entspricht auch in keinem Fall der dt. Rechtsprechung). Ich bin aber absolut für Organspenden. Was von mir noch zu verwenden ist, soll verwendet werden, wenn es einem anderem nicht nur das Lebenrettet, sondern evtl. wieder lebenswert macht.
Der Sachverhalt, wann ich als klinisch tot gelte, wird tatsächlich nicht nur von einem Arzt entschieden. Inwieweit da evtl. die Grenzen präziser gefasst werden müßten und im Medizinstudium auch entsprechendes Ethik-Fachwissen vermittelt werden muss, könnte aber durchaus diskutiert werden.
Im Übrigen gehören gerade wir Motorrad-Fahrer der höchst potentiellen Gruppe der Organspender an.
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Re: Organspende

Beitragvon road-runner » 30.08.2010, 16:28

Karla hat geschrieben:
Die Leber, Maze, wäre das solch ein Organ, da du evtl. doch noch benötigen würdest?


Der Maze braucht keine neue Leber, der säuft auf der Milz weiter .. :lol: :lol:

Jetzt mal im Ernst, wenn hirntot, dann tschüss.

sehe es so wie Vessi.
---------
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Re: Organspende

Beitragvon Dietmar GM » 30.08.2010, 17:53

Wir hatten Anfang der 80er einen Fall in der Familie. Der Empfängerin
wurde dadurch ein würdiges Leben für über 15 Jahre ermöglicht.
Ich habe den Ausweis seit dem, also fast 30 Jahren, stets bei meinen Dokumenten.

Sollen die Organe verfaulen wenn sie anderen Menschen noch ein Weiterleben ermöglichen könnten?
Verschwendung wie ich finde.
Alles wird gut.........außer Tiernahrung.
Grüsse aus der fränkischen Rhön.
Dietmar
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Re: Organspende

Beitragvon Duese » 30.08.2010, 18:50

Für meine Familie und mich gilt:
JA zum Organspende-Ausweis
Wenn alles raus ist, was noch andere Leben retten kann und ich dann in 'ne ALDI-Tüte passe, habe ich kein Problem damit.
Aber ich möchte dann bitte auch vor der Entnahme wirklich schon hinüber sein.
Übertriebene Lebens erhaltende Maßnahmen lehne ich auch ab, da möge man bitte bei Zeiten den Stecker ziehen.
Wenn ich nur noch als von Maschinen betriebener 'Zellhaufen' mit Körpertemperatur ohne höhere Hirnfunktion vorhanden bin, dann ist das für mich kein Leben mehr.
Was mich ausmacht(e), ist dann über die Wupper... und wenn die Hülle noch zum 'Ausschlachten' was taugt, warum denn nicht?
Mir ist klar, dass das auch Risiken birgt und Koma-Patienten nach etlichen Jahren plötzlich wieder wach waren.
Aber was ist schon ohne Risiko :wink:

Ich kann aber auch Matzes Standpunkt verstehen und ohne Probleme respektieren.

Wir haben uns bei Zeiten mit dem Thema Organ-Spende (und damit meine ich wirklich ALLES, was man noch verwenden kann) auseinander gesetzt.
Das mit Organen Schindluder getrieben wird, es kriminelle Vereinigungen gibt, die gesunde Menschen geradezu ausschlachten, ist mir auch bewusst.
Aber, was kann die arme Sau dafür, die mein Herz brauchen kann?

Unsere Entscheidung PRO Organ-Spende hat auch nichts mit irgendeiner Sekte :mrgreen: zu tun. Den Pfaffen habe ich als Kind schon nix geglaubt.

Ich bin auch in der KMSG registriert, spende Blut und hoffe, dass ich/wir auf die eine oder andere Weise anderen Menschen helfen können werden.
Ich habe aber nix dagegen, wenn dat noch wat düert.

Und für uns war es wichtig, diese Entscheidung zu treffen, bevor wir in diese Situation kommen und dann ,emotional aus der Spur, von einem Kittelträger bequatscht werden.

Gruß
Dieter
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Re: Organspende

Beitragvon Reini » 30.08.2010, 19:31

Meine Frau und ich führen seit ca. 26 Jahren einen Organsspendeausweis mit uns, denn wir sind von der Sache überzeugt.
Nach eingehender Besprechung mit unseren Kindern (12 und 15 Jahre) tragen selbst diese heute ihren Organspendeausweis mit sich.

Wie Karla schon schrieb, sind gerade wir Motorradfahrer potentielle Organspender. Und ebenso möglicherweise Organempfänger.
Nach unserer Erfahrung sind gerade die, die sich in gesundem Zustand dagegen entscheiden, jedoch bei Krankheit niemals dagegen, ein Organ zu empfangen.
Diese Einstellung finden wir sehr überheblich.

Hier wird teilweise durchaus laienhaft das Thema "Klinisch tot" erörtert.
Interessant wäre für mich auch mal eine Stellungnahme z.B.: von Klaus (Gollum) zu diesem Thema.

