So und nun geht es weiter:
LUK Ring, Teil 2
Nach einer Nacht mit viel Unterhaltung (siehe oben die erwähnte Hochzeitsfeier) und ca 2-3 Stunden Schlaf

ging zum ein paar Kilometer entfernten LUK Ring.
Erster Eindruck – nun ja, da muss noch ein wenig geschehen.

Eigentlich ist nichts fertig, aber angesichts der Diskussionen mit der nicht erkennbaren, weil weit entfernt und hinter einem Hügel liegenden Nachbarschaft, die wohl startende und landende Düsenjets des Verkehrsflughafens akzeptiert und vorher die kanadische Airforce, nicht aber engagierte Motorradfahrer, ist es aber zu verstehen, dass man sich auf das Nötigste, sprich auf den Ausbau der Strecke konzentriert. Die ist in einem guten Zustand. Die Strecke selbst ist gelinde gesagt anstrengend. Böse Stimmen nennen so etwas einen Mickey Mouse Kurs, man kann aber auch sagen, dass man während der etwas über 2 km so gut wie keinen Teil der Strecke hat, in der man sich ausruhen kann.
Ca 30 – 40 Maschinen (K1200S und R, F800S und R1200S) standen in Reih und Glied aufgestellt, zur Verfügung. Gruppeneinteilung erfolgte in Rot, Blau und Grün. Dass man mich in Blau und meine Mitstreiter in Rot einteilte, sorgte bei mir für verständlichen Unmut und wir werden noch darauf zu sprechen kommen. Gefahren wurden 7 Turns a 20 Minuten.
Nach der üblichen Fahrerbesprechung (Flaggen, fair fahren, Spaß haben etc) ging es für jede Gruppe in einem ersten 20 Minuten Turn hinter einem Instruktor los, um die Strecke kennen zu lernen. Als K1200S Fahrer hab ich mir, um mich voll und ganz auf den Kurs konzentrieren zu können, auf eine KS geschwungen.
Nachdem jede Gruppe 20 Minuten „gelernt“ hat, ging es anschließend ans freie Fahren. Da ich in der blauen Gruppe war, konnte ich die rote vom Streckenrand beobachten. Zugegeben, da waren 3-4 dabei, die es richtig gut krachen ließen. Meine beiden bayrischen Mitstreiter machten eine ordentliche Figur und fuhren zügig und sauber um den Kurs.
Nun mein erster freier Turn in „meiner“ blauen Gruppe. Gewählte Maschine – F800S. Auf los ging es los. Blöderweise kam ich erst ziemlich am Ende weg und nun weiß ich, dass man, wenn man wirklich fahren will, nie in einer blauen Gruppe fahren darf und, wenn man dann dort schon eingeteilt ist, nie am Ende beginnen darf. Kurz gesagt – die Fähigkeiten ein Motorrad schnell zu bewegen waren in dieser Gruppe extrem heterogen. Hiermit meine ich nicht nur die gefahrene Geschindigkeit, sondern auch die Fähigkeit, eine klar erkennbare Linie zu fahren.
Im nächsten Turn mit der KR bestätigte sich dies noch dramatischer. Wenn am Ende der Geraden ein Fahrer, der knapp halb so schnell wird, kurz vor dir noch mal schnell eine andere Linie versucht

, weißt Du, dass das ABS wirklich saugut ist

. Langsam lernte sogar ich und begann meine Turns vorne und hatte so ein paar freie Runden bis ich wieder auf die Grüppchen stieß und/oder konnte mit den zwei bis drei Kollegen, die es auch noch etwas zügiger angehen ließen, (mit-)spielen. Dann wurde auch deutlich, dass die Strecke extrem fordernd für den Fahrer ist. Angesichts hoher Temperaturen war der T-shirt Wechsel nach jedem Turn obligatorisch. Kurzum, es machte wieder tierisch Spaß.
Nun – irgendwann wurden wir alle zusammengetrommelt

und erinnert, dass es ich hier um kein Rennen handele und wir doch fair fahren sollten

, sondern wir alle Spaß haben wollten… (Sag ich doch...) Übrigens – ich war nicht gemeint, ich fahr immer fair

.
Gegen 17 Uhr war Schicht im Schacht und wir begaben uns auf die BAB um asap nach Hause zu Bier, Dusche und sonstigen angenehmen Dingen.
Was bleibt?
1. Es war Klasse!
2. Eine Fahrt durch den Schwarzwald lohnt immer, zumal wenn man mit netten Kollegen aus dem Forum unterwegs ist!
3. Rundstreckentraining lohnt immer und macht Spaß!
4. Das Moto-Bike Team macht einen engagierten Job!
5. Die Strecke ist anspruchsvoll aber im Umfeld noch ausbaufähig!
6. Meine persönliche Reihenfolge für die Rundstrecke, hier speziell den sehr engen LUK Ring
- Platz 3 gleichauf K1200S und K1200R, deshalb auch kein Platz 4. Ja beide sind schnell und stark, aber so die richtige Laune kam bei mir nicht auf, da sie speziell im engen Geschlängel, und davon gibt es dort eine ganze Menge, schon deutlich machen, dass sie zu den Schwergewichten gehören.
- Platz 2: F800S. Gewöhnungsbedürftig, da sie für mich zu weich gefedert war, Leistung auf der Geraden war suboptimal, aber 80 PS sind nun mal gerade halb so viel wie KS und KR. Dennoch war es ein leichtes, die Kollegen mit den Ks in der blauen Gruppe im Mickey Mouse Teil auf der Außenlinie zu überholen. Wenn es eng wird macht das Teil richtig Laune. Ich kann mir schon vorstellen, was man mit diesem Teil in den Alpen anstellen kann.

-
Platz 1: Für den Rundkurs – mit Abstand die R1200S. Macht Laune weil das Teil schnell, anzugsstark und handlich ist. Da wo, eine K angreifen könnte, ist die Gerade längst zu Ende. Klar kann der Zylinder aufsetzen, aber irgendwie macht das ja auch wieder Laune, wenn man es nicht zu heftig macht
7. Paolo und Frau sind echt klasse und deshalb noch mal ein ausdrückliches - Danke !
8. Ganz schön wäre es, wenn man eine größere Gruppe aus diesem engagierten Forum zusammenbekommt, denn in einer größeren Gruppe macht es gleich doppelt so viel Spaß!
Übrigens, die Technik zeigte trotz hoher Temperaturen und dauerndem Einsatz keinen Ausfall, weder ABS, noch Kupplung, lediglich an einigen F800S wurden am Ende der Bremsen ein wenig schwammig (vielleicht fehlte der BKV). Im Gegensatz übrigens zu den Fahrern. Zwei Ks und eine F800S wurden unsanft abgelegt und standen so der Allgemeinheit baw nicht mehr zur Verfügung. Fahrer aber dank Kies, Auslaufzonen etc ok.
Näheres zum Veranstalter hier:
http://www.team-motobike.de/
Bilder sobald vorhanden.
Gruß Johannes, heute mit Dauergrinsen