
Die Batterie sollte immer am Beginn der elektrischen Fehlersuche stehen.
Die Batterie in unseren BMW Motorrädern hat zwei Aufgaben:
1. Elektrische Leistung zu speichern
2. Die Ausgangsleistung der Lichtmaschine zu puffern.
Fehlt diese Wirkung der Pufferung, dann entstehen Spannungsspitzen im elektrischen System und das kann in der Regel die elektronische Bauteile bzw. Steuergeräte in der Funktion stören und eventuell sogar zerstören.
Dass man bei laufendem Motor die Batterie nicht abklemmen darf, dürfte vermutlich selbstverständlich sein.
Relativ unbekannt ist, dass eine „tief“ entladene Batterie ein ähnliches Risiko birgt.
Eine entladene Batterie hat einen sehr hohen Innenwiederstand und nimmt daher keinen Ladestrom von der Lichtmaschine auf. Dabei können bei laufendem Motor Spannungsspitzen entstehen, die die Elektronik zerstören können.
Beim Fremdstarten ist zu vorsichtig geraten, am besten man benutzt moderne Starterkabel mit eingebauten Dioden. Wenn nach einiger Zeit die eingebaute Batterie so „nieder“ ist, kann die Batterie sulfatiert sein. Dabei kristallisiert das Bleisulfat der Bleiplatten im Batterieinneren und verhindert einen Stromfluss.
Ein so genannter „ Zellenschluss“ einer Batteriezelle bedeutet, dass diese Zelle nicht mehr funktioniert. Die Batteriespannung fällt auf ungefähr 10,5 Volt ab und verursacht hiermit einen höheren Ladestrom. Der ständige höhere Stromfluss belastet die elektrischen und elektronischen Bauteile und kann zu thermischen Schäden führen an den Baugruppen.
Besondere Gefahr besteht, wenn die Batteriezelle unterbrochen ist, hier gleicht es dem Effekt einer losen bzw. getrennten Masseverbindung mit entsprechenden Schäden an der Bordelektrik- und Elektronik.
Das Batterieladesystem wird nicht von dem ZFE überwacht bzw. geschaltet. Daher nützt das Auslesen vom Fehlerspeicher nichts hinsichtlich des Batterieladesystems und der dazugehörigen Baugruppen.
Hier wird lediglich überwacht, ob genügend Spannung anliegt. Wenn nicht genügend Spannung anliegt, dann wird dieses als Fehler angezeigt aber mehr auch nicht.
Die Fehlersuche betrifft dann folgende Baugruppen und muss messtechnisch zu „Fuß“ abgegangen werden.
Batterie
Lichtmaschine
Batterieladregler und Gleichrichter
Batterieladekontrollleuchte
Sollte man das Batterieladesystem als Fehlerursache nicht vernünftig ausgeschlossen haben, dann kann nach einer Zeit das neue ZFE oder ein anderes Steuergerät wieder den „Geist“ aufgeben.
Der Fehlerspeicher hilft bei der Diagnostik, ersetzt aber diese nicht und viele Fehler tauchen nicht im Fehlerprotokoll auf.
Daher sollte ein Mess- und Testprotokoll von den Baugruppen vom Batterieladesystem selbstverständlich sein von der ausführenden Werkstatt.
Grüße
Paul