Gruß Reini
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Re: Organspende

Beitragvon Thomas » 30.08.2010, 20:19

Die Referentin hat sich angenehm differenziert geäußert. Dagegen fallen die Stellungnahmen von potentiellen Spendern in der Regel eher schlicht aus. Selbstverständlich hat alles mit der schwindenden Akzeptanz des Todes zu tun. Natürlich kämpfen wir je nach Alter mehr oder weniger bedingungslos ums Überleben, natürlich sind die Ärzte fasziniert vom technisch Machbaren.
Der Eintritt des Todes ist ebenso wie der Beginn des Lebens ausschließlich eine Frage der Verständigung, Übereinkunft, der willkürlichen Definition und keinesfalls zweifelsfrei, eindeutig oder gar beweisbar. Warum sollte Beginn und Ende des Lebens allein mit der Messbarkeit von Hirnströmen eintreten? Wann ist ein Körper entseelt? Als mein Vater starb, öffnete die Schwester das Fenster (Das Meer in mir). Die Totenwache, alles Blödsinn? Ist der Tod überhaupt ein Zeitpunkt?
Pro oder Kontra Organspende bleibt somit eine zutiefst persönliche Entscheidung, die - wenn aufrichtig zuende gedacht - nicht falsch sein kann.
Da es sehr förderlich für die Gesundheit ist, habe ich beschlossen, glücklich zu sein. (Voltaire)
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Re: Organspende

Beitragvon Guido » 31.08.2010, 07:38

Reini hat geschrieben:Interessant wäre für mich auch mal eine Stellungnahme z.B.: von Klaus (Gollum) zu diesem Thema.


:!:

Gruß vom Guido
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Re: Organspende

Beitragvon Kradmelder » 31.08.2010, 09:18

gerne im persönlichen Gespräch.... ich habe einige Zeit auf einer Station für Nierentransplantierte gearbeitet und mehrere Jahre auf Intensivstationen, wo das Thema Hirntod öfter vorkam... nur so viel... Organspende ist vorwiegend ein Problem der Angehörigen... im Vordergrund steht eine entsprechende Betreuung der Angehörigen und da gibt es, wie überall, auch solche und solche Ärzte oder Psychologen...

Ich bin Organspender, meine Familie ist damit einverstanden.
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Re: Organspende

Beitragvon Karla » 31.08.2010, 09:47

Thomas hat geschrieben:Die Referentin hat sich angenehm differenziert geäußert.


Komm du mir nach Wünneberg, ich zieh' dir die Ohren lang...
Den Film "Das Meer in mir" habe ich vor jahren im Kino gesehen. Hatte dananch einen Kloß im Hals. Sehr bewegend.
Bis dann
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Re: Organspende

Beitragvon Martin » 02.09.2010, 17:48

Maze hat geschrieben:und irgend ein stinkreicher könnte mal eben gerade paar meiner Organe brauchen, man mich über die Wupper gehen lässt ..........


in diesem fall hieße die gleichung: ein stinkreicher weniger, ein stinkreicher bliebe am leben. für die stinkreichen bleibt also alles wie es war ;-)
Viele Grüße
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Re: Organspende

Beitragvon Martin » 02.09.2010, 17:51

Dietmar GM hat geschrieben:Verschwendung wie ich finde.


ich habe auch ein statement zur organspende dabei, dieses sagt aber aus, dass ich kein organ anderer will und meine nicht gespendet werden.

et kütt wie et kütt!!!!!
Viele Grüße
Martin

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Re: Organspende

Beitragvon Thomas » 03.09.2010, 03:00

...dass ich kein organ anderer will und meine nicht gespendet werden.

Freie Marktwirtschaft: Kein Angebot - Keine Nachfrage.
Da bleibt nur die Biotonne.
Mensch Martin!
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Re: Organspende

Beitragvon Ralle » 03.09.2010, 09:03

Martin hat geschrieben:ich habe auch ein statement zur organspende dabei, dieses sagt aber aus, dass ich kein organ anderer will und meine nicht gespendet werden.

et kütt wie et kütt!!!!!



Bei deinem vorsichtigen und umsichtigen Fahrstil wird das eh nicht dein Schicksal werden. :wink:
Zumindest mal nicht auf unnatürliche Weise durch den Strassenverkehr.

Daher, immer weiter schön martinlangsam fahren. :!:
Gruß aus dem Neckartal

Ralle
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Re: Organspende

Beitragvon kivo » 03.09.2010, 12:46

fidel hat geschrieben:Ich finde es schon genial, dass man durch das Verpflanzen der Netzhaut jemanden wieder das Augenlicht schenken kann...


kann man nicht....aaaber die Hornhaut eines Verstorbenen kann wiederverpflanzt werden. :!:

Ansonsten teile ich aus dem Bauch raus Mazes Meinung. Ich frage mich aber von Zeit zu Zeit immerwieder, ob ich in dieser Beziehung nicht zu voreingenommen bin und es besser wäre, einen Ausweis zu haben.

Meine Bedenken konnte mir jedoch noch niemand nehmen... :roll:

Kann man den "Ersatzteilspender-Schein" auch auf bestimmte Organe reduzieren ???
Harzlich
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Re: Organspende

Beitragvon empulsed » 03.09.2010, 14:16

Bei solchen Themen denke ich zum Teil sehr irrational.

Alles was hilft und niemandem schadet sollte doch eigentlich ok sein. Nur kann ich mir zwar vorstellen in großer Not auf fremde Organe zurückzugreifen - fühle mich aber nicht wohl bei dem Gedanken selbst als Ressource zu dienen.

Das ließt sich sicher egoistisch. Das ist aber ein Gefühl was ich halt so habe.

Nachtrag als edit:
jeder der hier schreibt er würde keine Fremdorgane nehmen und lieber sterben oder behindert weiterleben kann dies heute, in gesundem Zustand leicht sagen.
Ich glaube aber, dass wenn es mal soweit wäre - würden diese Meinungen ganz schnell kippen.
Das wäre nicht nur zu verstehen sondern ein natürlicher ureigenster Instinkt in uns.
Zuletzt geändert von empulsed am 13.09.2010, 11:07, insgesamt 1-mal geändert.
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz.
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